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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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öffnete das Geschenk und es explodierte. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Sie haben Angst, dass Ihr Cousin Ihnen ein Trojanisches Pferd geschickt hat.«
    »Genau. Außer der Bombe ist mir aus dem Traum noch etwas anderes sehr deutlich in Erinnerung geblieben: Ich habe das Geschenk mit einem Brieföffner aufgerissen, der die Form einer Polizeidienstmarke hatte. Ich glaube, die beiden sind nicht das, wofür sie sich ausgeben. Ich glaube, sie sind vom FBI.«
    Mein Herz raste. Ich sah Dutch an, der meinen Blick jedoch mied. Er war nicht gewillt, mir einen Anhaltspunkt zu geben, und mir war klar, dass sein Leben jetzt in meiner Hand lag. Mir schwirrte der Kopf. Ich schloss die Augen und tat, als ob ich mich konzentrierte, in Wirklichkeit suchte ich nach einer Erklärung, die Kapordelis schlucken würde. Mir kam eine Erinnerung an den Tag, an dem Dutch mich zum Mittagessen abgeholt hatte, und ich sah ihn mit dem Strafzettel fürs Falschparken vor meinem Bürohaus stehen. Ich riss die Augen auf und sah ihn mir an. Er trug dieselbe Wildlederjacke. Mein Blick wanderte zu seiner Brusttasche und ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, als ich mich entschloss, das Risiko einzugehen.
    »Ja, Sie haben recht, Mr Kapordelis. Die Aura dieses Mannes«, ich zeigte mit dem Finger auf Dutch, »steht mit einer Dienstmarke in Verbindung.« Dutch sah mich an, und wenn Blicke töten könnten, wäre ich auf der Stelle in Rauch aufgegangen. Ich schluckte hart und bat ihn stumm, mir zu vertrauen. »Aber das Komische ist, dass ich die Dienstmarke nicht mit seinem Beruf in Zusammenhang bringen kann, denn meine Geister zeigen mir ein Parkverbotsschild neben der Dienstmarke ... als ob er, tja, ich weiß nicht recht, vielleicht ein Knöllchen bekommen hat oder so was.«
    Dutch guckte eine Spur gelöster und sagte: »Ihr Flittchen ist wirklich gut, Andros. Ich hab das Knöllchen in der Brusttasche.«
    Natürlich war mir klar, dass Dutch bloß schauspielerte, aber dass er mich als Flittchen bezeichnete, weckte in mir den spontanen Wunsch, ihm eine zu scheuern. Ich blieb jedoch ruhig, während ihm einer der Schlägertypen in die Jacke griff und das Knöllchen herauszog, welches er gleich an Kapordelis weiterreichte .
    Der nahm es und inspizierte es aufmerksam. »Sie sollten besser aufpassen, wo Sie Ihren Wagen hinstellen, Mr Wilson«, sagte er und warf den Zettel auf den Schreibtisch. Dann fragte er mich:
    »Was ist mit meinem Traum, Miss Cooper? Meinen Sie, ich kann meinem Cousin trauen?«
    Jetzt musste ich aufpassen. »Also, meinem Eindruck nach ist das eine Gelegenheit für Sie, gutes Geld zu machen. Dieses Waffengeschäft... ist ziemlich lukrativ, nicht wahr?«
    »Möglich«, sagte er.
    »Mir scheint, der finanzielle Gewinn ist beträchtlich, und um ihn einzustreichen, werden Sie Ihrem Cousin ein bisschen mehr vertrauen müssen. Der Traum steht meiner Ansicht nach mehr für Ihre Ängste als für die Wirklichkeit. Träume sind häufig ein Spiegelbild unserer Befürchtungen und weniger eine prophetische Vision. Sie vermuten, Ihr Cousin hätte Sie in der Vergangenheit einmal verraten, richtig?«
    Er nickte langsam. »Ja. Ja, das vermute ich.«
    »Da haben Sie s. In dem Traum bringt Ihr Unterbewusstsein die Angst, erneut betrogen zu werden, an die Oberfläche. Das bedeutet einfach, dass Sie die Augen offen halten müssen. Meinem Gefühl nach sind die beiden da genau das, was sie sagen.« Zur Unterstreichung drehte ich mich zu Dutch um und fragte:
    »Wilson, ja?«
    Dutch nickte knapp, während sich seine Miene noch weiter verfinsterte.
    »Sie handeln mit Schusswaffen, richtig?«
    Noch ein knappes Nicken. Lügner, Lügner ...
    »Ich kann gut spüren, ob jemand lügt«, erklärte ich an Kapordelis gewandt. »Und bei ihm bleibt mein Lügendetektor stumm.
    Mein Hat lautet also, ihnen zu trauen. Machen Sie das Geschäft mit Ihrem Cousin und freuen Sie sich über den Gewinn.«
    Kapordelis beugte sich nach vorn, stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte die Fingerspitzen aneinander. Eine Weile dachte er nach und wog alles, was ich gesagt hatte, gegeneinander ab. Ich betete, dass er mir die Lügen abkaufte. Schließlich gab er seinen Schlägern einen Wink und befahl: »Bindet sie los und lasst sie draußen auf mich warten, solange ich mit Miss Cooper spreche.«
    Dutch und Joe wurden von ihren Fesseln befreit. Joe sah mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an und nahm Dutchs Arm, als sie hinausgebracht wurden. Es war mir egal. Dutch war

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