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Abraxmata

Abraxmata

Titel: Abraxmata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bannert
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waren verschwunden. Auf einmal war sie wieder hellwach. Sie flog langsam auf die Kugel zu, als sich eine vertraute Stimme ganz deutlich erhob.
    »Meinst du nicht, dass du ihn endlich ganz hart rannehmen solltest? Du weißt selbst, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Abraxmata direkt seinem Feind, der auch unser aller Feind ist, gegenüber steht«, erklang Pentons Stimme mit einem Maß an Besorgnis, das Hevea von ihm nicht kannte.
    »Ihr würdet euch wundern, wie stark Abraxmata geworden ist. Er selbst weiß es nicht wirklich, aber er ahnt es sehr wohl. In das Feenschild einzudringen, zusammen mit Murus, war eine Glanzleistung. Ihr alle wisst das. Abraxmata hat von selbst seine Fähigkeiten fast bis zur Perfektion entwickelt«, antwortete die Stimme Askans.
    Als Hevea direkt über der schwebenden Glaskugel zum Stehen kam, erhob sich Ranavalo von seinem Sitz, der zwar aus Eis war, aber das genaue Abbild eines der goldenen Stühle aus dem goldenen Raum. Hevea blickte von oben auf den Beginn eines sich weit in die Tiefe stürzenden Wasserfalls.
    Unten ergossen sich die Wassermassen in einen funkelnden See, über dem eine nur wenige Millimeter dicke, durchsichtige Platte schwebte, auf der zwölf Stühle, von den zwölf Weisesten besetzt, standen. Wenn nicht der Schnee rundherum gefehlt hätte, dann wäre sich Hevea sicher gewesen, dass der Rat direkt unter Abraxmatas Höhle tagte.
    Das wäre auch sehr geschickt, wenn sie Abraxmata irgendwo hinschicken. Irgendjemand muss ja den Schatz bewachen, dachte Hevea.
    »Aber gibt es nicht noch einiges, das Abraxmata lernen könnte und das ihm in seinem Kampf nutzen könnte?«, schaltete sich jetzt Ranavalo ein.
    »Ich bin überzeugt, dass er auch diese Dinge noch selbst herausfinden wird«, kam Askans Antwort.
    »Wenn ihm genügend Zeit dazu bleibt«, sagte Isleen.
    »Eine kurze Zwischenfrage«, ertönte Pentons dunkle Stimme, die Hevea so liebte. »Haltet ihr es eigentlich für gut, Zerelinor direkt unter Abraxmatas Nase zu legen.«
    Eine der Feen schaltete sich ein: »Wir hätten Zerelinor nicht hier errichtet, wenn Abraxmata da gewesen wäre. Aber er hält sich im Moment nicht in seiner Höhle auf.«
    Zygan warf einen fragenden und zugleich ermahnenden Blick auf Askan, auch alle anderen Augen hatten sich nun auf den alten Azillo gerichtet.
    »Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Ich habe keine Ahnung, wo er steckt. Vielleicht ist wieder einer seiner Freunde verschwunden. Oder er ist nach irgendetwas anderem auf der Suche«, kam Askans Antwort.
    Hevea blickte erschrocken auf. Sie hatte genug gehört. Abraxmata hatte Askan wohl nie erreicht. Von selbst würde er nie so lange wegbleiben und alle seine Freunde im Ungewissen lassen. Irgendetwas musste ihm zugestoßen sein.
    Hevea wollte nur noch so schnell wie möglich zu Murus, um mit ihm zusammen etwas zu unternehmen. Ohne nachzudenken flog sie aus der Türe, ohne sie zu schließen.
    Das Stimmengewirr setzte wieder ein, als sie durch die Dunkelheit um die Ecken preschte. Sie verließ den goldenen Raum und flog durch den stillen Heinekinbaum hinaus in die dunkle Nacht. Als sie Murus’ Nest erreichte, war dieser nicht da. Ein Anflug von Panik überkam Hevea.
    Chamor hielt sich krampfhaft an Murus’ Schultern fest. »Ich schließe einfach die Augen. Ich schließe einfach die Augen«, stammelte er.
    »Du sollst nicht die Augen schließen, sondern nach Heinekinbäumen Ausschau halten. Sonst ist die ganze Aktion hier sinnlos«, schimpfte Murus, nicht sehr böse, sondern fast ein bisschen schmunzelnd.
    »Und wie soll ich das machen, wenn alles vor meinen Augen vor lauter Geschwindigkeit verschwimmt?«, konterte Chamor.
    »Jetzt übertreibe mal nicht so maßlos. Im Schnee sind die Heinekinbäume doch wunderbar zu sehen, schließlich sind sie mit Ausnahme der Nadelbäume fast die einzigen grünen Pflanzen«, entgegnete ihm Murus.
    Chamor versuchte sich zusammenzureißen.
    Die Bäume preschten nur so an ihnen vorbei, und Murus lehnte sich einige Male ganz schön in die Kurve, oder wich in letzter Sekunde, dieses Gefühl hatte zumindest Chamor, einem mitten im Weg stehenden Baumriesen aus.
    Chamor war so mit sich selbst beschäftigt, dass er große Probleme hatte, sich auf den kaum noch schneebedeckten Boden unter ihm zu konzentrieren. Im Augenwinkel huschte das Grün einer großen Pflanze vorbei. »Sind gerade am Heinekinbaum vorbeigeflogen«, meldete er und machte sich einen Spaß daraus, dies in einem untergebenen Ton zu

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