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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wollte.
    »Ich klettere hinauf, um zu sehen, wie Reno zurechtkommt«, sagte er knapp. »Dann reite ich mit dir zurück zur Hütte.«
    »Und dann?« fragte Shannon mit Unbehagen angesichts des Ausdrucks in seinen Augen.
    »Dann komme ich hierher zurück und helfe Reno.«
    »Er sah nicht so aus, als würde er Hilfe brauchen.«
    »Je eher er Gold findet, desto eher bist du in Sicherheit«, sagte Whip.
    »In Sicherheit?«
    »Je eher ich fortgehe, desto geringer ist das Risiko, daß ich dich schwanger mache«, sagte er heftig.
    »Ich verstehe.«
    »Ich hätte dich nicht nehmen dürfen!«
    »Hast du auch nicht«, gab sie zurück. »Ich habe dich genommen.«
    Whips Mund wurde schmal. »Wie auch immer, Honigmädchen, nur einer von uns beiden wird schwanger.«
    »Ach, was du nicht sagst!«
    »Doch, ich sage es, aber du hörst ja nicht zu! Ich kann meine Hosen einfach nicht anbehalten, wenn ich in deiner Nähe bin, und ich will verdammt sein, wenn ich mich hier anbinden lasse, also -«
    »Wirst du verschwinden, sobald du kannst«, unterbrach ihn Shannon, und ihre Stimme klang so dünn, wie Whips Mund aussah. Obwohl Tränen in ihren Augen standen, wankte ihre Stimme nicht. »Das kennen wir doch schon, Whip. »Das haben wir bestimmt schon fünfzigmal besprochen. Sag mir doch mal etwas Neues.« »Mach dich bereit zum Aufbruch, wenn die Sonne ganz aufgegangen ist«, sagte Whip.
    Er drehte sich um und ging fort. Prettyface folgte ihm, wurde aber mit einem kurzen Wort zu Shannon geschickt.
    Whip ging den Pfad hinauf zum Rifle Sight mit langen, möglichst anstrengenden Schritten. Er hoffte, das würde seinen gnadenlosen Hunger nach dem jungen Mädchen mit dem herbstfarbenen Haar und den Augen wie ein Himmel im Gebirge ein wenig dämpfen.
    Aber gleichzeitig wußte er, daß das nicht möglich war.
    Nichts war so verlockend wie Shannon, außer dem Sonnenaufgang, den er noch nicht gesehen hatte - außer der großen Ferne, die nach ihm rief und ihm die Freiheit der Welt und die Geheimnisse von tausend Gärten Eden versprach.
    Und Whip war gerade in den Sinn gekommen, wie er sicher sein konnte, daß dieses Versprechen sich auch erfüllte.
    Als er auf dem Goldfeld ankam, war er wieder etwas ruhiger geworden. Trotzdem warf Reno seinem Bruder einen prüfenden Blick zu, als er ihn am Eingang der Mine erscheinen sah. Der Blick in seinen Augen hätte gut zu einem gefangenen Wolf gepaßt.
    »Hast du was verloren?« fragte Reno milde.
    »Nein. Gefunden.«
    Renos grüne Augen sahen ihn fragend an.
    »Gold«, sagte Whip entschieden.
    »Wo?«
    »In deinem Korral.«
    »Wenn ich lange genug warte, werde ich bestimmt noch etwas zu hören bekommen, was Sinn ergibt«, sagte Reno.
    »Was glaubst du, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, auf Silent Johns Claims Gold zu finden?«
    »Richtiges Gold? Mit dem man Speck und Bohnen und die Freiheit für dumme Streuner kaufen kann?«
    »Ja«, sagte Whip heftig.
    »Ungefähr so groß wie ein Schneeball in der Hölle.«
    »So groß?« gab Whip zurück. »Ich hätte mit einer wesentlich geringeren Wahrscheinlichkeit gerechnet.«
    Reno lächelte, obwohl ihn sein starrköpfiger Bruder so verärgerte.
    »Ich wollte es dir schonend beibringen«, sagte er. »Die Wahrheit ist, daß in Pferdeäpfeln mehr Gold steckt als in dieser Mine.«
    Whip lachte, aber sein Lachen klang eher gequält.
    »Ja, das hätte ich auch gedacht«, sagte er. »Und doch hat Shannon erzählt, Silent John wäre aus den Bergen zurückgekommen und hätte Erz mitgebracht, das so goldhaltig war, daß es einem in den Händen zerfiel.«
    »Dann muß Silent John irgendwo einen tollen Claim gehabt haben. Aber der ist sicher nicht am Avalanche Creek«, setzte Reno bestimmt hinzu.
    »Das weiß Shannon nicht.«
    »Wird sie aber erfahren, wenn ich es ihr sage.«
    »Tu das nicht«, sagte Whip endgültig.
    Reno wartete ab.
    »Hast du immer noch irgendwo Nuggets und Goldstaub aus deinen alten Claims?« fragte Whip.
    Reno nickte.
    »Dann grabe einen von den Barren spanischen Goldes aus, die Eve mir gegeben hat«, sagte Whip, »und wechsle ihn gegen Nuggets und Goldstaub.«
    »Warte mal, so viel loses Gold habe ich nicht.«
    »Gleich die Differenz mit meinem Gold aus. Kratz es in feine Stücke oder schmilz es und gieß es zwischen den Staub oder leg Dynamit drunter und blas es zur Hölle und zurück. Aber bring das verdammte Gold in kleinen Brocken hier herauf.«
    Reno hob die schwarzen Augenbrauen.
    »Bring Eve mit«, fuhr Whip unerbittlich fort. »Spick diesen

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