Abitreff (German Edition)
zu
befriedigen, der hatte ihn schon in weit schlimmeren Situationen gesehen, aber
war ein Fremder anwesend, der ihn auch nur eventuell dabei beobachten könnte,
irgendein Schalter in seinem Gehirn wurde umgelegt und aus dem sprudelnden
Quell wurde ein tröpfelndes Rinnsal.
Der erste Strahl hatte gerade der weißen Emaille Hallo gesagt, als sich
die Tür öffnete und der Frischling die Räumlichkeiten betrat. ‚Herr! Lass ihn
in eine Kabine gehen!‘ Das Stoßgebet des Berbers wurde allerdings nicht erhört,
der Blonde mit den schulterlangen Haaren stellte sich neben ihm an das Pissoir
und tat es ihm nach. Der Sohn der Wüste stöhnte innerlich, aber er wollte sich
auch nicht die Blöße geben und fluchtartig den Raum verlassen.
Es geschah, was in solchen Situationen immer geschieht, man tauschte
Blicke aus, die mit der Zeit intensiver wurden. Auch das Ergebnis dieser
Besichtigung war vorprogrammiert: Die Wasserspender versteiften sich langsam.
Dem Studenten wurde es irgendwann zu dumm, er konnte sowieso nicht mehr das
Ziel verfolgen, weswegen er eigentlich hier war, also schaute er seinen
Nebenmann direkt an. Er wollte den Knaben ja sowieso ansprechen und ihn aus
möglichen Gefahren retten, also warum das nicht hier und jetzt erledigen? „Na?
Gefällt er dir? Du kannst ihn gerne mal anfassen, wenn du willst: Das Teil
beißt nicht!“
Der Angesprochene zuckte zwar zusammen, murmelte etwas Unverständliches,
aber seine Hand streckte sich nach dem arabischen Anhängsel. Vorsichtig, kaum
spürbar, betasteten lange Finger die 19 Zentimeter, die der Student
mittlerweile zwischen seinen Beinen hatte. Die Kuppen fuhren zuerst nach oben,
spielten mit dem Schlitz, um dann auf der ordentlich gestutzten Oase zur Ruhe
zu kommen. „Ist das geil!“
„Ich darf dann ja auch mal, oder?“ Der Student leckte sich die Lippen
und, ohne eine Antwort abzuwarten, spielte seine linke Hand mit der
zurückgezogenen Vorhaut seines Nebenmannes. Die Bewegungen, die seine Finger
ausführten, waren weder hart noch fordernd, aber nach zwei oder drei Streichen
krümmte sich der Jüngling, stöhnte laut auf. Da, wo eben noch gelbe Flüssigkeit
das Licht der Welt erblickt hatte, war es nun weißer Schleim, der auf das
Produkt aus dem Haus Ideal Standard traf. Der Student wirkte irgendwie
fassungslos. „Was war das denn?“
„Sorry, aber …“ Der Jüngling rang immer noch nach Atem. „… aber … das
war einfach zu viel für mich, auch wenn es mehr als wunderschön war. Danke!“
„Gern geschehen,“ Cihad kratzte sich am Kinn. „Man sagt ja, dass Türken
Schnellspritzer sind, aber so schnell? Ich hab dich doch kaum berührt und du …“
„Ich weiß, und es tut mir auch leid, dass ich deine Berührungen nicht
länger genießen konnte, aber seit über zwei Jahren bist du der erste Mann, der
meinen Schwanz berührt hat.“ Der Jüngling wirkte niedergeschlagen. „Es war
einfach nur schön, auch wenn es viel zu kurz war!“
„Man kann es ja wiederholen!“ Der Student hielt dem anderen seine Hand
hin. „Ich bin Cihad.“
„Christopher.“ Immer noch mit offenen Hosen hielt man oberhalb der
Gürtellinie Händchen. Aber irgendwann, nach gefühlten Ewigkeiten, löste der
junge Mann die Verbindung und ließ seinen Arm wieder in Richtung arabischer Körpermitte
wandern. „Du sollst ja auch Spaß haben.“
Der Student wehrte die Hand, die sich nach ihm ausstreckte, brüsk ab.
„Lass mal besser! Nichts gegen dich, aber … ich muss die Sache sowieso
beichten, will sie nicht noch schlimmer machen.“
Christopher schaute sein Gegenüber irritiert an. „Wie? Du erzählst
deinem Pfaffen doch nicht etwa, dass du jemandem in einer Schwulenkneipe einen
runtergeholt hast?“
„Nein, ich bin kein Katholik, aber …“ Der Berber versuchte, sein immer
noch fast einsatzbereites Verkehrsgerät in seiner Hose zu verstauen. „… aber
ich werde es meinem Liebsten sagen.“
„Wie jetzt? Du hast einen Freund?“ Verwirrung lag in der Stimme.
„Keinen Freund! Ich bin verheiratet.“ Cihad schüttelte den Kopf. „Gut,
vor dem Gesetz ist Matthias nur mein Lebenspartner, aber für mich ist er mein
Mann.“
„Und dann lässt du dich auf dem Klo betatschen?“ War das jetzt ein
Vorwurf?
Der Student zuckte mit den Schultern. „Wir sind ein Paar, leben mehr
oder minder monogam, aber wir sind schwul, von daher … also: Anfassen ist
erlaubt, aber kein Orgasmus ohne die Anwesenheit des
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