Abschied nehmen
und das Vieh einzusperren, damit es vor Angst nicht ausbüchst. Außerdem sind sie nicht ungefährlich und ruinieren auch noch das Korn auf den Feldern. Was siehst du also so Besonderes darin?“, schloss sie, wandte sich dabei kopfschüttelnd zu ihm um und bei seinem Anblick hielt sie plötzlich inne.
Genau wie William eben beim Anblick ihrer unter dem Hemd hervorlugenden Schulter, so vergas auch sie, bei dem Anblick des Feuers in seinen Augen, die bei den vorherrschenden Lichtverhältnissen beinahe schwarz aussahen und unergründlich wirkten, augenblicklich das Gewitter und ihr stockte der Atem. Plötzlich existierten nur noch sie beide, und als William schließlich doch zu sprechen begann, musste Kate sich sehr anstrengen, um sich auf seine Worte zu konzentrieren.
„Ich kann dir nicht sagen, was so Besonderes daran ist.“
Er ließ seine Finger sanft über die Schulter zu ihrem Hals hinauffahren und Kate straffte kaum merklich die Schultern.
„Es ist wie mit einer Frau“, sprach er weiter, hielt in seiner Bewegung inne und griff nach dem Band, das ihr Hemd verschlossen hielt.
Er zog daran, nicht grob aber schnell. Das Hemd öffnete sich und seinen Halt verlierend, rutschte es langsam ihre Schulter hinunter.
„Alle sehen sie an“, William schluckte und biss sich, ohne es zu merken, auf die Unterlippe, „und doch vermag sie nur manche von ihnen, vollkommen um den Verstand zu bringen!“, schloss er mit kratziger Stimme, presste seine Kiefer aufeinander und nahm weder den Blitz noch den darauf folgenden Donner wahr.
Stattdessen glitten seine Augen langsam über sie hinweg, jeden sichtbaren Winkel ihres Körpers erkundend, bis er das Gefühl hatte, ihre seidenweiche Haut unter seinen Fingern zu spüren, auch wenn er sie gar nicht berührte. Denn das tat er nicht, nicht mehr, vielmehr übte er sich in Zurückhaltung, bis sein Körper steinhart war vor Anspannung und in seinem Kopf nur noch ein einziges Rauschen.
Und auch Kate wagte es nicht, ihn zu berühren. Sein durchdringender Blick hinderte sie daran, bis ihre Haut schließlich nicht mehr prickelte, sondern beinahe schmerzte. Und nur einen Wimpernschlag eh sie ihre Beherrschung zu verlieren drohte, gab auch William die Seine auf und zog sie mit einer einzigen Bewegung an sich.
„Kate“, flüsterte er erstickt und es war nicht einfach nur ihr Name, den er sagte, es war eine Bitte, ein Flehen nach Erlösung.
Und bevor die Sehnsucht sein Herz sprengen konnte, drückte er seine Lippen zu einem stürmischen Kuss, der die Erlösung für sie beide war, auf ihre.
Seine warme Hand schnellte zu ihrer Brust und nun war er und konnte er auch nicht mehr sanft sein. Seine Leidenschaft hatte ihn gefangen genommen, und als er sie anfasste, war sein Griff zwar nicht brutal, doch auch nicht so zärtlich wie sonst. Er war vielmehr fordernd und bestimmend und Kate entfuhr ein tiefer Seufzer, der ihn für einen Augenblick innehalten ließ. Die Mischung aus Dankbarkeit, Leidenschaft und Liebe, mit der er sie nun anblickte, raubte ihr die Luft zum Atmen. Wenn er jemals etwas von ihr wollte, das sie nicht bereit war zu geben, müsste er sie lediglich auf diese Weise ansehen und sie würde alles tun, was er verlangte, dachte sie und schloss schnell die Augen, um die Tränen, mit denen sie sich nun füllten zurückzuhalten. Dann spürte sie wieder seine Lippen auf ihren und sie liebten sich frei von jedweden Zwängen, sich vollkommen ineinander verlierend.
„Warum hast du so lange damit gewartet?“, fragte Kate mit einem sanften Lächeln, als sie danach fest umschlungen beieinanderlagen. Das Gewitter hatte sich bereits ausgetobt und auch der Regen hatte mittlerweile aufgehört.
„Womit?“, fragte er und strich über ihr dunkles, langes Haar.
„Na, damit dich fallen zu lassen?“
„Ach, das hast du gemerkt?“, fragte er überrascht.
„William, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich zwar unerfahren bin, aber nicht blind!“, sagte sie nachdrücklich, doch als sie weiter sprach, war ihre Stimme wieder von Zärtlichkeit beherrscht. „Ich habe gedacht, du würdest bald vor lauter Zurückhaltung explodieren“, sagte sie und drückte ihre Lippen auf die breite Brust vor ihr.
„Du hast Recht“, erwiderte er mit ein wenig Verwunderung in der Stimme, denn er hatte
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