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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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zu Hause im Keller spielst. Das ist hier nicht Fliegendes Krokodil. Krokodile können nicht fliegen. Und auch wenn sie es könnten, dürftest du nicht auf ihnen reiten. Jedenfalls nicht, solange ich ein Auge auf dich habe.« Ich denke, ich sollte vielleicht auch mal ein Auge auf meine Uhr werfen, denn so langsam läuft unsere Echtzeit ab … Aber nein. Ich sehe besser nicht auf die Uhr. Das regt mich nur viel zu sehr auf.
    Jonah zuckt mit den Schultern und sieht wieder zum Schloss. »Oh, guck mal! Da stehen ja ein paar Steine hervor, wie bei der Kletterwand beim Kurs.«
    »Und?«, frage ich.
    Jonah schlägt begeistert die Hände zusammen. »Wir wer den hochklettern!«
    Was? Nein! »Auf gar keinen Fall«, sage ich.
    »Auf jeden!«, jubelt er. »Das ist total einfach. Sogar noch einfacher, als auf Bäume zu klettern. Ich bin einer der besten Kletterer aus meinem Kurs, weißt du?«
    »Aber in dem Kurs bist du mit Seilen abgesichert.«
    »Ich brauche aber gar keine Sicherung. Ich bin noch nie runtergefallen.«
    » Bis jetzt bist du noch nie runtergefallen.«
    »Abby«, sagt er in ernstem Tonfall und zieht eine Schnute. »Ich kann das. Vertrau mir.«
    »Ich kann das nicht«, sagt Schnee mit bleichem Gesicht. »Ich hatte heute schon genug Höhenangst.«
    »Ich kann es alleine machen«, sagt Jonah. »Ich klettere hoch, und ihr zwei spottet mich. Ich werde durch das Fenster klettern, den Schlüssel holen …«
    »Ich werde NICHT zulassen, dass du an einer Schlosswand hochkletterst«, sage ich. »Ende der Diskussion. Und überhaupt, selbst wenn ich es dir erlauben würde, wie soll es dann weitergehen?«
    »Die fiese Elise schläft, richtig? Ich nehme ihr vorsichtig die Kette ab, schleiche mich die Treppe runter und lasse euch durch ein Fenster im Erdgeschoss rein. Dann retten wir Xavier und den Prinzen und gehen nach Hause. Fertig«, erklärt Jonah und reibt sich imaginären Staub von den Händen.
    Folgende Dinge wollen mir dabei gar nicht gefallen:
    1. Dass mein kleiner Bruder ohne Sicherung zwei Stockwerke an einer Schlossmauer hochklettern will.
    2. Dass mein kleiner Bruder ganz alleine in das Schlafzimmer der fiesen Elise eindringen will.
    3. Dass mein kleiner Bruder gute Ideen hat, wenn mir absolut nichts einfällt. Okay, in Ordnung. Ich bin stolz auf ihn. Aber trotzdem.
    »Schnee, du musst uns spotten«, weise ich sie an. »Ich werde auch hinaufklettern.« Kann ja nicht so schwierig sein.

Kapitel 19

    Es ist schwierig.
Es ist richtig, richtig schwierig.
    D ie Zehen tun mir weh. Die Finger tun mir weh. Der ganze Körper tut mir weh. Und wir sind gerade erst ein paar Zentimeter über dem Boden.
    Jonah hält sich mit nur einer Hand fest und zeigt mir mit der anderen seinen hochgereckten Daumen. »Das machst du super!«
    »Beide Hände an die Mauer!«, befehle ich. Ich kann es nicht fassen, dass er so etwas zum Vergnügen macht.
    »Nicht runtergucken!«, ruft er.
    Doch natürlich sehe ich hinunter. Ahh!
    Wir klettern und klettern und klettern. »Wir sind fast da«, verkündet Jonah schließlich. Oben angekommen, zieht er sich über das Fensterbrett und verschwindet hinter den todschicken lilafarbenen Vorhängen.
    »Jonah«, flüstere ich laut. »Ich möchte, dass du immer in Sichtweite bleibst!«
    Eine Sekunde später steckt er den Kopf durchs Fenster und streckt eine Hand hoch, mit der er das Victory-Zeichen macht. »Gewonnen!«
    »Pst!«
    Dann beugt er sich aus dem Fenster und hilft mir hoch und über das Fensterbrett.
    Direkt vor uns liegt die fiese Elise. Zum Glück schläft sie tief und fest.
    » Schnaaaaaaaaaaarch! «
    Die fiese Elise schnarcht . Hahahahaha. Jonah und ich kichern. Wir können einfach nicht anders.
    »Was ist denn da so lustig?«, fragt auf einmal eine Stimme hinter uns.
    Mein Herz setzt einen Schlag aus. Als ich mich umdrehe, sehe ich direkt in den Spiegel. Wie konnte ich den sprechenden Spiegel vergessen?
    »Pst! Bitte weck sie nicht«, flüstere ich.
    »Was hast du gesagt?«, fragt der Spiegel.
    »Spieglein, Spieglein«, korrigiere ich mich. »Pst. Bitte weck sie nicht.«
    »Schon besser«, sagt der Spiegel. Dann senkt er die Stimme. »Ich werde sie nicht wecken. Die Königin hat einen guten Schlaf. Und ich will nicht, dass ihr Ärger bekommt. Ich mag euch beide nämlich. Und ich mag Schnee.«
    »Aber Spieglein, Spieglein«, sage ich. »Wenn du uns so sehr magst, warum hast du der fiesen Elise dann verraten, dass Schnee noch lebt?«
    »Ich konnte nicht anders. Ich muss der Königin die Wahrheit

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