Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition)

Titel: abgemurkst: Maggie Abendroth und das gefährliche Fischen im Trüben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
Vom Netzwerk:
in Badehose an einer Art Poolbar, umringt von leicht bekleideten Frauen. Im Hintergrund, deutlich erkennbar, der Mann, der uns die Tür gewiesen hatte. Obwohl er für das Foto ein Hawaiihemd trug, sah er nicht freundlicher aus. Der Untertitel: Geschmackvoll eingerichtete Ruheoasen mit mediterranem Flair laden zum Verweilen und zur zwanglosen Kontaktaufnahme ein.
    Darunter war noch ein Foto, das eines der Zimmer zeigte, in die man sich zurückziehen konnte, wenn es in der Ruheoase gefunkt hatte. Das Bett war in einen aufgesägten roten Cadillac eingelassen. Autokino mal anders. Fünf geile Pornofilme liegen zu Ihrer Auswahl bereit.
    Konstantin Sattelmann, hoffentlich hat dein Vater das nicht gewusst!
    »Du warst in dem Swinger-Club?! Da?!«, fragte Kai-Uwe noch mal nach und zeigte mit dem Finger auf den Cadillac.
    »Tja, böse Mädchen kommen überall hin.«
    Die Kellertür ging auf, und der Koch stand auf dem Treppenabsatz. Er registrierte sofort die dezimierten Lammkoteletts auf dem Grill und den Wanderschuh auf der Anrichte und warf seinem Chef einen feindseligen Blick zu. Von wegen »meine Küche«, Herr Hasselbrink. Wenn Sie sich da mal nicht täuschen. Ich beeilte mich, die abgenagten Knochen auf meinem Teller mit Reis zuzuschaufeln. Kai-Uwe zuckte mit den Schultern und sagte zu seinem Küchenchef: »Ich geh’ schon und sag’, dass es länger dauert.« Er faltete die Seite wieder zusammen und schob sie mir in die Hosentasche.
    Wir legten unsere Teller in die Spüle, ich nahm schnell den Schuh wieder an mich, lockte Willy damit vom Fressnapf weg, und wir gingen zurück in die Kneipe.
    »Kannst du mich auf dem Laufenden halten?«
    »Mal sehen. Ich hab’ genug zu tun.«
    »Hausverbot ist natürlich aufgehoben. Tut mir leid. Aber das war wirklich …«
    »Ja, mein Gott, ist ja schon gut. Kümmer du dich um Rita. Die wird ihr Geld jetzt nie wiedersehen. Hätte sie bloß auf mich gehört und rechtzeitig den Herzig angerufen.«
    »Den hab’ ich heute angerufen, als ich aus dem Krankenhaus zurück war. Ich wollte irgendwas für Rita tun … Der sitzt im Hinterzimmer und wartet auf seine Lammkoteletts.«
    »Bisschen spät.«
    »Hat er auch gesagt. Er kennt … kannte den Konny doch. Wir hätten gleich zu ihm gehen sollen.«
    Wo er Recht hat, hat er Recht.
    »Bestell ihm schöne Grüße von mir. Ich muss los.«
    »Wie geht’s denn Kajo?«
    »Schön, dass du das auch schon fragst. Knie kaputt. Tschüss. Das Konzert wird stattfinden. Ich hoffe, du hast Karten für dich und Rita gekauft.«
    »Ich dachte, wir stehen auf der Gästeliste.«
    »Warum solltet ihr?«
    »Ich dachte, weil …«
    »Es ist besser, du sagst es nicht, Hasselbrink … Ach, und ehe ich es vergesse: Ich hoffe, Rita hat eine Haftpflichtversicherung für den Köter.«
    »Wieso?«
    »Hab’ ich doch gesagt. Er hat Kajos Unfall verursacht. Das Bike ist ein Vermögen wert. Und jetzt ist es Schrott. Von seinem Knie will ich mal gar nicht reden. Nur so, als Information.«
    Kai-Uwe schaute Willy an. Willy schaute zu Kai-Uwe hoch, zog die Augenbrauen zusammen und wirkte zerknirscht.
    »Bissitage. Setz ihn zur Strafe auf Diät.«
    Willy legte sich flach auf den Boden und vergrub seine Nase zwischen den Vorderpfoten. Ein sehr schwacher Versuch, Reue zu heucheln.
    »Ja, dann … bissitage, Maggie.«

25
    Auf dem Rückweg vom Café Madrid fuhr ich am Kiosk vorbei und richtig: Herrmanns und Borowski standen einträchtig davor und starrten die geschlossene Klappe an. Als ich am Straßenrand anhielt, kamen sie aufgeregt auf den Wagen zugelaufen. Sicherheitshalber rief ich ihnen schon beim Aussteigen zu: »Oma Berti geht es gut. Unser Radrennfahrer hatte einen kleinen Unfall.«
    » Kruzitürken! «, entfuhr es Herrmanns.
    »Mannomann, ham wir uns Sorgen gemacht.«
    »Habt ihr was für mich?«
    »Nix. Wir waren gestern Abend noch bei dem Alten. Wat’n Schickimicki. Wusstes du, dat im Garten so Männekes stehn?«
    »Nich nur Männekes, auch so nackte Weiber, an jede Ecke. Wat ham wir uns erschreckt.«
    Ach ja, der Skulpturenpark. Das hatte ich ganz vergessen. Unter der Kopie der Geburt der Venus hatte Konny immer sein Dope versteckt, und unterm linken Fuß von Europa war der Nachschlüssel für den Weinkeller deponiert.
    »Er war also nicht da.«
    »Nee. Wir ham seinen Alten gesehen. Saß am Kamin und hat sich mit so’n Riesencognacschwenker wat in die Birne gesüppelt.«
    »So einen will ich auch«, kicherte Borowski, »für mein Boonekamp. Wie so’n feiner

Weitere Kostenlose Bücher