Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
lachte.
Der Dreckskerl wusste genau, wie er ihn herumkriegen konnte. Dennoch war Aaron ihm nicht böse.
2.
Geschafft! Die letzten Sachen waren in der Reisetasche verstaut, die Umzugskartons verschickt. Mit einem zufriedenen Seufzen lehnte Rebecca sich an die Wand und ließ den Blick durch die leere Wohnung schweifen. Nun war sie froh, damals eine möblierte Wohnung gemietet zu haben. New York sollte schließlich immer nur eine Zwischenstation in ihrer Karriere sein.
Sie drehte sich zum Fenster und stöhnte. Der blaue Kombi stand noch immer unten auf der Straße vor ihrem Lieblings-Coffeeshop. Der Fahrer sah durchs geöffnete Fenster mit einem Fernglas zu ihr herauf. Was wollte der Kerl von ihr?
Er war ihr zum ersten Mal aufgefallen, als sie neulich aus der Buchhandlung gekommen war. War er ein Stalker oder ließ Martin sie heimlich von einer Detektei überwachen? Es wäre ihrem Ex-Freund durchaus zuzutrauen. Schon zwei Mal hatte sie die Polizei angerufen, aber der Fremde war so gewieft, dass er jedes Mal verschwunden war, bevor die Cops auftauchten. Und es war ihr unmöglich, ihn genauer zu beschreiben, weil er seinen Hut stets weit ins Gesicht gezogen hatte.
Wenn sie in vier Tagen nach San Francisco zog, würde sie ihn nicht mehr sehen , beruhigte sie sich. Könnte sie das nur glauben. Nur zu gut erinnerte sie sich an einen Fernsehbericht, den sie neulich gesehen hatte. Newport war eine Kleinstadt, in der sie eine Zeit lang gelebt hatte.
Deutlich hörte sie die Stimme des Reporters: «Die verbrannten Leichen der beiden verschwundenen Frauen, Laura-Jane McAvoy und Gail Sheridan, konnten nur noch anhand ihrer Zähne identifiziert werden. Die Polizei geht von Ritualmorden aus. Verdächtigt werden zwei Männer, die einer Satanssekte angehören.»
In den Nachrichten wurde ständig über Morde berichtet, woran sie sich gewöhnt hatte. Doch diese beiden Frauen kannte sie. Laura-Jane hatte in der Nachbarschaft gewohnt und die lebenslustige Gail als Krankenschwester am selben Krankenhaus gearbeitet wie sie. Eine Gänsehaut kroch Rebeccas Rücken hinauf. Plötzlich vibrierte ihr Handy in der Hosentasche. Rebecca zog es heraus und sah aufs Display. Martin. Eben noch hatte sie an ihn gedacht. Wenn man vom Teufel sprach …
Jetzt nicht! Sie drückte ihn weg. Es war alles gesagt. Das kurze Piepen verriet den Eingang einer SMS. Gib uns eine Chance .
Rebecca verdrehte die Augen. Sie konnten Freunde sein, mehr nicht. Wann kapierte er das endlich? Wütend steckte sie das Handy in die Hosentasche zurück. Sie musste jetzt los, wenn sie nicht zu spät zum Dienst erscheinen wollte.
Es dämmerte bereits, als Rebecca das Haus verließ. Sie fühlte sich unwohl und ihre Haut an den Unterarmen brannte. Bereits seit heute Morgen stand der blaue Kombi vor dem Coffeeshop. Der Kerl glotzte penetrant. Rebecca vermied es, zu ihm hinüberzusehen, und eilte zu ihrem Wagen.
Als sie die Garage verließ, war der Kombi fort und sie atmete auf. Ihre Erleichterung währte jedoch nicht lange, bereits an der nächsten Ampel erkannte sie im Rückspiegel, dass er ihr folgte. Jetzt konnte sie nur hoffen, ihn irgendwo zwischen Queens und Manhattan abzuhängen.
Doch der Kombi war immer noch hinter ihr, als sie über die Queensboro Bridge fuhr. Rebecca warf einen flüchtigen Blick in den Rückspiegel. Shit! Aber es war einen Versuch wert, einen Umweg in Kauf zu nehmen und ihn an irgendeiner Kreuzung abzuhängen.
An der nächsten Ampel bog sie rechts ab. Der Kombi blinkte ebenfalls und fuhr weiter hinter ihr her. Ein unheimliches Gefühl, verfolgt zu werden. Rebecca überquerte eine Kreuzung und trat das Gaspedal durch. Der Motor jaulte auf und ihr alter Toyota schoss mit einem schnarrenden Geräusch nach vorn. Der Kombi klebte weiter an ihr. Hatte sie vielleicht einen Magneten im Heck? Einen Moment lang überlegte sie, ihren Verfolger anzuhalten und zur Rede zu stellen, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder. Er könnte schließlich bewaffnet sein.
In der Nähe gab es einen Supermarkt mit einem Hinterhof, der von der Straße aus nicht einzusehen war. Dort parkte sie immer, wenn sie nach der Spätschicht noch einkaufen musste. Zwei Wagen drängten sich plötzlich zwischen den Kombi und sie.
Nach der nächsten Kurve war er auf einmal verschwunden, und sie atmete erleichtert auf. Sie warf einen letzten
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