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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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schwimmen, weiter, bis sein Körper in einen Strudel geriet, der ihn nach oben zog. Wieder wurde es heller. Benommen griff er mit eisigen Fingern nach einem Seil, das im Wasser an ihm vorbeitrieb, doch es schien mit nichts verbunden. Der Sturm und seine Wellen zogen ihn ein Stück weit nach draußen. Er versuchte, sich auf den Rücken zu werfen und mit den Füßen zu steuern, und wartete die nächste Woge ab, die ihn wieder Richtung Ponton treiben konnte.
    Da erblickte er das Schlauchboot und weit oben auf der Plattform ein blinkendes Licht und etwas, das in seine Nähe flog. Seile mit Rettungsringen, die man ihm zuwarf. Wie hatte er auch denken können, dass sie ihn sterben lassen würden? Simons Körper und sein Geist kehrten zurück aus den kalten Armen des Kraken.
    Sie würden ihn retten.
    Nein, nicht sie würden ihn retten.
    Sondern er sich selbst. Eben unter Wasser war etwas zu Ende gegangen und etwas Neues, Großes durchströmte ihn, eine Zuversicht, eine Freude über die Kraft und das Leben, das er sich geschenkt hatte. Ich bin frei, dachte Simon. Frei von dem Wunsch, sich zu seinem Bruder zu gesellen, frei von der Schuld und frei von dem Sog in die Tiefe. Und Simon wusste, dass auch Edda diese Botschaft empfing. Dann schlug eine Welle seinen Hinterkopf gegen einen harten Gegenstand und Simon verlor das Bewusstsein.
    Im gleichen Augenblick, als Edda schwarz vor Augen wurde und sie nach unten stürzte. Auf ihn zu ...

    Für eine Ewigkeit war nichts.
    Sie sahen nicht und sie hörten nicht.
    Und sie spürten nicht ihre Gegenwart.
    Nicht ihre Körper und nicht den Verlust ihres Bewusstseins. Und doch nahm etwas in ihnen wahr, dass sie nicht allein waren. Es hatte keine Fragen und nur eine einzige Antwort.
    Und die konnte niemand in Worte fassen.
    [3116]
    Fast 15 Meilen hatte Cassy Birdsdale schon hinter sich. Noch fünf und sie hatte ihr Pensum für heute erledigt. Sicher, es hatte etwas Idiotisches, zu rennen und sich trotzdem nicht fortzubewegen. Aber das Laufband war eine gute Alternative zu einem nächtlichen Stadtlauf. Schließlich war es drei Uhr morgens.
    Birdsdale mochte es, den Fitness-Bereich des Hotels ganz für sich zu haben. Kein dummes Gequatsche irgendwelcher Fitness-Schnepfen, die sich aus Langeweile nur um ihren Körper kümmerten und das Hirn zur Brache verkommen ließen. Birdsdale wusste, dass nicht Eifersucht hinter diesen Gedanken steckte. Sie war keine Schönheit, aber sie hatte mehr aus ihrem Leben gemacht, als sich irgendjemand daheim in Ludlow, Shropshire, je hätte vorstellen können. Ja, die kleine Cassy hatte sich bis in Bereiche hochgedient, in denen die Macht über die Welt verteilt wurde.
    Birdsdale erhöhte das Tempo des Bandes noch einmal um fünf Punkte. Sie spürte, dass es ihr heute schwerer fallen würde, das wollte sie sich nicht durchgehen lassen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Schritt für Schritt für Schritt ...
    Eines ihrer drei Handys meldete sich. Es war das für dringende Fälle. Birdsdale verzog das Gesicht. Sie stoppte das Band und meldete sich.
    „Ja?“, sagte sie unwirsch. Dann hörte sie kurz zu. „Bin sofort da.“

    Keine Viertelstunde später saß Birdsdale vor dem Monitor, der ihr die Satellitenaufnahmen von der Anlandung des kleinen Bootes an einer der Plattformen in der Nordsee zeigte.
    „Gute Arbeit“, sagte sie zu einem ihrer Mitarbeiter. Er hatte das Ablegen des Bootes von der „Shiva“ beobachtet und es dann weiterverfolgt.
    „Die Zielobjekte sind also jetzt dort?“
    „Wurde von unserem Informanten vor Ort so bestätigt. Edda und Simon ...“
    „Und der Dritte? Linus?“
    „Nur Edda und Simon, sagt unser Informant.“
    Birdsdale war einen Moment irritiert. Aber Hauptsache, Simon war dort. Sie rief eine Nummer in Berlin an. Es meldete sich die Mailbox von Tomas Ono. Birdsdale sagte ihren Namen, da nahm Ono schon den Hörer ab.
    „Hi, Cassy“, sagte er. „Was gibt es?“
    „Gute Nachrichten. Mit unserer neuen Satellitenüberwachung haben wir ein Beiboot verfolgt, das die »Shiva« noch in der Nordsee verlassen hat“, sagte Birdsdale. Sie ließ eine kleine Pause, um die Spannung bei Ono ein wenig zu steigern.
    „Und?“, fragte Ono.
    „Es hat Kurs auf die drei alten Plattformen vor der Küste genommen.“
    „Das heißt, es ist tatsächlich so, wie Sie vermutet hatten“, sagte Ono.
    „Ist nur logisch. Diese Leute haben nicht ohne Hintergedanken über die letzten Jahre diese enormen Serverkapazitäten so billig angeboten. Sie

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