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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber ich hatte eben einen Traum. Ich war auf einem großen Parkplatz und es war kalt und der einzige Mensch weit und breit war ein Postbote, aber ich konnte sein Gesicht nicht sehen. Er griff in seine Posttasche und holte eine Skimaske und einen Montierhebel heraus und zog sich die Maske über!« Ich war so aufgeregt, dass ich auf den Zehen wippte.
    »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, ja?«, sagte Milo und es war klar, dass er das nicht lustig fand.
    Ich war irritiert, weil er nicht kapierte, worauf ich hinauswollte. »Also, Milo, so komisch die Geschichte klingt, ich meine es todernst. Ich will damit sagen ...«
    »Abby?«, unterbrach er mich.
    »Was denn?«, fragte ich ungeduldig.
    »Ruf mich in drei Stunden noch mal an«, sagte er und legte auf.
    »Hallo?«, rief ich mehrere Male in den Hörer und konnte es einfach nicht glauben.
    Mit mürrischem Blick legte auch ich auf und lief dann im Wohnzimmer hin und her wie ein Tiger im Käfig. Ich stand kurz vor einem Durchbruch und es frustrierte mich total, dass Milo mir nicht zuhören wollte. Ich zog kurz in Erwägung, einfach noch mal anzurufen, um ihm zu sagen, wo er sich seine Abfuhr hinschieben sollte, entschied mich aber dagegen.
    Stattdessen ging ich wieder in die Küche, öffnete den Kühlschrank und schaute hinein. In der Mittagspause hatte ich eingekauft und dabei in dem Laden nach verdächtigen Personen Ausschau gehalten, um sofort bei jedem, der sich vielleicht in einer dunklen Ecke herumdrückte, die Antennen auszufahren.
    Die Kunden waren zumeist alte Männer gewesen, aber auch ein paar zankende Mütter, die ihre weinenden Kinder im Einkaufswagen durch die Gänge schoben - diese gehörten wohl kaum zur typischen Gruppe der Verdächtigen.
    Aber jetzt war mein Kühlschrank voll und ich beschloss, mir ein Riesenomelett zu machen, mit ein paar Bratkartoffeln als Beilage. Ich bin keine gute Köchin, aber ein leckeres Frühstück kriege ich hin. Eggy kam müde in die Küche gedackelt, sowie ich das erste Ei aufschlug. Also briet ich ihm ein Miniomelett.
    Er hat noch weniger mit Tischmanieren am Hut als ich und verschlang sein Mahl mit zwei Bissen. Ich das meine mit gezierten drei.
    Nachdem ich das Geschirr abgewaschen und die Lebensmittel wieder weggeräumt hatte, war es fünf Uhr. Noch zwei Stunden, die ich totschlagen musste. Völlig aufgedreht ging ich ins Wohnzimmer. Ich hob Eggy hoch, der meinen Lieblingssessel besetzt hatte, und nahm ihn auf den Schoß, schaltete den Fernseher ein und vertiefte mich in eine Dauerwerbesendung.
    Um Punkt sechs Uhr neunundfünfzig piepte ich Milo erneut an. Ich wartete ungeduldige fünf Minuten, dann schickte ich ein weiteres Signal an seinen Pager. Nach fünf Minuten das nächste, dann zehnmal hintereinander jede Minute, bis um zwanzig nach sieben sein Rückruf kam.
    Ich nahm ab. »Hallo?«
    »Was zur Hölle ist eigentlich mit dir los?«, schrie Milo durch die Leitung.
    »Du hast dich geweigert, mich zurückzurufen!«, schrie ich zurück.
    »Ich stand unter der Dusche!«
    »Warum hast du mir dann gesagt, ich soll dich um sieben anrufen?«, fauchte ich.
    Es folgte ein langer ärgerlicher Seufzer am anderen Ende der Leitung, bevor er sagte: »Na schön, du hast gewonnen. Worum geht’s?«
    Endlich! »Also, ich bekomme nicht alle Tage hellseherische Erkenntnisse per Albtraum und darum muss ich dir diesen erzählen, okay? Er enthält definitiv einen Hinweis und ich weiß einfach, dass er wichtig ist. Ich glaube, der Täter hat Verbindungen zur Post. Der Schurke in meinem Traum war ein Postbote und Postboten wissen gewöhnlich alles Mögliche über die Leute auf ihrer Route. Sie kennen die Namen, wissen, wie viele in dem Haushalt leben, wann wer nach Hause kommt und welche Gewohnheiten sie sonst noch haben. Ich glaube, dieser Kerl arbeitet entweder im Postamt oder er trägt Briefe aus.«
    »Du bist sicher, dass es nicht ein gewöhnlicher Albtraum war?«
    »Ja! Ganz sicher. Meine Crew versucht mir zu sagen, dass es bei der Post einen Hinweis gibt. Das weiß ich genau.«
    »Und was willst du jetzt von mir?«
    »Zum Beispiel eine Überprüfung, ob die drei Vergewaltigungsopfer an ein und derselben Briefträgerroute wohnen?«, schlug ich ungeduldig vor. »Außerdem weiß ich, dass es meistens einen Springer gibt, der auf mehreren Routen aushilft, wenn die entsprechenden Briefträger freihaben. Dem könnte man also auch nachgehen.«
    »Sonst noch was?«, fragte Milo wenig überzeugt.
    »Ja, und darüber lasse ich nicht mit mir

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