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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wie dieser halbblütige Schamane und wartet, bis seine Verletzung geheilt ist, um zurückzukommen. Schließlich hat man ihn beim ersten Tauwetter über den Paß am Avalanche Creek reiten sehen.
    Bei dem Gedanken wurde Whips Mund schmaler. So sehr ihn nach dem Genuß von Shannons Körper verlangte, wollte er doch genausowenig eine verheiratete Frau verführen wie eine Jungfrau. So was tat ein anständiger Mann einfach nicht.
    Aus diesem Grund hatte Whip in der vergangenen Woche so viel Zeit damit verbracht, sich in der Gegend umzusehen, um nachzuprüfen, ob Silent John auf seinen Goldfeldern schürfte oder vielleicht irgendwo untergetaucht war, um eine Verletzung auszukurieren.
    Die ganze Mühe hatte ihm nicht mehr gebracht als die Entdeckung einiger schartiger Löcher irgendwo ganz oben am Berg, wo offensichtlich jemand mit einem Pickel nach Gold gesucht hatte. Doch Whip konnte nicht erkennen, wie lange es her war, daß zum letzten Mal jemand an den Löchern gearbeitet hatte. Es war nur sicher, daß seit dem letzten Regen vor drei Tagen niemand an den alten Lagerfeuern gewesen war.
    Drei Tage.
    Drei Wochen.
    Drei Jahre. Es war unmöglich zu erkennen.
    Verflucht. Caleb hat mir von den verkohlten Überresten von Lagerfeuern in den Bergen erzählt, die sein Vater vor dreißig Jahren einmal als Armeekundschafter entdeckt hatte.
    Und die Feuer stammten von Indianern, dreihundert Jahre zuvor, noch bevor sie Pferde von den Spaniern stahlen und das Reiten lernten.
    Ich habe keine dreihundert Jahre Zeit, um Silent John zu finden.
    Whip wußte nicht, wie lange er noch in den Rocky Mountains bleiben würde. Er war jetzt schon länger hier als an allen anderen Orten, die er besucht hatte, seit er vor vielen Jahren
    West Virginia verließ, damals, als er schon so groß war wie ein Mann, aber noch so dumm wie ein Junge.
    Zum Teil blieb er deswegen noch hier, weil sein Bruder Reno und seine Schwester Willow und Freunde wie Caleb und Wolfe hier wohnten. Aber auch das Land selbst verlockte ihn außerordentlich. Der Geschmack des Windes und die Farben der Landschaft waren einzigartig. Irgend etwas an den verschneiten Gipfeln und den langen, grünen Einschnitten dazwischen faszinierte Whip.
    Doch so sehr er auch die Landschaft liebte, er konnte sich nicht vorstellen, sich irgendwann in den wilden Rockies niederzulassen. Früher oder später würde seine Seele wieder von der Wanderlust erfaßt werden, und er würde hingehen, wo immer ihn die Laune hintrieb, und nach etwas Ausschau halten, das er nur als den Sonnenaufgang beschreiben konnte, den er noch nie gesehen hatte.
    Doch bis mich wieder die Wanderlust überkommt, kann mich nichts davon abhalten, den Sonnenaufgang zu genießen, den es hier zu bewundern gibt.
    Nur von seinen Gedanken und einem ruhelosen Wind begleitet ging Whip im langen Licht des späten Nachmittags auf Spurensuche. Er sah die Spuren von Elchen und Hirschen und Berglöwen. Er hörte den hohen, schrillen Ruf eines Adlers, der nach seinem Gefährten rief. Doch er hörte und sah keinen Menschen.
    Es gab keine frischen Maultierspuren am schäumenden Zusammenfluß von Avalanche Creek und Holler Creek. Nur die alten Spuren waren noch zu sehen, von einem leichten Regen etwas verwischt.
    Die Culpeppers waren auf dem Pfad, der zu Shannons Hütte führte, bis hierher geritten. Drei von ihnen waren eine Weile dortgeblieben, hatten auf ihren Maultieren gesessen und getrunken, während der vierte den Ostarm des Avalanche Creek hinauftritt.
    Whip war am Hang hinter Shannons Hütte gewesen, als er Darcy durch den Wald hatte schleichen sehen. Whip hatte seinen Karabiner aus der Scheide am Sattel gezogen und so auf einen Felsen geschossen, daß Darcy die Splitter an die Brust spritzten. Darcy war zurück zu seinem Maultier gerannt und eilig davongeritten.
    Whip hatte ihn verfolgt bis zu der Stelle, wo die anderen Culpeppers die Rückkehr ihres Bruders erwartet hatten. Sie warteten nicht auf denjenigen, der Darcy beschossen hatte, sondern warfen nur zwei leere Whiskeyflaschen zwischen die Felsen und gaben ihren Maultieren die Sporen.
    Als Whip an der Stelle ankam, waren dort nur noch die vielsagenden Spuren und die in der Sonne glitzernden Scherben zu sehen.
    Das ist schon ein paar Tage her, dachte Whip und sah sich im Tal um. Die Culpeppers sind seitdem nicht wiedergekommen.
    Aber sobald sie genug Mumm haben, werden sie kommen.
    Eine ganze Weile lang saß Whip auf seinem Pferd und dachte über die Culpeppers und Silent John und das

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