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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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Mit einem verblüfften Gesichtsausdruck fiel William zu Boden, rollte sich ab und landete schnell wieder auf den Beinen. Er drehte sich um und bemerkte, dass seine fünf Begleiter das gleiche Schicksal ereilt hatte. Die Pferde lagen am Boden und drei der Wegelagerer machten sich daran, sie wieder aufzuscheuchen und fortzuführen.
         Da entdeckte William die Ursache für seinen Fall. Über den Weg waren Seile gespannt worden, die die Tiere zum Stolpern gebracht hatten. Dies war also eben das Geräusch gewesen. Clever gemacht, dachte er bei sich, doch gleich darauf wandte er sich auch schon wieder den beiden Männern zu, die noch bis eben vor ihm zurückgewichen waren und die nun auf ihn zugestürmt kamen. So hob er sein Schwert und kämpfte weiter mit aller Kraft, die er hatte.
         Und er schlug sich gut, denn es dauerte nicht lange, da bohrte er einem seiner Angreifer seinen Dolch in die Kehle und sah diesen vor sich zu Boden gehen. Für einen Augenblick ließ der andere von ihm ab und beugte sich über seinen Freund.
         Das bot William etwas Zeit und er sah sich nach seinen Begleitern um. Er konnte nur noch Ewan ausmachen, der ebenfalls zwei Männer gleichzeitig abzuwehren versuchte und William suchte den Boden nach den Leichen der Anderen ab.
         Sie mussten tot sein, dachte er, während sein Blick hin und her schweifte, kein Ehrenmann würde seine Kameraden einfach so im Stich lassen, nur um seine eigene Haut zu retten. Doch da waren keine rotberockten Leichen zu sehen und er lachte vor bitterer Ironie auf, als ihm plötzlich klar wurde, dass er eben Loyalität und Zusammenhalt von diesen Unmenschen erwartet hatte. Sie kannten keinen Anstand und es hätte ihm klar sein müssen, dass er nie hätte, auf die Unterstützung dieser Feiglinge zählen können.
         Seine Abscheu gegen diese Männer, von der er nicht gedacht hatte, dass man sie noch steigern konnte, wuchs nun noch mehr an und seine eigene Naivität, die ihn nun schon innerhalb von zwei Tagen zwei Mal in Schwierigkeiten brachte, machte ihn rasend.
         Ewan war der Einzige, der ihn nicht im Stich gelassen hatte, doch William fragte sich, wie freiwillig das geschehen war. Hätte er die Möglichkeit gehabt auch zu fliehen, wäre William wahrscheinlich schon lange ganz allein.
         So in seine Gedanken versunken, bemerkte er den Angriff, der gegen ihn geführt wurde erst, als ihn plötzlich ein Schmerz durchfuhr und er merkte, wie sich der Ärmel seines rechten Oberarmes mit seinem warmen Blut voll saugte. Er nahm sein Schwert in die Linke und trotz des ungewohnten Gefühls, trieb seine Wut ihn an und es gelang ihm, seinen Widersacher mit einem gezielten Bauchstoß zu töten.
         Er sah sich kurz um und sah drei Männer leblos am Boden liegen, die alle durch sein Schwert gestorben waren, eh er wieder angegriffen wurde. Er hob sein Schwert erneut, um die Attacke abzuwehren, doch er kam nicht mehr dazu es einzusetzen, denn plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel bewusstlos zu Boden.
         Einer der Männer hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen und ihn mit einem Knüppel niedergestreckt. Ewan, der dies nicht mitbekommen hatte, bemerkte lediglich, dass William blutend am Boden lag und dachte dieser sei tot. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit floh auch er.
        
         Als William erwachte, brummte ihm der Schädel. Der Schlag hatte gesessen, dachte er, nachdem ihm wieder einfiel, was geschehen war. Das gab sicherlich eine schöne Beule, befand er, den pochenden Schmerz an seinem Hinterkopf verspürend und wollte eben seine Hand heben, um diese zu ertasten, als er bemerkte, dass seine Hände und Füße mit einem Seil gefesselt waren. Es war das Seil, das seine Angreifer dazu benutzt hatten, ihre Pferde lahmzulegen, es war nun lediglich zweckentfremdet worden.
         So lehnte er sich zurück an den Felsen, neben dem er nun saß, und beobachtete den Anführer dabei, wie er seine Leute dirigierte. Sie beachteten ihn im Moment kaum und William dachte zunächst an Flucht, bis er jedoch bemerkte, dass einer von ihnen etwa sechs Fuß von ihm entfernt an einen Baum gelehnt dasaß und ihn mit einem Blick anstarrte, der sagte, dass seine nächste Bewegung auch seine Letzte werden würde.
         Der Mann schien das vollkommen ernst zu meinen, also schlug William sich seine Flucht aus dem Kopf, blieb sitzen und sah der Gruppe bei der Arbeit zu.
         Sie schafften die Leichen in

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