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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefonrechnung, Werbung für eine Kreuzfahrt, noch eine Rechnung, ihre neue Fernsehzeitung und   … was war das? Neugierig hielt sie einen DIN   A5 großen, weißen Umschlag ohne Adresse und Absender in der Hand. Vielleicht eine Wurfsendung, die jeder Haushalt bekam, mutmaßte sie und legte alle Briefe erst einmal auf den Esstisch, um sich und ihre Fische zu füttern. Später griff sie erneut zur Post und öffnete den weißen, namenlosen Umschlag zuerst. Sie zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus, das zu ihrem großen Erstaunen mit ausgeschnittenen Zeitungsbuchstaben beklebt war:
     
Ein guter Rat!! Lass die Finger von Mark Linn, sonst wird dir das Lachen vergehen. Zu niemandem ein Wort von diesem Brief.
Ein Freund.
     
    Sie konnte nicht glauben, was sie da las. Immer wieder blickte sie auf die Buchstaben. Wer zum Teufel konnte so etwas geschrieben haben? Plötzlich sprang sie auf, griff sich die Schlüssel von der Kommode und verließ das Haus. Wenig später klingelte sie Sturm bei Kelly. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, nach dem gestrigen Telefongespräch in Ruhe mit ihr zu reden. Ihre Freundschaft war ihr wichtig, und sie wollte die Wogen glätten. Aber jetzt, nach diesem Brief, war daran nicht zu denken. Sie kochte vor Wut .
    »Hallo, Anne!« Patrik öffnete ihr die Tür. »Du hast’s aber eilig!«
    »Ist Kelly da?«
    »Ja, komm rein. Sie ist im Wohnzimmer.« Leicht verwirrt blickte er ihr hinterher, während sie sich an ihm vorbeidrängte.
    »Ist was passiert? Setz dich!« Kelly sah Anne ebenfalls verwundert entgegen.
    Anne warf Kelly den Brief in den Schoß. »Was soll das?« Mit zornig funkelnden Augen sah sie die Freundin an.
    Kelly las und schüttelte verständnislos den Kopf. »Was meinst du?«
    »Na, du hast mir doch dieses nette Briefchen geschickt.«
    »Ich?« Kelly hob ungläubig die Stimme. Patrik erschien in der Tür. »Kannst du uns bitte einen Moment allein lassen?«, bat sie ihn. Er nickte und schloss die Tür hinter sich. »Sag mal, bist du noch ganz bei Trost? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich so etwas tun würde?« Kelly sah zornig aus. »Obwohl ich zugeben muss, dass die Idee vielleicht gar nicht so schlecht ist. Könnte es sein, dass dich das zur Vernunft bringt?«
    »Wenn du glaubst, ich lasse mich von so einem Wisch einschüchtern, dann hast du dich geirrt. Und das müsstest du auch wissen.«
    »In der Tat. So ein Brief bewirkt bei dir eher noch das Gegenteil. Reine Zeitverschwendung.« Damit legte sie den Umschlag auf den Tisch vor sich.
    Schweigend betrachtete Anne die Freundin und wusste plötzlich, dass sie auf der falschen Fährte war. Ihr Zorn verpuffte. »Kelly, es tut mir leid! Aber du wolltest so sehr, dass ich diese Affäre beende, und dann sagtest du neulich: ›Lass die Finger von Mark‹ und am Telefon ›dir wird das Lachen noch vergehen‹. Genauso steht es auch in dem Brief. Außerdem wolltest du was unternehmen, wenn ich es nicht tue. Was sollte ich also glauben?«
    »Setz dich!« Kelly drückte sie in einen Sessel. »Im Grunde ist es mir egal, mit wem du schläfst. Mir ist wichtig, dass du glücklich bist. Aber bei Mark habe ich einfach Angst, dass ich mir eines Tages die Schuld dafür geben muss, wenn er sich von Saskia trennt.«
    »Aber das wäre doch nicht deine Schuld. Wenn hier jemand Schuld hat, dann bin ich das.«
    »Hätte ich dich nicht zu dieser Wette überredet, wäre es doch nie so weit gekommen.«
    »Ich hätte einfach Nein sagen sollen. Es war von Anfang an ein idiotischer Plan.«
    »Ja, das war es wohl. Wir haben uns ziemlich kindisch benommen.«
    Beide schwiegen eine Weile.
    »Als ich heute diesen Wisch hier bekam«, Anne nahm den Brief vom Tisch, »da dachte ich, du willst mich ein bisschen schocken, damit ich wach werde.«
    »Falls du es noch nicht gemerkt hast, der Brief ist nicht besonders witzig.« Ernst blickte Kelly zu Anne hinüber.
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Wer könnte so was machen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Wer weiß denn von eurer Beziehung?«
    »Nur du   …«, Anne legte die Stirn in Falten und überlegte, »und Bernd. Natürlich. Warum habe ich nicht gleich daran gedacht.« Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Ich war am Dienstag mit ihm essen. Er hat mich eingeladen, um mir klar zu machen, dass es besser ist, mit Mark Schluss zu machen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er ist schon immer der Schlichtertyp gewesen. Vielleicht ist diese Gabe das Resultat seiner gescheiterten Beziehungen.«
    »Er muss

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