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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Willen grinsen. »Ich höre.«
    »Virgil wird von den Nachbarskindern versorgt, solange ich weg bin, aber ich hatte gehofft, du könntest mal bei mir vorbeifahren und nachsehen, ob er genug zu fressen bekommt. Und wahrscheinlich freut er sich auch über ein bekanntes Gesicht.« Virgil war sein Kater. Ich hatte zwar nicht so viel für Katzen übrig, aber ich musste zugeben, dass ich für Virgil eine Schwäche entwickelt hatte.
    »Mache ich gem. Wo ist der Schlüssel?«
    »Unter dem Blumentopf auf der hinteren Veranda. Weißt du noch den Alarmcode?«
    »Ist das ein Wink, dass es bis zu deinem Geburtstag bloß noch sieben Monate sind?«
    Dutch lachte. »Ja, das ist meine subtile Art. Aber sag mal, wie lief denn dein Hochzeitsauftrag neulich?«
    Die Erinnerung an das Wochenende kam wie ein kalter Wasserguss und ich war so dankbar, endlich mit jemandem darüber reden zu können, dass mir die Tränen in die Augen schossen. »Ich bin so froh, dass du danach fragst, Dutch. Ich muss dir nämlich etwas erzählen ...«
    »Schieß los«, sagte er mit einer Stimme, die nach starken Schultern klang.
    »Also, es war so: Die Hochzeitsfeier war in der Innenstadt, und als Kendal und ich da ankamen, hatten wir keine Ahnung, aus was für einer Familie die Braut stammte, und wie sich herausstellte ...«
    »Dutch? Dutch, bist du da drinnen?«, hörte ich eine Frau im Hintergrund fragen.
    »Ja, ich telefoniere«, antwortete Dutch ein Stück vom Hörer weg.
    »Ach so? Naja, wir haben noch einige Dinge zu besprechen. Kannst du dich bitte kurzfassen?«
    »Ich komme gleich rüber, Joe.«
    »Bisschen spät für eine Besprechung, findest du nicht?«, zickte ich, plötzlich von Eifersucht überwältigt.
    »Ich stecke mitten in einer Ermittlung. Da gibt es keinen Feierabend. So ist das nun mal in meinem Beruf«, verteidigte er sich.
    »Das sehe ich. Wie bequem«, erwiderte ich knapp. Meine Augen waren nur noch schmale Schlitze, mein Fuß wippte auf und ab, meine Finger trommelten auf die Sessellehne.
    »Abby, bitte, fang nicht schon wieder an«, sagte Dutch halb verzweifelt, was meinen Zorn nur noch weiter anfachte.
    »Anfängen? Anfängen?! Ich habe überhaupt nicht angefangen! Deine verliebte Vorgesetzte hat angefangen, mein Lieber! Also schieb das nicht mir in die Schuhe!«
    »Ich will dir gar nichts in die Schuhe schieben«, widersprach Dutch und auch sein Ton wurde angespannter. »Ich will nur ... Ach, Mann! Warum unterhalten wir uns überhaupt darüber?«
    »Du willst dich nicht unterhalten? Schön, dann eben nicht!«, sagte ich und knallte den Hörer auf.
    Er kann mich mal!
    Er kann mich mal!
    Ihr könnt mich alle mal!
    Ich schnappte mir Eggy, der meine ganze Tirade glatt verschlafen hatte, schaltete den Fernseher und die Lampe aus und stapfte die Treppe hinauf in mein schweinekaltes Schlafzimmer. Ich zog mich hastig aus, zerrte ein paar Zusatzdecken aus dem Schrank und legte mich ins Bett. An Eggy gekuschelt, versuchte ich, mich zu beruhigen. Es war hart, aber so gegen eins gewann die Erschöpfung die Oberhand, und ich sank in einen unruhigen Schlaf.
    Es war kalt.
    Daran erinnere ich mich am besten. Ich fror wie ein Schneider ... und ich war entschieden zu dünn angezogen. Ich stand auf einem großen Parkplatz in Shorts und T-Shirt, schlang die Arme um meinen Körper und versuchte mich krampfhaft zu erinnern, wie ich dahin gekommen war.
    »Hallo?«, rief ich in die Dunkelheit. Keiner antwortete. Ich sah mich um. Ein paar Autos parkten weit verstreut, aber es war kein Mensch zu sehen. Ich drehte mich einmal im Kreis und schaute in alle Richtungen. Am anderen Ende des Parkplatzes gab es einen Supermarkt. Ich beschloss, dort hinzugehen und zu sehen, ob mir jemand helfen könnte. Zitternd und zähneklappernd lief ich über den kalten Asphalt.
    Plötzlich tauchte ein Mann aus der Dunkelheit auf und kam auf mich zu. Ich war erleichtert, als ich die blaue Jacke mit dem rot-weiß-blauen Aufnäher an der Schulter sah. Er war der Postbote. Sein Gesicht war nicht zu sehen, aber während er näher kam, griff er in seine Posttasche und holte eine Maske heraus, die er sich über den Kopf zog. Das löste in mir ein Alarmgefühl aus, wenn ich auch nicht verstand, wieso. Ich zögerte, ihm weiter entgegenzugehen, und blieb einfach stehen. Ein diffuser Gedanke versuchte in mein Bewusstsein vorzudringen und ich wusste, ich sollte mich von dem Postboten fernhalten, sollte sogar wegrennen, aber ich kam nicht drauf, warum.
    Der Postbote lief zielstrebig auf mich

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