Ab heute alles anders

geistig und körperlich. Ab heute alles anders! heißt dieses Buch, und genau so lautet meine Antwort auf die naheliegende Frage: »Wann soll ich das denn machen?« Wenn Sie sich also überwinden können, |22| zum Beispiel den Morgen für sich und Ihren Weg zu entdecken, dann ist es egal, ob Ihr Vorhaben zwischen sechs und acht Uhr oder zwischen fünf und sieben Uhr morgens stattfindet; vielleicht passt Ihnen auch der Zeitraum zwischen 17 und 19 Uhr besser. Lassen Sie sich nicht täuschen: Es wird zunächst schwer sein, sich überhaupt aufzuraffen, ob früh am Morgen oder spät am Abend. Die meisten von uns sind das nicht gewöhnt. Auch Sie werden sich für Ihren neu gestalteten Tag zunächst einen individuellen Rhythmus zulegen müssen. Vielleicht sitzen Sie zuerst bei einem Glas Wasser im Freien und lassen den Morgen auf sich wirken – nur einen kurzen Moment, ehe Sie wirklich aktiv werden. Sie werden beginnen, den Morgen als wertvoll und unverzichtbar kennen zu lernen, Stück für Stück. Gleiches gilt für den späten Abend: Ehe Sie fernsehen oder ein Buch lesen, setzen Sie sich vor die Tür und rekapitulieren den Tag. Doch erwarten Sie nichts, was Sie nicht auch wirklich selbst erfüllen könnten!
    Ich habe mich entschieden, dass es die Morgenstunden meines Tages, zwischen sechs und acht Uhr, sein werden, die mein Leben verändern. Six to eight habe ich das für mich genannt. In dieser Zeit sind mein Körper und mein Geist wach genug, um zu begreifen, dass eine Veränderung beginnt. Die körperliche Anstrengung und der damit verbundene Fluss des Sauerstoffs helfen mir jeden Morgen, klare Gedanken fassen zu können. Der Tag beginnt mit Energie!
    Six to eight findet mit der richtigen geistigen Haltung immer, 24 Stunden lang an jedem Tag, statt. In erster Linie geht es um die Inhalte, mit denen Sie ein bis zwei Stunden eines Tages füllen. Doch ich bin der Meinung, dass es mehr als eine Zeitfrage ist, wie Sie Ihren neuen Tag beginnen. Nicht umsonst hat Morgenstund »Gold im Mund« und fängt der »frühe Vogel den Wurm«. In den frühen Stunden, bevor das übliche Tagwerk beginnt, liegt ein hohes Potenzial. Meditation, Besinnung, Tai-Chi gehören in vielen Kulturen zu den Ritualen, mit denen ein Tag begonnen wird. Ich möchte Ihnen zeigen, dass es sich lohnt, früher aufzustehen. |23| Wenn Sie bereits Frühaufsteher sind, lohnt es sich vielleicht, den Tag doch etwas anders zu beginnen und zu planen. Wenn Sie diese Stunden aber zu einem anderen Zeitpunkt in Ihrem Tag unterbringen, können Sie natürlich genauso viel daraus machen. Nur das Frische, Jungfräuliche, Unverstellte der Zeit nach dem Aufwachen können Sie nicht simulieren.
    Wollen wir uns auf den Morgen einigen? Und ich höre es sofort: »Das schaffe ich nicht!« Oh doch, Sie schaffen es, ich habe es auch geschafft! Das erste Mal morgens um sechs Uhr in einem Wald zu laufen, der friedlicher und ruhiger nicht hätte sein können, war für mich ein fast rauschhaftes Erlebnis. Wenn ich mich auf meine Expeditionen vorbereitet habe und wusste, dass ich den ganzen Tag nicht dazu kommen würde, mich zu besinnen, bin ich morgens auch schon mal um drei oder vier Uhr hinausgegangen, um mich für den Tag zu rüsten. Befürchten Sie, dass Ihnen der Schlaf fehlen wird? Das ist nur bedingt richtig. Wenn man seinem Körper so viel Gutes getan hat, dass er sich rundum wohl fühlt, wird er überraschend schnell auch mit weniger Schlaf auskommen, der dann zudem deutlich intensiver sein wird. Und spätestens an dieser Stelle ist die liebste aller Ausreden plötzlich null und nichtig, denn Zeitmangel kann nur durch Optimierung behoben werden. Da fast jeder, mit dem ich gesprochen habe, behauptet hat, seine zeitlichen Abläufe bereits optimiert zu haben, stellen wir fest, dass bei einem früheren Aufstehen in jedem Fall ein Zugewinn an Zeit zu erwarten ist. Und selbstverständlich ist dies eine Hürde, die jeden Tag aufs Neue zu nehmen ist.
    Etwas tun, anstatt zu warten
    Einige wichtige Menschen haben mir zur rechten Zeit zu mehr Reife, zu mehr Bewusstsein, zu mehr Ausstrahlung, zu mehr Selbstsicherheit und vor allem zu einem leistungsfähigen Körper |24| verholfen – und zu einem Durchhaltevermögen, das es mir erlaubt, einen Weg zu gehen, den viele für unmöglich gehalten hatten. Doch neben all dem Fachwissen war auch immer eine klare Beziehung zu diesen Menschen eine der Grundlagen, die zu meinen Erfolgen geführt haben. Damit ist das Vertrauen in die Kompetenz und das