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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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sind?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Manchmal erfahren wir überhaupt erst durch sie, dass die Beatles kommen. Wenn die Mädchen da sind, heißt das, die Beatles lassen nicht mehr lange auf sich warten …«
    Breen ging auf ihn zu und zeigte ihm seinen Dienstausweis.
    »Ach ja?«
    »Wenn ich Ihnen ein Foto zeige, würden Sie mir sagen, ob Sie das Mädchen schon mal hier gesehen haben?«, fragte er.
    »Die Mühe können Sie sich sparen. Ich hab das Bild schon gesehen, das von dem toten Mädchen.«
    »Und Sie haben es nicht erkannt?«
    »Nein. Da kommen so viele. Wir achten gar nicht mehr drauf. Die sind schon okay. Tun niemandem was.«
    Er nahm zwei Cellokoffer und trug sie die Treppe rauf.
    »Gibt es sonst noch jemanden, den ich fragen sollte?«
    »Auf jeden Fall«, sagte er und nahm einen Kontrabass. »Aber ich wüsste nicht wen. Am besten kommen Sie wieder, wenn die Beatles aufnehmen. Dann sind sie alle hier, die ganzen Mädchen auf einem Haufen.«
    »Wann wird das sein?«
    »Keine Ahnung. Tut mir leid.«
    »Was wollen die alle hier?«, fragte Breen.
    »Wer? Die Mädchen?«
    »Ja.«
    »Den Beatles nahe sein.« Er trug das Instrument die Treppe rauf, durch die Tür und kehrte wieder zurück.
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Sie dürfen die Instrumente nicht anfassen. Vorschrift der Gewerkschaft.«
    Der Mann hielt inne und zog eine Tabakdose aus der Tasche. »Die Mädchen glauben, wenn sie bloß irgendwie an sie rankommen, wird alles gut. Sie glauben, die Beatles haben die Antwort auf alles. Würde einen irre machen, wenn’s so wäre, meinen Sie nicht?«
    »Doch schon.«
    »Manchmal versuchen sie einzubrechen. Eine oder zwei haben es schon mal durch die Tür geschafft.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Eigentlich gar nichts. Sie haben bloß dagestanden. Wenn die Mädchen tatsächlich vor einem der Beatles stehen, wissen sie nicht, was sie machen sollen.« Er leckte ein Blättchen an und drehte sich eine Zigarette, dann verschwand er im Haus.
    Breen folgte weiter der Abbey Road. Die Straße war vornehm, Villen und triste Wohnblocks, nur wenige Menschen unterwegs. Ein Metzger kam mit blutiger Schürze aus seinem Laden an der Ecke und zog die Rolläden herunter. Breen sah auf die Uhr. Es war Mittwoch, heute schlossen die Geschäfte schon mittags. Bald würde es hier wie ausgestorben sein. Beim Überqueren der Hill Road zündete er sich die zweite Zigarette des Tages an und ging weiter bis zum Langford Place. Dort blieb er eine Minute lang stehen und rauchte fertig, bevor er wieder kehrt machte.
    Das Mädchen war immer noch da, schluchzte laut unter der Ulme. Breen ging ein zweites Mal an ihm vorbei, blieb dann erneut stehen, drehte sich um und ging ein paar Schritte zurück.
    »Weiß deine Mutter, dass du hier bist?«, fragte Breen.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Macht sie sich keine Sorgen?«
    Wieder schüttelte das Mädchen den Kopf.
    »Muss ja eine ganz besondere Katze sein.«
    Jetzt nickte das Mädchen.
    Breen kehrte zu dem Durchgang hinter den Wohnungen zurück, wo die Tote gefunden worden war. Die Leiter lehnte immer noch am Müllcontainer. »Sind Sie da drin?«, rief er, aber der Polizist, der den Inhalt der Tonne hatte untersuchen sollen, war weg. Die Leiter war schwerer, als sie aussah, aber es gelang ihm, sie sich auf die Schulter zu hieven.
    »Hey, Sie. Wohin schleppen Sie die Leiter?«
    Miss Shankley lehnte am Geländer.
    »Ich leihe sie mir nur ein paar Minuten aus«, rief er.
    »Bringen Sie die bloß wieder. Das ist Privateigentum.«
    Als er am Baum ankam, lastete die Leiter schwer auf seiner Schulter. Er ließ sie polternd auf den Gehweg fallen und sah den Baum hinauf. Die unteren Äste befanden sich in ungefähr drei Metern Höhe, waren dicht gewachsen. Nicht leicht, eine Stelle zu finden, wo man die Leiter anlehnen konnte.
    »Was machst du da?«, fragte das Mädchen.
    »Wonach sieht’s denn aus?«
    »Hab ja bloß gefragt.«
    Breen rammte die Leiter zwischen die Äste und kletterte hinauf. Auf halbem Wege rutschte sie ein kleines bisschen ab. Breen klammerte sich an den Baum. »Halt die Leiter fest«, befahl er dem Mädchen.
    Doch das Mädchen rührte sich nicht.
    »Wenn du die Leiter nicht festhältst, kann ich nicht raufklettern und deine Katze suchen.«
    Das Mädchen legte eine Hand auf die Leiter.
    »Beide Hände. Pass auf, dass sie sich nicht bewegt. Okay?«
    Das Mädchen blickte zu Breen rauf und nickte.
    Zwei Sprossen weiter, und Breen steckte zwischen dicht gewachsenen dicken

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