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Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Abiona - Das Bündnis (German Edition)

Titel: Abiona - Das Bündnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Auditor
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unter ihnen weilt, bevor wir uns ihm zuwenden. Wir haben ein BÜNDNIS!«
    Tenkara sah sich ungeduldig um, während eine sengende Hitze von ihr ausging. Doch schließlich nickte sie, die Lippen fest aufeinander gepresst und nahm wieder Platz. Torfun ließ den Blick über die anderen Anwesenden schweifen und fuhr dann ein wenig gelassener fort: »Tenkara sprach eben von der dunklen Materie, Ochnok, aus der wir selbst bestehen und alles formen. Da wir in uns selbst den Drang zur Gestaltung spüren, müssen wir immerwährend etwas Neues erschaffen. Dies ist eine Sucht, der wir nicht entgehen können.
    So haben wir unsere Welt geformt mit Vadoiten unterer Klassen. Ein starkes Regime und eine kluge Ordnung waren notwendig, um uns immer weiter zu entfalten. Seit ich denken kann, haben Iona Son und Gea Morton diese Herrschaft inne gehabt.
    Doch schließlich hat Ionason die Grenzen des Reichs überschritten. Das hatte bisher keiner gewagt. Es hieß, eine gleißende Gefahr aus Eis und Kälte gemacht, würde dort am Übergang ihre Krallen nach uns ausstrecken und uns vernichten, sollten wir es je wagen, das Tor zur Oberen Welt zu durchschreiten. Doch Ionason nahm dieses Wagnis auf sich. Er durchquerte die Pforte und lernte diese andere Welt kennen, zu der er sich bald mehr hingezogen fühlte, als zu allen unterirdischen Bagatellen.« Torfun hielt inne und sah auf die Katze, die sich neben dem Kamin ausgestreckt hatte und selig schnurrte.
    »Es gab jemanden«, fuhr er fort, »den er in seine Pläne und Ansichten einweihte, ein kühner und mutiger Dämon zweiter Klasse. Er versprach Ionason die Treue auch gegen die Ordnungen unserer Welt. Diese Treue kostete den Diener ein hartes Opfer. Er wurde zu einem Dritten degradiert. Das heißt, dass seine Substanz geschädigt wurde, so dass er die Fähigkeit verlor, sich in menschenähnliche Formen zu verwandeln.« Torfun machte eine längere Pause und wies auf die Katze. »Deshalb ist er heute nur als Tier hier anwesend.«
    Die Blicke der Lichtarbeiter wandten sich von Torfun ab und glitten hinüber zur Katze, die dem Gespräch aufmerksam zu lauschen schien. Sylans Lippen formten die Worte: Nein, bitte nicht! Doch ihr stummes Gebet war vergebens. Torfun nickte der sandfarbenen Katze zu und sie verwandelte sich vor den Augen der Lichtarbeiter in einen braunen Vadoiten, der einem baufälligen Wasserspeier sehr ähnlich sah.

Götterdämmerung
     
    »Er ist es!«, rief Sylan und japste nach Luft. »Er hat uns angegriffen und Abiona und Jack mitgenommen!«
    »Oh, sie erinnert sich an mich. Ich fühle mich geschmeichelt«, entgegnete Korkoran mit knarziger Stimme und grinste in die Runde. »Verzeiht, aber ich bekomme selten so viel Aufmerksamkeit.«
    Er hustete leicht und die Anstrengung der Umwandlung war ihm deutlich anzusehen. »Was habe ich verpasst?«, fragte er schließlich und wandte sich Torfun und Tenkara zu, die seine Verwandlung recht unbeteiligt verfolgt hatten.
    Tenkara ergriff das Wort. »Nur den Vorspann, Korkoran«, erklärte sie schlicht und wartete, bis der Dritte sich einen Stuhl an den Tisch geschoben hatte, um dann umständlich darauf Platz zu nehmen.
    Falfarev lächelte den Neuankömmling an. »Es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen«, sagte er und deutete eine kleine Verbeugung an.
    Der kleine Dämon senkte die Augen und sagte etwas in dämonischer Sprache, wobei sich bei den übrigen Lichtarbeitern die Nackenhaare aufstellten. Doch Falfarev entgegnete unbekümmert. »Spar dir deinen Segen für die kommenden Ereignisse auf. Ich habe ihn noch nicht verdient.«
    »Ich dachte, Leistung und Gegenleistung gehören in die Unterwelt«, konterte Korkoran in der allgemeinen Sprache.
    Falfarev lächelte. »Da hast du Recht. Du siehst, Torfuns Gesellschaft färbt auf mich ab. Und von daher erscheint es mir notwendig, dass wir uns für die Ablenkung bedanken, die du dem hässlichen Hund gegönnt hast.«
    »Aaah, du meinst Ritor Weltan. Ich hatte sowieso noch eine Schuld mit ihm zu begleichen. Und er hasst Schlangen.«
    »Du warst die Schlange, die den Hund angegriffen hat?«, mischte sich jetzt Vankoti ins Gespräch. »Aber ich dachte…« Er wechselte einen schnellen Blick mit Sylan, die irritiert mit den Schultern zuckte.
    »Du hast mich gerufen, schon vergessen?«, gab Korkoran zurück.
    »El fenducha«, flüsterte Sylan jetzt mit schreckensweiten Augen. Wieder verneigte sich der kleine Vadoit und schwieg.
    »Aber ich dachte, diese Worte wären dazu da, einen anderen

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