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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Endlich hörte das Schütteln auf und ich wurde losgelassen, aber mir war so schwindlig davon, sodass ich zurücksank. Ich kroch rückwärts in die kleine Nische neben der Tür und plapperte wie ein Kleinkind: »B-b-bitte ... t-t-tun Sie mir nichts!«
    »Ich will dir gar nichts tun, Abby, jetzt beruhige dich mal!«, sagte ein tiefer Bariton.
    In der Dunkelheit war sein Gesicht unmöglich zu erkennen, aber die Stimme erkannte ich sofort. »Dutch?«, fragte ich schniefend.
    »Ja, was dachtest du denn, wer ich bin?«
    »Jedenfalls nicht du!« Wut stieg in mir hoch. »Was hast du dir dabei gedacht? Wieso greifst du mich an?«, fragte ich aufgebracht.
    »Ich habe dich nicht angegriffen und sprich bitte leise«, sagte er eindringlich und kniete sich vor mich hin. Nur schemenhaft sah ich, wie er sich an die Seite fasste. »Ich glaube, du hast mir eine Rippe gebrochen«, beschwerte er sich.
    »Weißt du, was für eine Angst du mir eingejagt hast? Hast du mal kurz überlegt, mich zum Beispiel anzurufen oder an der Tür zu klingeln, anstatt bei mir einzubrechen? Was bringen die euch in Quantico eigentlich bei?«, fauchte ich ihn an. Der gerade durchlebte Schrecken befeuerte meinen Zorn noch im Nachhinein.
    Dutch setzte sich neben mich. »Ich konnte nicht anrufen oder an deine Tür klopfen. Kapordelis hat dein Telefon angezapft und dein Haus wird beobachtet. Ich musste heimlich hinten reinkommen.«
    »Wie hast du denn die Alarmanlage ausgeschaltet?«
    »Ich bin nicht der Einzige, der sein Geburtsdatum als PIN benutzt«, antwortete er selbstgefällig. »He, wo ist eigentlich Eggy?« Er sah sich nach allen Seiten um. »Ich habe mich gewundert, als der kleine Kerl nicht zu kläffen anfing.«
    »Kapordelis hat versucht, ihn zu vergiften. Gott sei Dank ist nichts passiert und er bleibt jetzt bei Dave, bis ich den ganzen Schlamassel hinter mir habe.«
    »Apropos: Was zum Teufel hast du bei einem Kerl wie Andros Kapordelis zu suchen? Weißt du eigentlich, mit wem du es da zu tun hast?«
    Ich seufzte schwer. »Natürlich weiß ich das, aber die Lage ist kompliziert.«
    »Du arbeitest also freiwillig für ihn?«
    »Nein! Ich meine, in gewisser Hinsicht, aber eigentlich nicht. Die Wahrheit ist die: Meine Schwester wurde neulich von dem Vergewaltiger, der Royal Oak zurzeit unsicher macht, überfallen und einer von Kapordelis’ Männern hat ihn gesehen. Ich muss mit Kapordelis kooperieren, bis ich die Täterbeschreibung von seinem Schläger bekommen habe, und dann sind wir fertig miteinander. Ich bin in eure kleine Operation nur reingeraten, weil Kapordelis mich testen wollte - und ihr könnt von Glück sagen, dass ich da war. Der Kerl wollte euch beide nämlich töten.«
    Dutch grinste selbstgefällig. »Joe und ich hatten einen Plan B, also keine Sorge. Doch deswegen bin ich nicht hier. Du darfst nicht für diesen Kerl arbeiten, das ist zu gefährlich. Milo arbeitet an dem Vergewaltigungsfall und wird den Täter schnappen. Du brauchst Kapordelis’ Hilfe nicht.«
    Ich konnte nicht erklären, wieso, aber eine innere Stimme riet mir aus einem ganz anderen Grund, bei Kapordelis zu bleiben. Darüber dachte ich nach, während ich Dutch anstarrte, und da schoss mir etwas durch den Kopf. »Hör mal, du musst bei eurer Ermittlung wirklich vorsichtig sein. Er hat Krebs - im Endstadium -, und ihm ist egal, was mit ihm selbst passiert, denn er hat nur noch ganz kurze Zeit zu leben. Er hat nichts mehr zu verlieren, und wenn ihm danach ist, lässt er dich umbringen, weil ihm dein Rasierwasser nicht gefällt.«
    »Er hat Krebs?«
    »Im Endstadium.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja. Es würde mich wundern, wenn er Weihnachten noch erlebt...«
    »Dann müssen wir uns beeilen. Aber du musst dich aus der Sache zurückziehen. Ich meine es ernst. Joe glaubt, du stehst auf seiner Gehaltsliste, und ich rede mir den Mund fusselig, um sie davon abzubringen. Was will Kapordelis denn von dir?«
    »Ich soll für ihn herausfinden, was mit seiner Frau passiert ist.«
    Es folgte eine sehr lange Pause und ich strengte mich an, Dutchs Gesicht im Dunkeln zu erkennen. Schließlich sagte er in einem Ton, der an seiner Ernsthaftigkeit keinen Zweifel aufkommen ließ: »Dabei kannst du ihm nicht helfen!«
    »Warum nicht?«
    »Zieh dich zurück, Edgar. Unbedingt! Okay?«
    Die eisige Kälte, die in seiner Stimme lag, verwirrte mich. Er wartete auf meine Zustimmung. Doch ich glaubte nicht, dass er so ganz begriff, was für mich auf dem Spiel stand. Ich hatte nicht nur das Gefühl,

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