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Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Abaddons Tor: Roman (German Edition)

Titel: Abaddons Tor: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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gehörten die Waffen und die Ausrüstung bereits ihnen. Bull gab pausenlos leise Flüche von sich, während er angestrengt nachdachte. Wenn er wusste, wie viele Leute Ashford unterstützten, hatte er eine Vorstellung, wie er vorgehen musste.
    »Wir dürfen ihn nicht zu Monica und ihrem Sendezentrum lassen«, überlegte Bull. »Wenn durchdringt, dass in der Walze gekämpft wird, bekommen wir es mit einem Dutzend dummer Rettungsaktionen zu tun, weil sie ihre Leute herausholen wollen.«
    »Sollen wir uns alle dort treffen?«, fragte Corin.
    »Nein, wir bündeln unsere Kräfte nicht, solange wir nicht wissen, womit wir es zu tun haben. Treiben Sie so viele Leute und Waffen auf, wie Sie können, und melden Sie sich wieder.«
    Er brauchte einen Plan. Er musste sofort einen Plan schmieden. Leider funktionierte sein Gehirn nicht so, wie es sollte. Er war krank. Nein, er lag sogar im Sterben. Es war unfair, dass er in so einer Situation auch noch improvisieren musste.
    »Gehen Sie zu Serge«, wiederholte er. »Wir können uns später beraten. Ich muss mit einigen Leuten reden.«
    »Bien, Boss«, wiederholte Corin und legte auf.
    Ein Pfleger schob einen Rolltisch um die Ecke, und Bull musste das Handterminal weglegen und dem Mann ausweichen. Er wünschte sich verzweifelt, er könnte laufen und zugleich das Terminal festhalten. Als Nächstes baute er eine Vorrangverbindung zu Pa auf. Einen schrecklichen Moment lang fürchtete er, sie werde sich nicht melden, weil Ashford sie bereits erwischt hatte. Dann flackerte der Bildschirm, und sie war da. Er konnte nicht sehen, in welchem Raum sie sich befand, doch im Hintergrund waren Stimmen zu hören.
    »Mister Baca.«
    »Ashford ist frei«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie viele Leute er hat und was er treibt, aber zwei Sicherheitskräfte haben gerade die Waffen gezogen und die Wache übernommen.«
    Pa blinzelte. Man musste ihr hoch anrechnen, dass sie nicht die geringste Angst zeigte, sondern sofort umschaltete.
    »Danke, Mister Baca.« Der sich bewegende Hintergrund verriet ihm, dass sie sich bereits von dem Ort entfernte, an dem sie sich aufgehalten hatte. Sie wollte irgendwo sein, wo man nicht mit ihr rechnete. Er musste ihrem Beispiel folgen.
    »Ich melde mich wieder, sobald ich eine Vorstellung habe, was los ist«, versprach er.
    »Dafür wäre ich Ihnen dankbar. Ich habe hier ein paar Leute in der Nähe, denen ich vertraue. Dorthin gehe ich jetzt.«
    »Ich denke, er wird versuchen, den Sender zu übernehmen.«
    »Dann sichern wir ihn«, sagte Pa.
    »Vielleicht sind es nur ein paar Idioten«, überlegte Bull. »Ashford versucht möglicherweise auch, aus der Schusslinie zu bleiben.«
    »Oder er trifft gerade Vorbereitungen, um uns in die Mutterbodenerzeugung zu werfen«, antwortete Pa. »Worauf würden Sie wetten?«
    Bull lächelte. Es war beinahe echt.
    »Passen Sie auf sich auf, Kapitän.«
    »Sie auch, Mister Baca.«
    »Noch was«, sagte er. »Es tut mir leid, dass ich Sie hineingezogen habe.«
    Jetzt war es an Pa zu lächeln. Sie wirkte müde und alt.
    »Sie haben nicht für mich entschieden. Wenn ich jetzt für meine Sünden büßen muss, dann gestehen Sie mir wenigstens zu, dass es meine eigenen sind.«
    Ihr Blick wanderte von der Kamera des Terminals zu etwas, das sich außerhalb des Bildschirms befand. Sie presste die Lippen zusammen und trennte die Verbindung. Bull musste sich überwinden, um nicht gleich zurückzurufen und nachzufragen, was geschehen war. Dazu hatte er jetzt keine Zeit. Er musste sich beeilen. Zunächst versuchte er, Ruiz in der Infrastruktur und Chen zu erreichen, bekam jedoch keine Antworten. Er fragte sich, wie viele höhere Offiziere auf Ashfords Seite standen. Innerlich verfluchte er sich, weil er nicht besser auf Ashford aufgepasst hatte. Aber er hatte so viel zu tun gehabt …
    Dann versuchte er es bei Sam, die sich fast sofort meldete.
    »Wir haben ein Problem«, sagte er. »Ashford holt sich das Schiff zurück. Die Wache hat er schon.«
    »Und das Maschinendeck«, erwiderte Sam.
    Bull leckte sich über die Lippen.
    »Wo sind Sie, Sam?«
    »Im Moment? Komisch, dass Sie fragen. Auf dem Maschinendeck. Ashford ist vor fünf Minuten gegangen. Er hatte eine kleine Wunschliste mit Dingen, die ich tun soll, und etwa zwei Dutzend Kerle mit Waffen und finsteren Mienen. Der Mann ist völlig von der Rolle, Bull. Ehrlich, er war früher schon ein Arsch, aber jetzt … ich soll den Ring abschießen. Er will Ihren Trick mit dem Kommunikationslaser anwenden,

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