Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Bombenangriff, aber hier präsentierte sich mir ein unglaublich üppiger Reichtum, der so unverhohlen zur Schau gestellt wurde, dass mir die Luft wegblieb.
    Villen von enormer Größe standen eindrucksvoll und aufgeblasen auf kleinen Anhöhen und blickten über makellose Rasenflächen. Ich bekam den Mund nicht mehr zu, während die Immobilien Formen annahmen, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte.
    Der Wagen folgte einer gewundenen Straße zum Lakeshore Drive hinab und dort ging es erst richtig los. Zu meiner Rechten lag der Lake St. Claire, zu meiner Linken Häuser so hoch wie Kathedralen, gebaut zu einem einzigen Zweck: um einen großartigen Ausblick auf den See zu bieten. Unsere Fahrt endete eine halbe Meile die Straße runter, wo wir in einen Fahrweg einbogen. Er führte durch ein kolossales schmiedeeisernes Tor mit einem gigantischen altenglischen K und dann zu einem Haus, neben dem das von Cat wie eine Hundehütte wirkte.
    Wir fuhren an einem Tennisplatz, einem Pool und einem Volleyballplatz vorbei. Die Auffahrt endete an einer runden Kiesfläche mit einem großen Springbrunnen in der Mitte, der für den Winter bereits trockengelegt war, und mehrere Luxuskarossen parkten ordentlich nebeneinander an der Westseite. Ich stieg aus und verrenkte mir den Hals, um an Kapordelis’ Haus hinaufzuschauen.
    Drei gleich gestaltete Stockwerke bildeten die Fassade aus grauen Klinkern mit schwarzen Fensterläden und einem schwarzen Schrägdach. Drei Treppen führten zum Eingang hinauf, der von einem Balkon halb überdacht war. Die Vordertür war gute drei Meter hoch und aus kunstvoll geschnitztem Holz. Sie sah viel zu schwer aus, als dass man sie öffnen könnte, doch mein Fahrer schien damit keine Schwierigkeiten zu haben, als er mich ins Haus führte.
    Sowie ich die Schwelle überschritten hatte und in der Eingangshalle stand, musste ich mich beherrschen, mich nicht mit sperrangelweitem Mund staunend umzusehen. Hier drinnen sah es aus wie im Tadsch Mahal. Glänzende weiße Marmorböden und cremefarbene Wände waren üppig mit vergoldetem Dekor verziert. Die Möbel waren aus dunklem Nussbaum gefertigt und auf Hochglanz poliert. Eine imposante breite Treppe führte in den zweiten Stock.
    Mit der Anweisung, hier zu warten, ließ mich mein Fahrer stehen und verschwand durch eine Doppeltür zu meiner Rechten. Ich sah mich nervös um und wusste nicht, wohin mit meinen Händen. Eigentlich wollte ich souverän und selbstsicher wirken, aber dies war die Höhle eines sehr gefährlichen Löwen, und so schob ich sie bloß in die Hosentaschen.
    Nach einer kleinen Weile ging die Doppeltür auf und ein hinreißend attraktiver Mann mit olivfarbener Haut, glänzenden schwarzen Haaren und schwarzen Augen begrüßte mich charmant lächelnd.
    »Guten Abend, Miss Cooper. Ich bin Demetrius Kapordelis. Mein Vater erwartet Sie. Wenn Sie bitte hier entlangkommen wollen«, sagte er und bedeutete mir, ihm zu folgen.
    Er führte mich zu einem großen Wohnbereich, der sich über drei Räume erstreckte, von denen einer als Speisezimmer diente, der zweite dem Fernsehen gewidmet war und der dritte von Bücherregalen dominiert wurde. Wir bogen um eine Ecke, wobei ich ständig den Kopf nach allen Seiten drehte, um alles in mich aufzunehmen, und gelangten an eine große hölzerne Flügeltür, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Haustür hatte. Demetrius öffnete einen Flügel, ging mit mir hindurch und schloss ihn hinter uns, um sich dann mit dem Rücken davorzustellen, sodass eine Flucht unmöglich wäre, sollte ich eine in Erwägung ziehen.
    Obwohl ich seine charmante Art genossen hatte, musste ich annehmen, dass er genauso tief in die Machenschaften seines Vaters verwickelt war wie der Alte selbst und genauso gewalttätig und rücksichtslos sein konnte. Zur Bestätigung schrillte meine intuitive Alarmglocke. Innerlich hielt ich also Distanz.
    Rasch nahm ich die Details des Raumes in mich auf, ein Arbeitszimmer offenbar, um ein Gefühl für meine Umgebung zu bekommen. Es hatte eine gute Größe, grob geschätzt fünf mal sechs Meter, war dunkelrot gestrichen und halbhoch getäfelt. An einer Seite stand eine Sitzgruppe aus zwei bequemen braunen Ledersofas, die einander gegenübergestellt waren. An der Wand hing ein großer Plasmabildschirm.
    Mein Blick wanderte im Kreis über kostspielige Skulpturen, Ölgemälde und Nippsachen und schließlich zu Kapordelis selbst, den ich plötzlich mit leisem Schreck hinter einem enormen, mit Schnitzwerk verzierten

Weitere Kostenlose Bücher