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Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika

Titel: Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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führen.
    So lange, bis das Feuerzeichen auf dem Gipfel des Volquiria erschien, beschäftigten sich die beiden Astronomen damit, die Ausmessung des vorigen Dreiecks zu vollenden.
     

    Die Wirkung europäischer Waffen. (S. 196.)
     
    Es vollzog sich aber diese Operation, die darin bestand, daß man mit dem doppelten Spiegel auf die beiden letzten Stationspunkte der englischen Marschroute visirte, ohne alle Schwierigkeiten, und das Resultat derselben wurde von Nicolaus Palander verzeichnet. Nachdem diese Ausmessung vollendet, kam man überein, in den folgenden Nächten zahlreiche Beobachtungen von Sternen vorzunehmen, um so mit der äußersten Genauigkeit die geographische Breite des Scorzef zu finden.
    Eine wichtige Frage mußte ebenfalls vor jeder andern entschieden werden, und Mokum wurde, wie sich von selbst verstand, herbeigerufen, um seine Meinung über diesen Umstand abzugeben. Zu welcher Zeit mindestens konnten Michael Zorn und William Emery die Gebirgskette, welche im Norden des Ngami zog, und deren höchste Gipfel dem letzten Dreieck in dem Netze als Stützpunkt dienen sollte, erreichen.
    Der Buschmann konnte die dazu nöthige Zeit nicht minder als auf fünf Tage schätzen. Und in der That betrug ja die Entfernung vom Scorzef mehr als hundert Meilen. Wenn man berücksichtigte, daß die kleine Truppe des Forelopers zu Fuße und die Gegend häufig von Bächen durchschnitten war, so waren fünf Tage eine sehr kurze Zeit.
    Man nahm also ein. Maximum von sechs Tagen an und richtete darnach die Eintheilung der Nahrung.
    Der Lebensmittelvorrath war aber sehr beschränkt, denn man hatte ja auch der kleinen Truppe des Forelopers eine Portion mitgeben müssen, wenigstens für so lange, bis man erwarten konnte, daß sie sich durch die Jagd verproviantiren werde. Was nun die in die Verschanzung übergebrachten, und um diese Portion verkürzten Lebensmittel anlangte, so konnte davon höchstens noch während zweier Tage ein Jeder seine gewohnte Portion haben. Es waren nämlich nur noch wenige Pfund Zwieback, conservirtes Fleisch und Pemmican. Im Einverständniß mit seinen Collegen bestimmte der Oberst Everest also, daß die Ration für jeden Tag auf ein Drittel herabgesetzt werden sollte. So konnte man bis zum sechsten Tage warten, bis das Licht, nach dem dann unausgesetzt ausgeschaut wurde, am Horizonte erscheinen würde. Sämmtliche vier Europäer, ihre acht Matrosen und der Buschmann, dreizehn Menschen zusammen, hatten gewiß unter dieser ungenügenden Ernährung zu leiden, indessen sie waren schon über dergleichen Leiden erhaben.
    »Uebrigens ist es ja nicht verboten auf die Jagd zu gehen!« sagte Sir John Murray zum Buschmann.
    Der aber schüttelte seinen Kopf mit zweifelnder Miene, es schien ihm schwer möglich, daß auf diesem isolirten Berge das Wildpret anders als höchst sparsam vorkommen sollte.
    Das war indessen kein Grund für ihn, sein Gewehr ruhen zu lassen, und nachdem diese Bestimmungen getroffen worden, verließ er, während seine Collegen damit beschäftigt waren, die in dem doppelten Register Nicolaus Palander’s verzeichneten Maße zu reduciren, in Begleitung von Mokum die Mauern des kleinen Forts, um einmal eine gründliche Recognoscirung auf dem Berge Scorzef vorzunehmen.
    Die Makololos lagerten ruhig am Fuße des Gebirges und schienen es mit einem Angriffe gar nicht eilig zu haben. Möglicherweise lag es auch in ihrer Absicht, die Belagerten auszuhungern.
    Die Untersuchung des Berges Scorzef war rasch beendigt. Der Platz, auf dem sich das kleine Fort erhob, maß nicht einmal zweihundertundfünfzig Fuß in seiner größten Ausdehnung. Der Boden, untermischt mit Kieselsteinen, stand ziemlich dicht mit Gras bewachsen, und war hier und da mit niedrigem Gebüsch bedeckt, das zum Theil aus Schwertlilien bestand. Rothes Haidekraut, Proteen mit Silberblättern, Ericeen in langen Schnüren bildeten die Flora des Berges. Auch an seinem Abhange standen dornige Sträucher, ungefähr in der Höhe von zehn Fuß, mit weißen traubenständigen Blüthen, die dem Jasmin ähnlich rochen. Ihre Namen wußte der Buschmann nicht, aber sie müssen der Species
Ardunia bispinosa
angehören, welche die Hottentotten Num’num nennen. Was die Fauna anbelangte, so hatte selbst jetzt nach einer einstündigen Recognoscirung Sir John noch keine Spur davon wahrgenommen, als eben eine Anzahl kleiner Vögel, mit dunkelblauen Schwungfedern und rothen Schnäbeln, aus dem Gebüsch aufflog; aber man hatte nicht sobald mit dem Gewehr

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