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Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf

Titel: Abgründe - Wenn aus Menschen Mörder werden - Der legendäre Mordermittler deckt auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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und man habe sich
gelegentlich sogar zu dritt gesehen. Ob wieder eine andere Frau der Grund für die Trennung gewesen sei? Nicht so direkt. Es habe zwar schon eine andere gegeben, aber aus dieser Beziehung sei nichts Festes geworden, wenngleich sie noch sporadisch bestehe. O Gott, was für ein arrogantes Arschloch du doch bist, dachte ich, nickte aber trotzdem verständnisvoll mit dem Kopf. Was war ich doch für ein Schleimer. Natürlich nur im Dienst der Sache.
    Der letzte Kontakt mit Elisabeth liege mindestens drei Wochen zurück, möglicherweise sogar vier Wochen oder noch länger. Genau wisse er das nicht mehr, er habe ein ganz schlechtes Zeitgedächtnis. Sie habe ihn überraschend angerufen und irgendetwas von einer Erbschaft erzählt. Das sei schon Ende Juni gewesen, vielleicht auch Anfang Juli.
    Auf meine Frage, ob es nicht auch am Dienstag der vorigen Woche gewesen sein könnte, also am 16. Juli, reagierte er auffallend. Weil nämlich plötzlich nichts mehr zu spüren war von seinem schlechten Zeitgedächtnis. Ganz im Gegenteil: »Nein, das ist ausgeschlossen.«
    Der Satz kam wie aus der Pistole geschossen. Es sei schon viel länger her. Das wisse er deshalb noch so genau, weil die Dienststelle am Mittwoch, 17. Juli, den Betriebsausflug gemacht hatte. Da müsste er es doch noch wissen, wenn er am Tag vorher mit Elisabeth zusammen gewesen wäre. Zumal sie nach diesem geplatzten Termin vor drei oder vier Wochen zum Essen gefahren seien, und zwar nach Garmisch-Partenkirchen.
    »Was, nach Garmisch-Partenkirchen?«, fragte ich erstaunt. »Das sind ja fast 100 Kilometer.«
    »Na und?«, meinte er. »Wenn wenig Verkehr ist, ist das eine gute halbe Stunde Fahrt mit meinem Wagen.«
Angeber, dachte ich, bis ich erfuhr, dass er einen BMW der 7er-Reihe hatte. Wie kann sich ein Oberkommissar der Münchner Polizei ein solches Auto leisten?, fragte ich mich. Zumal ich, obwohl als Hauptkommissar immerhin eine Besoldungsgruppe höher dotiert, nur einen schon ziemlich betagten, wenn auch sehr zuverlässigen Opel Astra besaß. Dass der Herr Oberkommissar einen wesentlich besseren finanziellen Background hatte, weil auch er ein Jahr vorher massiv Schwarzgeld geerbt hatte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
    In den folgenden Stunden drehte sich die Vernehmung einzig und alleine um dieses Treffen zwischen Elisabeth und ihm vor dieser Bank in der Hohenzollernstraße, zu der sie ihn hinbestellt habe, um dort den großen unbekannten Geldanlageberater zu treffen. Die Bank konnte er zwar benennen, das aber sagte gar nichts aus. Es hätte jede Bank sein können. Niemand sah sie dort, niemandem waren sie begegnet, niemand wusste von diesem Treffen. Zumindest seiner Meinung nach nicht. Noch nebulöser wurde es, als es um die Zeiten ging. Das Treffen hätte am späten Nachmittag stattgefunden, so gegen 16.00 oder 17.00 Uhr. Einmal sei es ein Mittwoch gewesen, es könne aber auch ein Donnerstag gewesen sein, weil da die Bank länger geöffnet hatte. Nur in einem Punkt war er sich ganz sicher. Dass es keinesfalls ein Dienstag war, schon gar nicht der 16. Juli.
    Manchmal kommen neben den hart erarbeiteten vernehmungsimmanenten Entwicklungen neue Informationen von außerhalb hinzu, mit denen man gefüttert wird. Besonders wenn man über eine professionelle Mannschaft verfügt, die jeden Ermittlungsansatz, der sich aus einer Vernehmung ergibt, sofort aufgreift und überprüft. Dank
moderner Computertechnik kann ja das Vernehmungsprotokoll auch an einem anderen Gerät außerhalb und synchron mitgelesen werden. Kollege Erich K., mein »Fütterer«, deutete mir an, ich solle nach draußen kommen.
    »Pause«, sagte ich. Klaus F. bat um ein oder zwei Wurstsemmeln, die ich besorgen ließ. Für mich orderte ich drei, denn immerhin hatte ich einen größeren Magen und außerdem war die Mittagszeit längst vorbei und ich hatte seit dem frühen Morgen nichts mehr zu essen bekommen. Schrecklich.
    K. berichtete mir von der geschiedenen Frau des Kollegen F., die zwischenzeitlich vernommen worden war. Diese verfolge ihn regelrecht, weil sie davon überzeugt war, dass er erhebliches Bargeld besitzen müsse, von dem niemand etwas wissen dürfte. Jedenfalls habe er sich vor einigen Wochen einen neuen Wagen gekauft, und zwar einen großen BMW. Was aber den Unterhalt für sie und die achtjährige Tochter betreffe, zahle er nur am unteren Limit. Und am Sonntag, 14. Juli, habe er sogar den Geburtstag seiner Tochter ignoriert. Kein Geschenk, nichts. Ans Telefon

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