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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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ihren Namen in den Polizeicomputer ein und gucke, was ich herausfinden kann, okay?”
    Zoes Stimmung verbesserte sich schlagartig. “Und was ist, wenn sie keine Einträge hat?”
    “Du musst nicht kriminell sein, um in unserer Datenbank aufzutauchen. Wenn sie einen Unfall beobachtet oder einen kläffenden Hund gemeldet hat, wenn ihre Fingerabdrücke für einen Arbeitnehmer genommen wurden oder sie einen Führerschein beantragt hat, haben wir die Informationen.”
    “Danke, Joe.”
    “Nichts zu danken.” Er stand auf. “Ich lass dich wissen, was ich herausfinde. Jetzt muss ich aber los, in ungefähr dreißig Minuten beginnt meine Nachtschicht. Bist du morgen zu Hause?”
    “Soweit ich weiß, ja. Ich muss an meinem neuen Comic arbeiten.”
    Er küsste sie auf die Wange. “Du siehst müde aus. Geh ins Bett.”
    Sie salutierte. “Yes, Sir!”

7. KAPITEL
    A nstatt Joes Rat zu folgen und ins Bett zu gehen, legte Zoe sich in die Badewanne, zog danach ein frisches Nachthemd an und ging hinüber ins Wohnzimmer, um Lizzy anzurufen. Inzwischen musste sie auch zu Hause sitzen und versuchen zu entspannen. Nach einem Siebzehnstundentag wären die meisten Menschen nicht mehr in der Lage, geradeaus zu gehen – doch Lizzy war anders. Die Amerikanerin mit den chinesischen Eltern war stets so voller Energie, dass sie jeden Abend einige Stunden benötigte, um wieder herunterzukommen, bevor sie auch nur ans Zu-Bett-Gehen denken konnte.
    Sie und Zoe hatten sich auf der Northwestern University kennengelernt, wo Lizzy ausgerechnet Computertechnik studiert hatte. Nachdem Zoe herausgefunden hatte, dass die wahre Leidenschaft ihrer neuen Freundin das Kochen war, hatte sie Lizzy ermutigt, ihrem Herzen zu folgen. Sechs Monate später hatte Lizzy das College verlassen und war nach New York zurückgezogen, wo sie am French Culinary Institute angenommen worden war. Die nächsten zehn Jahre hatte sie damit verbracht, für die besten Köche Manhattans zu arbeiten und ihre Fähigkeiten auszubauen. Vor drei Jahren schließlich hatte ihre Familie sämtliche Ersparnisse zusammengelegt und mitten in China Town ihr eigenes Restaurant eröffnet, das
Lotus.
    “Hallo?” Lizzy klang abends um zehn genauso fröhlich wie in den frühen Morgenstunden.
    “Ich bin’s”
    “Hey, du. Wie war die Weihnachtsfeier?”
    “Mal ganz anders. Ich habe eine Leiche gefunden.”
    “In deinem Weihnachtspäckchen?”
    “In einer Seitenstraße.” Zoe erzählte noch einmal alles von vorne.
    “Das klingt wie eine deiner Kitty-Floyd-Geschichten.”
    “Ich fürchte, das denkt die Polizei auch.”
    An Lizzys Tonfall konnte Zoe hören, dass ihre Freundin lächelte. “Und wie war es, mal wieder die Gegenwart des Unvergleichlichen zu spüren?” Lizzy hatte immer ein Faible für Rick gehabt.
    “Irritierend, was sonst?”
    “Ich meine, sind die alten Gefühle wieder zurückgekehrt? Immerhin hast du mir erzählt, dass es keiner der Männer, die du getroffen hast, mit Rick Vaughn aufnehmen kann.”
    “Das war, bevor er und ich unter dem gleichen Dach gewohnt haben.” Zoe wanderte in der Küche umher, spülte Teller aus und stellte sie in die Spülmaschine. “Glaub mir, der Mann ist noch genauso anmaßend wie damals.”
    “Ich bin mir nicht sicher, ob er anmaßend ist. Willensstark ja, aber das bist du auch.”
    “Er hat mich starrköpfig genannt.”
    “Dieser gemeine Kerl.”
    “Du bist nicht gerade hilfreich, Lizzy.” Trotzdem musste Zoe lächeln. “Es ist nicht so schlimm, dass er sich weigert, mir zu helfen. Wenn Joe mir die Informationen beschafft, die ich brauche, werde ich Rick Vaughn nie wieder zu Gesicht bekommen müssen.”
    “Und dann würdest du dich besser fühlen?”
    Würde sie? “Darauf kannst du wetten.” Es wurde höchste Zeit, dass sie die Unterhaltung weg von ihrem irritierenden Exmann und hin zu anderen Themen lenkte. “Ich habe mir übrigens einen Absatz von meinen neuen Schuhen abgebrochen, die ich auf der Weihnachtsfeier anhatte.”
    “Nicht deine neuen Manolos?”
    “Doch, genau die. Ein Belüftungsgitter hat den Absatz in Stücke gerissen, bevor er ihn wieder ausgespuckt hat. Er ist total zerfetzt. Meinst du, dein Onkel könnte mal einen Blick darauf werfen?”
    Sie konnte Lizzys leises Lachen hören. “Du weißt ganz genau, dass er das tut. Wieso kommst du nicht morgen ins Restaurant, dann kann ich ihn abends bei ihm vorbeibringen. Oder du springst jetzt noch in ein Taxi und kommst zu mir.”
    “Lieber nicht, ich muss an dem

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