Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
Vom Netzwerk:
zu ihm auf und fand ihre Sprache wieder.
         „William, wenn wir noch länger so verweilen, dann wirst du das nicht missen müssen! Dann lasse ich dich nämlich nicht mehr hier raus!“
         Er erwiderte ihr sehnsüchtiges Lächeln.
         „Das klingt zu verlockend“, flüsterte er, zog sie noch fester an sich und küsste sie noch einmal sanft.
         Doch sie hatten tatsächlich nicht mehr viel Zeit und so gab er sie schließlich doch endgültig frei.
         „Ich wollte noch deinen Vater aufsuchen, eh wir uns zum Frühstück begeben. Er hat sicherlich schon seit Tagen keine Ruhe mehr gefunden und ich will seine Nerven nicht noch weiter strapazieren“, sagte er, sich langsam und widerwillig erhebend, schlenderte zu der Waschschüssel hinüber und nach einem Blick in den kleinen Spiegel wandte er sich wieder ihr zu. „Vorher sollte ich mich aber besser rasieren. So kann man sich ja mit mir nicht sehen lassen“, stellte er eine Augenbraue hebend fest, während er sich mit einer Hand über das kratzige Kinn fuhr.
         „Wie du meinst, aber ich denke nicht, dass sich irgendjemand für dein Gesicht interessieren wird“, erwiderte Kate schmunzelnd und betrachtete, noch immer im Bett liegend, seinen sich prüfend verengenden Blick.  
         „Ach ja? Und warum nicht?“
         „Na, nach dem Vorfall mit Jenny wird sich das Interesse an dir, zumindest bei den Damen, einer Stelle weiter unten zuwenden!“, neckte sie ihn und ließ ihren Blick zu der Stelle wandern, die sie meinte.  
         William schüttelte amüsiert den Kopf.  
         „Habe ich schon erwähnt, dass du einfach unmöglich bist?“, fragte er und ihr klares Lachen erfüllte den Raum.
        
         Nachdem William fertig angezogen war, ließ er Kate zurück und begab sich in das Gemach seines Freundes. Marcus erwartete ihn bereits und lief, die Arme auf dem Rücken verschränkt, hinter seinem Schreibtisch auf und ab.
         Als das Klopfen an der Tür ertönte, wandte er sich dieser zu und blieb wie angewurzelt stehen.
         „Guten Morgen, Marcus“, grüßte William, schlug betrübt die Augen nieder, nachdem er die massive Tür hinter sich geschlossen hatte und Marcus’ innere Anspannung wich dem Kummer, den der Anblick seines Freundes in ihm auslöste.
         Nachdem William auf Marcus’ Nachricht hin das Gemach nicht verlassen hatte, waren dem Clansoberhaupt unzählige Möglichkeiten durch den Kopf gegangen, warum sein Freund sein Angebot nicht angenommen hatte. Er hatte nicht gewusst, ob die beiden Frischvermählten zu sehr mit Streiten beschäftigt waren, um sich voneinander zu trennen oder ob William das Gemach nicht verlassen konnte, weil er seine Pflicht, die Ehe rechtskräftig zu machen, noch nicht erfüllt hatte. Und sogar ein ganz kleiner Teil von ihm hatte darauf gehofft, dass sie ihre Streitigkeiten beigelegt hatten, doch als er William nun ansah, wusste er, dass sich seine kleine Hoffnung nicht erfüllt hatte.
         „Es tut mir wirklich leid für dich“, sagte Marcus mitfühlend und runzelte die Stirn. „Es ist wohl nicht sehr gut gelaufen“, fügte er hinzu und sah seinen Freund den Kopf senken und sich wegdrehen.
         Es war ein gemeines Spielchen, das William hier spielte, doch er konnte einfach nicht widerstehen. Nun rang er das aufsteigende Lachen nieder, eh er sich wieder Marcus zuwandte.
         „Nein, es ist nicht sehr gut gelaufen“, erwiderte er schließlich und versuchte dabei so traurig zu klingen, wie er nur konnte und auch wenn ihm das gelang, musste sich irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck verändert haben, denn Marcus’ Blick verengte sich prüfend.
         „William?“, sagte er mit gerunzelter Stirn, während ein argwöhnisches Lächeln seine Lippen umspielte und William gab sich geschlagen.  
         „Ich kann es wohl nicht so gut verbergen, wie ich es mir vorgenommen hatte, was?“, sagte er, setzte sein breitestes Grinsen auf und Marcus war mit ein paar wenigen Schritten bei ihm.
         „Aber … wie …?“, stammelte der Hüne, der nun direkt vor William stand und dem es die Sprache aufgrund dieser guten Nachricht verschlagen hatte.
         „Wir haben festgestellt, dass ich nicht der Einzige von uns beiden war, der unglücklich verliebt zu sein glaubte!“
         „Du willst damit sagen, dass Kate, meine Tochter, dich nicht hasst, sondern genau das Gegenteil der Fall ist?“, sagte Marcus mit einer

Weitere Kostenlose Bücher