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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Rückbank. Jones saß am Steuer.
    »Los, Batman«, befahl Carmichel. Jones trat aufs Gas, und der Wagen jagte auf die Straße, die Sirene heulte, und links und rechts stoben die anderen Fahrzeuge auseinander. Auf der Seymour Street bremste Jones, um eine ängstliche Lehrerin mit einer Gruppe Schulkinder über einen Zebrastreifen zu lassen, dann trat er wieder aufs Gas.
    »Was ist los?«
    »Überraschung«, sagte Carmichael und beugte sich nach hinten.
    Der Wagen schlängelte sich an einem Laster und einem Motorrad vorbei. »Aus dem Weg«, schrie Jones.
    »Rück raus damit.«
    »Hab doch gesagt, es ist eine Überraschng.«
    Breen presste sich auf den Rücksitz, stemmte sich mit den Füßen unten gegen den Vordersitz. »Fahr langsamer. Warum habt ihr’s denn so eilig?«
    »Angsthase«, sagte Jones.
    »Du hast Blut am Kragen«, sagte Breen zu Carmichael.
    »Wo?« Carmichael drehte sich um, klappte die Sonnenblende auf der Beifahrerseite herunter und untersuchte sein rosa gestreiftes Hemd. An der Kragenspitze rechts war ein Blutfleck. »Scheiße. Tatsächlich. Das krieg ich nie raus.«
    »Musst es in Essig einweichen, wenn du nach Hause kommst. So macht das meine Frau immer«, sagte Jones und umschiffte die ausweichenden Wagen in südlicher Richtung über die Great Portland Street runter auf die Oxford Street.
    »Entspann dich«, sagte Carmichael. »Bloß ein kleiner Spaß, mehr nicht.«
    Jones schaltete die Sirene aus. »Schon besser.«
    Sie bogen rechts in die Wardour Street ein und fuhren unten angekommen wieder zurück in die Berwick Street, wo der Markt gerade dichtmachte. Jones kam hinter einem anderen Polizeiauto zum Stehen. »Los«, sagte Carmichael.
    Breen stieg aus, schweißgebadet nach der temporeichen Fahrt. In der Luft lag der Geruch von altem Fleisch und Gemüse. Ein Mann hievte unverkaufte Kartoffelsäcke auf einen Morris Van. Ein anderer stapelte Käfige mit Wellensittichen. Aus einem Radio dröhnte mit voller Lautstärke Popmusik.
    Der Laden, der einst einem Schuster gehört hatte, war schmal und stand leer, die Fensterscheiben waren geschwärzt. Einer der Straßenhändler nutzte die Räumlichkeiten jetzt als Lebensmittellager. Kisten mit Dosentomaten stapelten sich an der Wand. Hinten war eine Treppe. Ein uniformierter Polizist saß auf den nackten Stufen und rauchte. »Ist das einer von den beiden?«, fragte er.
    »Ist er.«
    »Dann viel Spaß«, sagte er und rutschte beiseite, um sie vorbeizulassen. »Gebt dem Schwein, was es verdient.«
    Breen stieß die Tür oben auf. »Tadaa!«, machte Jones, als wollte er eine Bühnenshow präsentieren.
    Ein kleiner Raum, früher wahrscheinlich ein Schlafzimmer. Die rosa Rosentapete war alt und fleckig. An der Wand hing mit Reißzwecken befestigt ein Bild von Jayne Mansfield, sie saß in einem weißen Pelzbikini auf einem Bett.
    Ein Chinese war an einen Stuhl gefesselt. Breen erkannte ihn sofort. Es war der Mann, der Prosser und ihn in dem Bekleidungsgeschäft mit einem Messer bedroht hatte, der Mann, vor dem Breen weggelaufen war. Der Chinese blutete an der Lippe, und unter dem rechten Auge hatte er eine scheußliche Platzwunde. Rotz und Blut blubberten aus seiner Nase und tropften auf sein hellblaues Hemd und die braune Nylonhose.
    »Wir haben dir die Beine aufgehoben«, sagte Carmichael und hielt Breen einen Cricketschläger hin. »Wenn du ihm die Beine brichst, musst du das nächste Mal nicht mehr so schnell rennen.«
    Breen sah Carmichael an, dann Jones, der wie ein Kind aufgeregt hinter ihm auf und ab sprang.
    »War ein Witz. Ganz im Ernst. Schlag nicht so fest zu. Soll nur ein kleiner Spaß sein.«
    »Wie habt ihr ihn gefunden?«
    »Das Schlitzauge hat freitags immer einen Stand mit Klamotten draußen auf der Berwick Street. Du kennst doch den Ladeninhaber aus der St John’s Wood High Street? Er war heute Morgen hier, hat den Kerl entdeckt, der seine italienischen Anzüge verscherbelt. Die ganzen scheiß Etiketten sind noch drin. Martin & Dawes. Heute Morgen hat er bei dir angerufen, aber du warst nicht da. Keine Ahnung, woher der deine Nummer hatte. Egal, Marilyn hat den Anruf entgegengenommen und Jonesy hier weitergeleitet. Bingo. Zwei Stunden später hatten wir ihn. Übrigens, was ist denn los zwischen Marilyn unddir? Ein mieses Stück Scheiße hat sie dich genannt. Dabei hab ich immer gedacht, sie hätte was für dich übrig. Das ist der Kerl, oder nicht?«
    »Ja, das ist er«, sagte Breen.
    »Na, dann mach«, sagte Carmichael und stieß ihm den

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