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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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gehasst haben«, sagte sie.
    »Wenn sie’s getan hat …«
    »Helen Tozer, ich werd verrückt!« Endlich ließ sich die zuständige Kellnerin blicken, sie trug eine schwarze Bluse und hatte ein weißes Schürzchen umgebunden. Große pinkfarbene Plastikkreolen baumelten an ihren Ohrläppchen. »Sieh mal einer an!«
    »Val? Arbeitest du hier?«
    »Schon seit fast zwei Jahren. Ich serviere und alles. Oh Gott. Du siehst toll aus. Wie wahnsinnig schlank du bist. Und du lebst jetzt in London, hat deine Mum gesagt. Wie ist es denn da? Nehmt ihr eine Vorspeise?«
    Sie bestellten eine Karaffe Rotwein. »Eine Schulfreundin«, sagte Tozer, als die Kellnerin verschwunden war, um den Wein zu holen. »Na ja, eigentlich keine Freundin. Wir waren nur zusammen in der Hockey-Mannschaft.«
    »Ich könnte Ihnen Geschichten über Helen erzählen …«, sagte die Kellnerin zu Breen, als sie mit dem Wein zurückkehrte. »Wir waren schon ein Haufen verrückte Hühner, oder?«
    »Sprich von dir, Val.«
    Sie schenkte Breen einen Schluck zum Probieren ein, dann hielt sie Tozer ihre linke Hand vor die Nase. »Guck mal hier, Hel.«
    »Bist du verheiratet? Mit wem?«
    »Dreimal darfst du raten!«
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich, keine Ahnung.«
    »Doch natürlich. Komm schon, rate.«
    »Kevvo?«
    »Um Gottes willen, nein. Im Leben nicht. Der wohnt jetzt in einem Wohnwagen, oben in Bovey Tracy, seit ihn seine Mutter rausgeschmissen hat, weil er ihr was aus dem Portemonnaie geklaut hat. Ehrlich.«
    »Dennis?«
    »Helen! Jetzt hör aber auf.«
    »Wer war der Junge mit dem dich dein Dad erwischt hat? Rich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Niemals. Komm schon, Hel. Liegt doch auf der Hand.«
    Breen fiel ein großer Mann im Abendanzug auf, der versuchte, die Kellnerin auf sich aufmerksam zu machen.
    »Tut mir leid. Hm. Ich geb’s auf.«
    »Graham.«
    »Graham, der an der einen Hand nur vier Finger hat?«
    »Ja.«
    »War das nicht auch der, der immer über die Wände der Duschkabinen geguckt hat, wenn wir uns vor dem Sport umgezogen haben?«
    Val lachte. »Ja! Genau der.«
    »Ich hab gar nicht gewusst, dass du dich für den interessiert hast.«
    Der dicke Mann nahm ein Messer und schlug drei Mal damit gegen sein Weinglas, ping, ping, ping.
    »Doch hab ich. Weißt du das nicht mehr? Ich fand ihn immer schon nett.«
    »Ich weiß nur noch, dass du gesagt hast, er wäre dir nicht ganz geheuer.«
    »Hel! Das hab ich nie gesagt. Oder höchstens zum Spaß. Ich war schon immer total verrückt nach ihm.«
    »Wirklich?«
    Sie zog ein Portemonnaie aus ihrer Schürze und machte es auf. »Hier. Das ist mein kleiner Junge. Graham Junior.«
    »Verzeihung, Miss!«
    »Tut mir leid, Hel. Bin gleich wieder da.«
    Kaum war sie weg, verdrehte Tozer die Augen. »Wir hätten nach Torquay fahren sollen. Da ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ich Bekannte treffe.«
    Die beiden Damen gingen jetzt an ihrem Tisch vorbei und kehrten eine nach der anderen mit gefährlich hoch aufgehäuften Tellern vom Buffet zurück. Breen las die kurze getippte Speisekarte, die die Kellnerin ihnen auf den Tisch gelegt hatte, und versuchte, sich zu entscheiden. Sie kam mit Block und Bleistift zurück, stand da und kratzte sich mit dem stumpfen Bleistiftende am Kopf. »Und was ist mit dir, Hel? Liegt was in der Luft?« Dabei blickte sie bedeutungsvoll von Breen zu Tozer und zurück.
    »Wir sind beruflich hier.«
    »Oh. Ach, so.«
    »Wer ist denn das auf den Fotos?«
    »Ein Mädchen«, sagte Breen.
    »Haben Sie sich schon entschieden?«
    Als sie mit zwei angewärmten Tellern fürs Buffet zurückkehrte, sagte sie: »Also, Hel, dann gibt es wirklich keinen Mann in deinem Leben?«
    »Nein.«
    Die Kellnerin zog eine traurige Miene. »Keine Angst, das kommt schon noch. Und wer weiß, vielleicht hast du ja auch so ein Glück wie ich.«
    »Super«, sagte Tozer. Als sich die Kellnerin umdrehte, streckte sie ihr die Zunge raus.
    Breen betrachtete immer noch die Fotos, als Tozer mit einem Teller voll Rinderbraten, Yorkshire Pudding, Röstkartoffeln, Kartoffelbrei, Kohl, Pastinaken, Steckrüben,Krautsalat und gebratenen Zwiebeln an den Tisch zurückkehrte.
    »Sie sollten was essen, Sir. Das gibt Ihnen Kraft.«
    »Wo wurde das aufgenommen?« Er betrachtete das Foto von Morwenna vor dem Baumhaus.
    »Halten Sie das für wichtig?«
    »Im Moment weiß ich gar nichts. Die ganze Sache ist völlig unklar.«
    Tozer fing an zu essen, sägte sich durch ein dickes Stück Rindfleisch.
    »Oder besser gesagt, alles ist

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