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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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mir wirklich sehr leid.»
    Tausend Fragen wirbelten durch ihren Kopf. Weshalb erfuhr sie erst jetzt davon? Und dann noch ausgerechnet von Martin?
    Â«Warum hast du mich nicht eher angerufen?», rief sie aufgebracht in den Hörer. «Und wieso weißt du das eher als ich?»
    Â«Weil du nicht zu erreichen warst. Wie oft habe ich dich damals gefragt, wozu du ein Handy hast, wenn man dich nicht darüber erreichen kann? Hättest du es nicht ausgeschaltet, wüsstest du längst von dem Unfall.»
    Sie erinnerte sich noch genau an seine Vorwürfe. Und sie waren wohl berechtigt. Warum war sie nicht aufmerksamer gewesen? Sie könnte sich ohrfeigen. Doch jetzt überwog die Sorge um ihre Eltern.
    Â«Wie geht es ihnen?», flüsterte sie.
    Sag nicht, dass sie gestorben sind. Bitte nicht , flehte sie im Geist und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen.
    Â«Sie … sie sind beide ohne Bewusstsein. Es gibt wenig Hoffnung, ihre inneren Verletzungen sind schwer.»
    Seine Worte hallten in ihr nach.
    Â«Nein! Nein!», rief sie und schluchzte auf.
    Nicht ihre Eltern. Nicht sie.
    Martin schwieg, und sie hörte ihn atmen.
    Â«Wie … wie konnte das geschehen?» Rebecca stützte sich am Waschbeckenrand ab. Ihr Vater war kein Raser, sondern ein verantwortungsbewusster Fahrer, der nie ein Risiko einging.
    Â«Ein betrunkener Truckfahrer hat sie gerammt. Ihr Wagen kam von der Straße ab, hat sich überschlagen und ist eine Böschung hinuntergerutscht.»
    Rebecca sank auf den Toilettendeckel und weinte still vor sich hin. Das alles musste ein Albtraum sein. Erst gestern noch hatte sie mit ihrer Mutter telefoniert.
    Â«Rebecca? Bist du noch dran?», rief Martin aus dem Hörer.
    Â«Ja, bin ich.» Sie riss ein Kosmetiktuch aus dem Spender über dem Waschbecken und tupfte die Tränen ab, die unaufhörlich aus ihren Augen quollen.
    Â«Wann wirst du kommen?», fragte er und Ungeduld schwang in seiner Stimme mit.
    Sie könnte es nicht ertragen, wenn ihre Eltern sterben würden, bevor sie sie ein letztes Mal gesehen hatte. Angst umspannte ihr Herz wie ein eiserner Ring.
    Â«Mit dem nächsten Flug », antwortete sie.
    Da hatte sie sich so auf die gemeinsame Zeit in San Francisco gefreut und jetzt das.
    Â«Ich habe schon im Internet nachgesehen. In zwei Stunden geht eine Maschine von JFK. Es sind noch Plätze frei. Ich könnte dir einen buchen.»
    Sie war ihm für das Angebot dankbar. Sie fühlte sich so kraftlos. «Danke, Martin.»
    Â«Becca, es tut mir alles so leid.» Martin seufzte.
    Â«Wie … wie hast du davon erfahren?»
    Â«Ich war auf Bitten deines Vaters kurz vorher bei deinen Eltern wegen des Verkaufs eures alten Hauses. Die Polizei war dort und hatte wohl versucht, dich zu erreichen. Leider vergeblich. Sie haben mich nach dir gefragt und ich habe ihnen deine Handynummer gegeben. Aber ich wollte es dir zuerst sagen. Schonend. Schließlich sind wir doch noch immer Freunde.»
    Die unbekannte Telefonnummer im Display! Sie hätte zurückrufen und die Mailbox abhören sollen. Rebecca stöhnte innerlich auf. «Ich breche sofort zum Flughafen auf. Kannst du mich bitte später in Frisco abholen?»
    Es missfiel ihr, ihn darum bitten zu müssen, aber sie wollte Fran nicht aus dem Bett klingeln.
    Â«Ja, ja, natürlich.»
    Danach legte sie auf. Sie wusch sich ihr Gesicht mit kaltem Wasser, bevor sie Kleidung aus ihrer Reisetasche nahm und Pyjama gegen Jeans und Sweatshirt eintauschte. Hoffentlich kam sie nicht zu spät. Wäre sie doch nur eher nach San Francisco geflogen, wie ihre Eltern sie gebeten hatten. Aber nein, sie hatte ja immer wieder wegen ihres Jobs verschoben. Aus Pflichtgefühl.
    Ein kurzes Klingeln aus dem Handy schreckte sie aus ihren ­Gedanken. Martin hatte ihr die Nummer des elektronischen Flugtickets per SMS mitgeteilt. Rebecca wusste nicht, woher sie die Energie nehmen sollte, die vor ihr liegende Zeit zu überstehen. Ein Mann an ihrer Seite, der sie liebte, hätte ihr sicher die Kraft für die schweren Stunden gegeben.
    Sie war Martin dankbar für den Anruf und die Buchung des Tickets, aber er konnte ihr keinen Trost spenden. Aarons Gesicht tauchte vor ihren Augen auf. Sie spürte die Wärme seines Körpers und wünschte sich, er wäre bei ihr. Aber er flog nach Rom und sie würden sich nicht mehr wiedersehen. Rebecca schüttelte gedankenverloren den

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