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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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scharf. »Er könnte eine Nervenschädigung haben?«
    Dr. Marklands Augen wurden schmal. »Das kommt manchmal vor. Frostschutzmittel ist für Tiere sehr giftig. Aber wenn er welches aufleckt hätte, hätte er innerhalb von zwei, drei Minuten Symptome gezeigt - die sind gar nicht zu übersehen. Ich glaube wirklich, dass er nichts hat. Wir wollen nur sichergehen und ihn bis morgen beobachten. Einverstanden?«
    Ich nickte und streichelte noch einmal seine Schnauze, dann stand ich auf. Mit hängendem Kopf folgte ich der Ärztin in die Eingangshalle. Dort fragte sie mich noch: »Wie ist Eggy denn in Kontakt mit dem Frostschutzmittel gekommen?«
    Die Frage stand im Raum, während ich fieberhaft überlegte, was ich antworten sollte. Mir war sofort klar gewesen, wer meinen Hund hatte vergiften wollen, und meine Wut darüber bildete einen Klumpen Hass in meiner Magengrube. Ich konnte Dr. Markland aber schlecht erzählen, dass die Mafia dahintersteckte, und darum sagte ich: »Ich hatte eine Flasche im Keller stehen und nicht bemerkt, dass der Deckel nicht richtig zugeschraubt war. Eggy muss sie umgestoßen haben und ich fand ihn, als er gerade daran schnupperte. Ich wusste nicht, ob er schon was davon aufgeleckt hatte, und dachte, es ist das Beste, wenn ich sofort hierher fahre und ihn untersuchen lasse.«
    Dr. Markland nickte. Sie akzeptierte meine Erklärung. »Ein Glück, dass Sie zufällig hinzugekommen sind. Eine Verschlusskappe voll hätte gereicht, dann hätten wir nichts mehr für ihn tun können.«
    Ich schluckte schwer und nickte. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Dr. Markland.«
    Sie drückte mir den Arm und ging, um sich um den nächsten Patienten zu kümmern.
    Ich meldete mich bei der Rezeptionistin ab. Den Transportkorb ließ ich dort, damit ich ihn nicht hin- und herschleppen musste. Niedergeschlagen ging ich zu meinem Mazda und steckte den Schlüssel ins Schloss. Als ich mich gerade hinters Steuer setzen wollte, sah ich einen mir bekannten Wagen mit getönten Scheiben vorbeifahren, und im nächsten Moment klingelte mein Handy. Während ich dem Wagen hinterherschaute, klappte ich es auf und meldete mich. »Hallo?«
    Der Anrufer nuschelte undeutlich: »Das mit Ihrem Hund tut mir leid«, und legte wieder auf.
    »Wirklich, Abby, Eggy geht es gut. Sie können ihn heute Vormittag jederzeit abholen«, versicherte mir Dr. Markland.
    Ich atmete erleichtert aus. Meine ängstliche Anspannung war wie weggeblasen. Vor lauter Sorge hatte ich die ganze Nacht nicht geschlafen und jetzt merkte ich, wie mein Gehirn ein wenig runterschaltete und der Nebel der Erschöpfung meine Gedanken unzusammenhängend werden ließ. »Ich danke Ihnen, Dr. Markland. Ich komme gleich rüber.«
    Als ich aufgelegt hatte, schweifte mein Blick jedoch in den Garten ab, und eine böse Vorahnung drückte schwer auf meine Brust. Ich hatte den fremden Fressnapf und das herumliegende Laub am Abend weggenommen, doch das hieß nicht, dass Kapordelis’ Leute nicht beim nächsten Versuch Erfolg haben würden. Wenn Kapordelis meinen Dackel töten wollte, würde er es irgendwie schaffen, da hatte ich keine Zweifel.
    Nein, dachte ich. Eggy ist hier völlig schutzlos.
    Ich hätte ihn bei der Tierärztin unterbringen können, das Problem war nur, dass ich zurzeit knapp bei Kasse und die Unterbringung dort teuer war. Außerdem glaubte ich nicht, dass Eggy es dort lange aushalten würde - er war nicht gerne eingesperrt.
    Mir kam eine Idee. Ich nahm das Telefon zur Hand und wählte. Nach dem zweiten Klingeln begrüßte mich ein »Hallo?«.
    »Guten Morgen, Dave. Hoffentlich rufe ich nicht zu früh an?«
    »Hallo, Abby!«, sagte er gut gelaunt. »Nein, ist in Ordnung. Soll ich kommen und das Dach fertig machen?«
    »Äh ...« Ups. Das hatte ich ganz vergessen. »Nein ... ich meine ... noch nicht. Also, wahrscheinlich nicht vor nächster Woche. Weshalb ich eigentlich anrufe: Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    Sicher. Was brauchst du?«
    »Tja, ich verreise für ein paar Tage, will meine Schwester besuchen, weißt du, und da habe ich überlegt, ob du Eggy so lange nehmen könntest.«
    Ich hörte ein leises Lachen, dann sagte er: »Sicher, meine Liebe, kein Problem. Ich weiß nicht, wie meine alte Dame das finden wird, aber mir fehlt der kleine Köter. Willst du ihn rüberbringen?«
    Linke Seite, Schwergefühl. Hmmm. Meine Intuition war dagegen, aber ich begriff nicht, warum. Langsam wanderte ich nach vom zum Fenster. »Äh, tja, also ...«, sagte ich, um die Antwort

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