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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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war schon Sonnenuntergang bis Shannon sich schließlich entschloß, müde auf den steilen, felsigen Hang zu klettern, der ihre Hütte überragte. Von ihrem Standpunkt aus war die Hütte beinah unsichtbar am Rand der Lichtung, verdeckt von hohen Fichten und halb in den Berg geduckt.
    Nur selten hatte die Lichtung in Shannons Augen so gut ausgesehen. Die Stunden, seit sie Cherokees Hütte verlassen hatte, hatte sie mit der Jagd nach Nahrung verbracht. Aber das einzige Ergebnis all ihrer Arbeit war ein erschöpfter Körper und ein leerer Magen, dessen lautes Knurren sogar Prettyfaces neugierige Blicke auf sich zog.
    »Keine Sorge«, murmelte Shannon, »ich hab’ nicht vor, dir zum Abendessen das Fell abzuziehen.«
    Prettyface wedelte mit dem Schwanz und leckte sich die Lefzen.
    »Sieh mich nicht so hoffnungsvoll an«, sagte sie müde und kraulte dem Hund den Kopf. »Wenn du Hunger hast, dann geh und fang dir was. Und sieh zu, daß es diesmal für uns beide reicht, ja?«
    Da Shannon allein war, machte sie sich nicht die Mühe, ihre Erschöpfung und ihren Hunger zu verbergen. Ihre Haltung und der Klang der Stimme bewiesen nur zu deutlich, wie ausgepumpt sie sich fühlte.
    Außer den paar Stücken Dörrfleisch, die sie gleich nach dem Aufstehen gegessen hatte, war ihr den ganzen Tag nichts anderes Eßbares mehr begegnet. Das Trockenfleisch, das sie sich am Morgen in die Tasche gesteckt hatte, war in Cherokees Suppe gelandet, dazu alle zarten grünen Wildgemüse, die Shannon in der Nähe der Hütte der alten Frau hatte finden können.
    So gut würde Shannon nicht essen können. Sie war seit dem
    Morgen auf der Jagd gewesen, doch ganz gleich, wieviel Mühe sie sich gab und wie leise sie die Spuren verfolgte, das Wild war immer geflüchtet, bevor sie nah genug herangekommen war, um den Abschuß einer ihrer wenigen wertvollen Patronen zu wagen.
    In düsterer Stimmung begann Shannon, den Hang abwärts zu klettern, dessen Felsen unten an der Lichtung die Rückseite der Hütte bildeten. Irgendwo unter ihr lag die Höhle, in der die heiße Quelle Wärme und Feuchtigkeit in die Dunkelheit atmete, wovon jedoch nichts an der Oberfläche zu erkennen war. Etwas weiter links lag der Haufen Felsbrocken, zwischen denen Silent John einen zweiten, versteckten Eingang zur Hütte durch einen Tunnel angelegt hatte. Auch dieser war von außen nicht zu sehen.
    Prettyface trottete vor Shannon her und schnupperte den Wind, der aus der Lichtung kam. Plötzlich blieb der Hund wie angewurzelt stehen. Seine Ohren legten sich flach an den Schädel, und seine Lefzen hoben sich in einem lautlosen Knurren.
    Sofort stellte sich Shannon mit dem Rücken zu einem Baum, hob das Gewehr und begann, das Gebiet vor sich scharf zu mustern, ohne noch an ihre Müdigkeit zu denken.
    So reagierte Prettyface nur, wenn Menschen in der Nähe waren.
    Jemand war in der Nähe ihrer Hütte. Vielleicht hatte er sich sogar in der Hütte versteckt und wartete darauf, daß sie nichtsahnend hereinkam.
    Shannon bemühte sich, keine Geräusche zu machen, und kletterte vorsichtig weiter den steilen, bewaldeten Hang hinab. Als sie den Talgrund erreicht hatte, begann sie, in großem Bogen um die Hütte zu schleichen, ohne je den Schutz der Bäume zu verlassen.
    Prettyface zeigte nicht das geringste Interesse an irgendeiner Witterung, die ihm unterwegs begegnete. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf die Hütte gerichtete.
    Als Shannon schließlich die andere Seite der Lichtung erreicht hatte, entdeckte sie den Grund für die Unruhe des Hundes. Ein frisch erlegter, ausgenommener Hirsch hing an den gekreuzten Balken an der Seite der Hütte.
    Silent John hatte genau die gleichen Balken zum Aufhängen seiner Jagdbeute gebraucht, wenn er sie zerteilte zum Trocknen.
    »Silent John?« flüsterte Shannon.
    Plötzlich fuhr Prettyface herum und sah den steilen Hang hinauf, den sie gerade herabgeklettert waren. Seine Nackenhaare sträubten sich.
    Shannon drehte sich um und blickte in die gleiche Richtung. Dort stand, als Silhouette vor dem Rot und Orange des Sonnenuntergangs, ein Mann auf seinem Pferd. Die Breite seiner Schultern war unverwechselbar, genauso wie die Form der Peitsche, die um seine rechte Schulter geschlungen war.
    Whip.
    Er tippte sich grüßend an den Hut und zog dann sein großes, braunes Pferd an den Zügeln herum. Augenblicke später verschwand er jenseits der Kuppe.
    Obwohl Shannon noch eine ganze Weile mit angehaltenem Atem wartete, erschien Whip nicht noch

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