Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf
hatte er sich Frauen gegenüber sehr spendabel gezeigt, aber meist ohne Erfolg. Als Nächstes lauerte er dann in der Dunkelheit, häufig in der Nähe des Lokals, der einen oder anderen Schönen auf, zeigte ihr seine Männlichkeit und wurde meistens ausgelacht. Nicht einmal in dieser Situation nahmen ihn die Mädels ernst. Der dritte Schritt war dann der verhängnisvollste. Nachweislich nach solchen erfolglosen »Exer-Attacken« kam es zu den Überfällen auf die Frauen in Schwabing. Man kann nur annehmen, dass es Racheakte waren. Hass auf Frauen, abreagiert durch Gewaltakte und Brandlegungen, die mit der Festnahme des Peter W. übrigens schlagartig aufhörten. Ein Indiz für seine Täterschaft, auch wenn er sich nicht dazu äußerte, der Kleine.
Apropos klein: Peter W. hatte sich gefahrlos in der Öffentlichkeit bewegen können. Er wirkte so harmlos, dass niemand auf die Idee kam, er könnte der Gesuchte sein. Denn obwohl die Bezeichnung »Messerzwerg« schon darauf hindeutete, dass es sich um einen körperlich kleinwüchsigen Täter handeln dürfte, wurde niemand, der ihm begegnete, misstrauisch. Viermal war er sogar kontrolliert worden, aber jedes Mal ließ man ihn ziehen, weil er so harmlos und brav wirkte. Nicht einmal seine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Phantombild, das sogar in der Kneipe seiner Mutter aushing, in der auch noch
zahlreiche Polizisten verkehrten, hatte jemand auf die Idee gebracht, dass »Peterchen« der gesuchte Serientäter sein könnte. Obwohl bekanntlich niemand das Kainsmal auf der Stirn trägt, wie ich immer sage. Die meisten Mörder jedenfalls, mit denen ich zu tun hatte, sahen eher wie Schreibtischtäter als wie bullige Schlägertypen aus.
Bei der körperlichen Untersuchung des Beschuldigten bestätigte sich übrigens, dass er unter einer ausgeprägten Phimose litt.
Peter W. wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, obwohl seine Taten im Versuchsstadium stecken geblieben waren. Motiv: Mischung aus Frustkompensation und Befriedigung des Geschlechtstriebes. Durch seine Brandlegungen brachte er viele Menschen in Lebensgefahr und wurde zur Gefahr für die Allgemeinheit.
HABGIER
»Es war schon dunkel, so kurz nach 22.00 Uhr, als wir in Garmisch-Partenkirchen losfuhren. Auf der Autobahn fragte ich sie, ob sie einen Schluck Kakao möchte, weil es doch noch immer sehr warm und schwül war. Aber bevor ich ihr die Flasche reichte, fragte ich sie sicherheitshalber noch einmal, ob sie jemand außer ihrem Freund Thomas von unserem Treffen erzählt habe. Sie versicherte mir, diesmal habe sie niemandem etwas gesagt, nur der Thomas wisse Bescheid. Und so fasste ich den Entschluss, die Sache endgültig durchzuziehen und erst sie und dann den Thomas auszuschalten. Diesmal musste es klappen, weil ich wusste, dass ich sie ein drittes Mal nicht mehr dazu bewegen kann, mit mir nach Garmisch-Partenkirchen zu fahren. Ich reichte ihr die ›Saliter-Kakao-Flasche‹, sie trank sie auf einen Zug aus. Es wirkte auf einen Schlag. Schon nach einer Minute schlief sie tief und fest.
Gegen 23.30 Uhr kamen wir in München an, ich fuhr direkt zum Bonner Platz, wo ihr Auto stand. Der Parkplatz war dunkel und menschenleer. Ich hob Elisabeth aus dem Fahrzeug und setzte sie in ihr Auto auf den Beifahrersitz. Ich schnallte sie an. Dann nahm ich aus dem Kofferraum meines Autos die Axt, die Müllsäcke, die Wasserflaschen und legte alles in den Kofferraum ihres Fahrzeuges.
Wir fuhren los, und etwa eine Stunde später waren wir an dem Wald hinter Dachau angelangt. Ich fuhr den Waldweg entlang bis zu der Stelle, die ich schon lange vorher ausgesucht hatte.
Dort zog ich Elisabeth aus dem Fahrzeug. Sie schlief tief und fest. Ich legte sie direkt vor das Fahrzeug im Scheinwerferlicht auf dem Weg ab. Sie lag auf dem Rücken. Ich zog sie nackt aus. Dann nahm ich die Axt und trennte ihr den Kopf ab. Mit einem einzigen Schlag ging das. Dann trennte ich ihr beide Hände ab, direkt über den Handgelenken. Kopf und Hände tat ich in einen blauen Müllsack und versteckte ihn im Dickicht. Den Torso zog ich ins Unterholz. Dann fuhr ich sofort auf direktem Wege zu mir nach Hause.
Zu Hause wusch ich mich und wechselte die Kleidung. Dann zerstampfte ich einige Tabletten ›Rohypnol‹ und mischte sie in ein weiteres Fläschchen Saliter-Kakao. Ich fuhr mit Elisabeths Auto zu Thomas nach Sendling und klingelte ihn heraus. Da war es kurz vor 2.00 Uhr. Er war total verschlafen. Ich erzählte ihm, Elisabeth habe mit meinem Auto
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