Ab heute alles anders
sich in meinem Bekanntenkreis ereignet haben, weil Menschen einen wichtigen Check beim Arzt immer wieder verschoben haben, bis es zu spät war.
Warum sehen wir den Arzt immer nur dann als Freund, wenn er uns aus einer Notlage befreien kann? Warum ist er nicht ein permanenter Begleiter unseres Lebens, warum nehmen wir die Wartungsintervalle nicht wirklich ernst? Es ist ernüchternd, wie selten wir das Richtige tun, wenn es um unsere Gesundheit geht. Ich kann nur jedem empfehlen, sich einen Freund wie Dirk Colla zu suchen, der es versteht, in Menschen hineinzuschauen und aus |81| dem, was er sieht, eine Empfehlung zu formulieren, die man tunlichst annehmen und umsetzen sollte. Alles andere ist fahrlässig.
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Bin ich gesund genug für Sport? (Dirk Colla)
Wer mit dem Sport beginnen möchte, wird sich diese Frage stellen. Viele Sportstudios empfehlen, vor dem Trainingsbeginn einen Arzt aufzusuchen, manche Einrichtungen oder Vereine fordern sogar eine Bescheinigung der Sporttauglichkeit; bei Wettkämpfen ist die sportärztliche Untersuchung ohnehin Vorschrift. In vielen Fällen benötigt man vor den ersten sportlichen Aktivitäten keine ausgedehnte Fitness-Diagnostik, auch der Hausarzt kann die Basisdaten zusammentragen, sofern in seiner Praxis ein geeignetes Fahrrad-Ergometer zur Verfügung steht.
Das Ausmaß einer sinnvollen Untersuchung ist natürlich von Person zu Person unterschiedlich. Grundsätzlich wird man bei einem jungen Menschen bis Mitte 20, der keine Vorerkrankungen oder sonstigen Beschwerden mitbringt und über eine normale, gute Belastbarkeit im Alltag verfügt, keine ausgedehnten Untersuchungen durchführen. Hier kann man sich möglicherweise mit der Messung des Blutdrucks und einer körperlichen Untersuchung begnügen. Für alle anderen ist es naheliegend, zunächst über einen Fragenkatalog herauszufinden, ob offensichtliche Risiken bestehen:
|82| Haben Sie einen fieberhaften Infekt?
Fühlen Sie sich müde und abgeschlagen?
Haben Sie Gelenkbeschwerden oder sind Gelenke geschwollen oder entzündet?
Haben Sie Probleme beim schnellen Gehen oder wird Ihnen dabei schwindelig?
Haben Sie eine Herzerkrankung oder einen bekannten Herzfehler oder eine Gefäßerkrankung wie Arteriosklerose?
Haben oder hatten Sie bei körperlicher Anstrengung einen Druck, ein Engegefühl oder ein Brennen in der Brust (manchmal auch im Oberbauch, im Unterkiefer oder im Rücken)?
Sofern Sie eine dieser Fragen bejaht haben oder über 35 Jahre alt sind, sollten Sie vor dem ersten sportlichen Schritt zu einem Arzt gehen.
Fitness-Check-up
Wir haben in unserer Praxis in Zusammenarbeit mit einem Fitnessstudio einen Fitness-Check-up erarbeitet, der mit kleinen Abwandlungen für alle Altersgruppen und für die unterschiedlichsten Fragestellungen ausreicht. Zunächst wird die Funktion des Herzens und der Lunge überprüft, danach folgt eine Blutuntersuchung.
Das Herz
Zur Einschätzung der Herzfunktion werden ein EKG und ein Belastungs-EKG durchgeführt. Für die Belastungsuntersuchung sollten gewisse Standards beachtet werden, damit das Ergebnis auch die gewünschte Sicherheit bringt. Verschiedene Herzgesellschaften haben sogenannte Ausbelastungsfrequenzen festgelegt, |83| die mindestens erreicht werden sollten. Die Belastung wird in Stufen so lange gesteigert, bis die Herzfrequenz erreicht ist, die entsprechend dem Alter des Untersuchten festgelegt wurde. Dann können Sie sicher sein, beim Training niemals so stark belastet zu werden, wie bei diesem Belastungstest. Medikamente, die das Herz entlasten, beispielsweise Calcium-Kanal-Blocker oder Betablocker, werden sinnvollerweise vor der Untersuchung abgesetzt. Außerdem sollte während jeder Belastungsuntersuchung mehrfach der Blutdruck gemessen werden. Die Belastungsuntersuchung hat allerdings auch ihre Grenzen. Gerade bei jungen Menschen gibt es zuweilen falsche Ergebnisse. So lassen sich bei einer kleinen Anzahl der Untersuchten keine Auffälligkeiten im EKG finden, und dennoch bestehen Einengungen in meist nur einem einzigen Herzkranzgefäß. Hier besteht die Möglichkeit, mit weiteren Untersuchungsverfahren wie Stress-Echo oder Cardio-MRT weiter zu forschen. Wenn es um Sportgesundheit geht, sollten solche weiterführenden Untersuchungen, ebenso wie die Computertomografie, auf keinen Fall als Routineverfahren eingesetzt werden. Ein guter Arzt hat das richtige Gespür, um mit Augenmaß die angemessene Untersuchung für die jeweilige Situation zu
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