Abschied nehmen
ernsthaft überlegt, den Trupp in eine andere Richtung zu führen. Er wusste, dass eine Wildschweinjagd gefährlich war und mit so vielen unerfahrenen Jägern war es sicher nicht einfacher, doch das Tier entdeckte sie leider früher, als er reagieren konnte und so war er gezwungen, sich der Aufgabe anzunehmen.
Er sprach kurz ein paar Instruktionen aus, die sich vornehmlich darauf beschränkten, dem Tier nicht zu nahe zu kommen und sich bei der Position, die sie einnahmen, einen Baum auszusuchen, auf den sie ganz schnell hinaufklettern konnten, wenn der Keiler sie angriff. Anschließend verteilten sie sich rund um das Wildschwein, um es, wie William es ihnen aufgetragen hatte, auf ihn und Billy zuzutreiben. Sie waren die Einzigen beiden, die bereits Erfahrung auf diesem Gebiet hatten und mit Netz, Pfeil und Bogen und ihren Jagdmessern bewaffnet, erwarteten sie das Tier, das nun umzingelt wurde.
Doch das Wildschwein ließ sich, von den Versuchen sich antreiben zu lassen, nicht beeindrucken. Es blieb einfach stehen, starrte in Williams und Billys Richtung, die in geduckter Haltung, ihre Waffen einsatzbereit in den Händen, warteten und die Anspannung war beinahe greifbar. Erst als William den Pfeil auf den Bogen spannte, entschied sich das Tier, dass es genug Zeit mit Herumstehen vergeudet hatte, und griff an.
Plötzlich ging alles unheimlich schnell. Der Keiler rannte los, William ließ den Pfeil lossausen und erwischte das Tier in den Rücken. Der Keiler zuckte zusammen, als der Pfeil in sein Fleisch eindrang, doch der Schmerz, den er nun verspürte, schien ihn nicht zu schwächen. Vielmehr machte er ihn noch wütender, er senkte gefährlich seine Hauer und griff erneut an. Dieses Mal ließen William und Billy ihn näher an sich herankommen, und als er sich in ihrer Reichweite befand, warf Billy ihm das Netz über und die beiden Männer sprangen zur Seite, um nicht von den gefährlichen Zähnen ihres Angreifers aufgeschlitzt zu werden.
Der Keiler rannte noch ein paar Schritte weiter, doch das Netz wickelte sich immer weiter um seine Beine und brachte ihn schließlich zu Fall. Dann ergriffen William und Billy ihre Chance, griffen das Tier mit ihren Jagdmessern an und nur ein paar Augenblicke später rührte es sich nicht mehr.
Schwer atmend und ordentlich mit dem Blut ihrer Beute beschmiert, hockten sie schließlich am Boden, zwischen ihnen das tote Wildschwein und um sie herum fünf sie bewundernd bestaunende Gesichter. Fast gleichzeitig begannen die fünf Jungs ihre Begeisterung kundzutun, indem sie, einer lauter als der andere, mit leuchtenden Augen beschrieben, was sie eben gesehen hatten und ihre Anerkennung diesbezüglich äußerten. Da sich dies jedoch zu einem nie enden wollenden Unterfangen zu entwickeln schien, unterbrach William sie schließlich und wies sie an, das Tier transportfähig zu machen, damit sie sich gleich auf den Weg machen konnten.
Seine Anweisung wurde sofort befolgt und schon bald waren sie so weit, sich wieder auf den Heimweg zu machen. Doch die Jagd sollte noch nicht beendet sein, wie sie schon bald feststellen mussten, denn sie waren noch nicht weit gekommen, als William spürte, wie jemand auf seinen Arm tippte.
Er blickte zur Seite und stellte fest, dass es Hamish gewesen war, doch die Aufmerksamkeit des Jungen war von etwas anderem gefesselt. William folgte seinem Blick und entdeckte die Hirschkuh, die unweit von ihnen zwischen den Bäumen her spazierte. Dann warf er einen Blick auf den Keiler, den Luke und sein Bruder trugen. Eigentlich reichte das aus, was sie bisher erbeutet hatten und er war schon drauf und dran Hamish zu sagen, dass er es vergessen sollte, doch ein Blick auf ihn stimmte ihn um. Die Augen des Jungen leuchteten so sehr vor Aufregung, dass William es nicht über sich brachte, ihn nun zu enttäuschen.
„Versuch es“, flüsterte er ihm zu und Hamishs Kopf flog zu ihm herum.
William grinste, blickte ihn aufmunternd an und ein dankbares Lächeln legte sich auf seine Lippen. Dann nahm der Junge Pfeil und Bogen an sich und unter den Blicken seiner Kameraden, denen William lautlos bedeutet hatte, stehen zu bleiben, pirschte er sich an das Tier heran.
Immer wieder tauchte er im Unterholz ab, damit er nicht entdeckt wurde, bewegte sich vollkommen lautlos, und als die Hirschkuh schließlich stehen blieb, tat er es ihr nach. Sie bückte sich um ein
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