Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
nickte unter Tränen. Milo und ich winkten ihr zu und verließen das Zimmer.
    Auf der Rückfahrt zu mir berichtete Milo, woran Cathy sich sonst noch erinnert hatte. Es war sehr wenig. Sie war kurz vor Ladentür ab, als sie mit ihren Einkäufen nach draußen ging. Auf halbem Weg zum Auto wurde sie von hinten gepackt und hinters Haus geschleift, sie bekam einen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein. Zum Glück hatte sie an die Vergewaltigung keine Erinnerung - in meinen Augen ein kleiner Trost.
    Milo bog in meine Auffahrt ein, und nachdem er den Hebel auf »Parken« gestellt hatte, drückte er mir die Hand. »Danke fürs Mitkommen. Es tut mir leid, dass ich heute Morgen ein bisschen energisch war.«
    »Nein, du hattest völlig recht«, sagte ich, noch immer ein bisschen betreten. »Am frühen Morgen mache ich nie eine sonderlich gute Figur. Es tut mir leid, dass ich so unsensibel war.«
    »Wenn du schweigst, schweige ich auch«, versprach Milo schelmisch grinsend.
    »Abgemacht.« Lachend stieg ich aus dem Wagen. Kurz bevor ich die Tür zuschlug, bat ich: »Ruf mich an, wenn sich etwas Neues ergibt, ja?«
    »Alles klar«, sagte Milo und nickte mir zum Abschied zu.
    Ich ging den Weg hinauf und ins Haus, wo mir ein ungeduldiger Eggy so lange auf die Nerven fiel, bis ich ihm sein Frühstücksei gebraten hatte. Dann, nach einem Blick auf die Uhr, die acht anzeigte, rannte ich die Treppe hinauf, um schnell unter die Dusche zu springen. Während ich mich einseifte, hörte ich das Telefon, und da ich zur impulsiven Sorte gehöre, die es nicht klingeln lassen kann, stieg ich aus der Dusche und griff nach dem Apparat, bevor sich der Anrufbeantworter einschaltete.
    »Morgen«, sagte mein Lieblingsbariton.
    »Hallo, Dutch«, sagte ich und war erleichtert, weil er besserer Laune zu sein schien. »Hör zu, ich stehe gerade unter der Dusche. Kann ich dich in ein paar Minuten zurückrufen?«
    »Brauchst du jemanden, der dir den Rücken schrubbt?«
    Die Frage haute mich um und ich brach in nervöses Kichern aus. Manchmal bin ich echt niveauvoll. »Äh, haha, nein, ich bin schon eingeseift ... ich meine, ich bin fast fertig ... also, hihi, nicht dass ich dein Angebot nicht zu schätzen weiß ... haha, ich bin nur spät dran und ...«
    »Ruf mich einfach an, sobald es geht, okay? Ich bin zu Hause«, sagte Dutch, der offenbar sah, dass ich Hilfe brauchte, um meiner Verlegenheit ein Ende zu machen.
    »Abgemacht«, sagte ich, legte auf und sauste zurück in die Duschkabine. Hastig spülte ich mir die Seife ab, wickelte mich in meinen Morgenmantel, und als ich die Haare in einen riesigen Turban gewickelt hatte, rief ich Dutch an.
    »Morgen, Großer«, zwitscherte ich, als er abnahm.
    »Hallo. Ich wollte dich vor der Arbeit erwischen und hören, ob du noch immer darauf erpicht bist, heute Abend zu arbeiten.«
    Ich ließ die Schultern hängen. Fast hätte ich meinen Abendtermin vergessen. »Ja, tut mir leid, aber Kendal hat mir im Sommer einen Riesengefallen getan, und ich bin es ihm wirklich schuldig. Außerdem bleibt uns beiden doch das ganze Wochenende oder zumindest ein Teil. Ich arbeite zwar Samstag und Sonntag, aber wir haben die Abende. Ich verspreche, ich mache das wieder gut, ehrlich.«
    Es folgte eine lange Pause. Dann sagte er: »Kannst du wenigstens heute Mittag mit mir essen gehen?«
    »Klar!«, sagte ich, sofort wieder munter. »Ich habe von zwölf bis eins Pause. Was hältst du davon?«
    »Viel. Ich hole dich um Punkt zwölf ab.«
    »Junge, du kannst mich jederzeit überall abholen ... werde mich nicht beschweren«, meinte ich in guter Mae-West-Manier.
    Dutch teilte meine Vorliebe für Filmzitate nicht und sagte einfach: »Bis später dann, Süße«, und legte auf.
    Nach einem kurzen Blick auf die Uhr rannte ich zurück ins Bad, um mich zu kämmen und zu schminken.
    Mein Aussehen ist das eine an mir, womit ich immer zufrieden gewesen bin. Dagegen habe ich Jahre gebraucht, um mich damit anzufreunden, dass ich den sechsten Sinn habe. Ich kenne Leute, die sich im Spiegel anstarren und sich wünschen, anders auszusehen. Ich nicht.
    Also, verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin bestimmt kein Supermodel, aber auch kein Mauerblümchen. Ich liege irgendwo dazwischen, bin der Typ Mädchen von nebenan mit langen braunen bis rotbraunen Haaren, die neuerdings ein paar blonde Strähnen haben. Ich habe ein dreieckiges Gesicht, eine breite Stirn, eine gerade Nase und ein eckiges Kinn. Meine Augen sind graublau, meine Haut ist hell

Weitere Kostenlose Bücher