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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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denken.
         So beugte er sich über seinen Freund und forderte mit einem durchdringenden Blick dessen Aufmerksamkeit.
         „Wir werden euch folgen, William, und sobald sich eine Gelegenheit bietet, muss du dich bereithalten!“, flüsterte er eindringlich, doch seine Worte hatten nicht die gewünschte Wirkung. Sie rüttelten seinen Freund weder wach, noch weckten sie wieder Mut in ihm, er quittierte sie stattdessen mit einem Nicken und einem müden Lächeln.
         Erst als er einen der Rotröcke, die, nachdem Wentworth von ihm abgelassen hatte, mit den Vorbereitungen für ihre Abfahrt begonnen hatten, verlauten hörte, dass eben diese abgeschlossen waren, blickte er alarmiert auf. Mit einer noch unerwarteten Kraft griff er Marcus’ Hand.
         „Kate!“, stieß er mit einem elenden Gesichtsausdruck hervor. „Sag ihr, dass ich bis zum Letzten an sie denken werde und dass ich sie über alles liebe!“, flehte er und Marcus musste schwer schlucken.
         „Nein, William, das kannst du ihr selbst sagen irgendwann in vielen Jahren“, entgegnete er mit sanfter aber belegter Stimme.
         Doch William ließ sich so nicht abspeisen und schüttelte energisch den Kopf.
         „Bitte, Marcus, streite nun nicht mit mir, du Sturkopf! Ich flehe dich an, richte es ihr aus!“, bat er noch einmal und Marcus brachte es einfach nicht übers Herz, sich weiter zu sträuben und nickte stattdessen.
         Und mehr Zeit blieb ihnen auch nicht, denn schon kamen zwei Rotröcke auf sie zu und scheuchten sie mit ihren Waffen von William fort. Dann griffen sie unter seine Arme und während sie ihn zu Gawains bereitstehendem Wagen davon schleiften - sie borgten sich diesen, denn nach Wentworths Behandlung war William nicht mehr in der Lage zu reiten, und selbst wenn er es gewesen wäre, war Wentworth ohnehin der Meinung, dass es unklug sei, einem Gefangenen ein eigenes Pferd anzuvertrauen und ihm dadurch eine Flucht noch zu vereinfachen - verlor William nach einem letzten traurigen und resignierten Lächeln in Richtung seiner Freunde wieder das Bewusstsein.
         Der Kloß in Marcus’ Hals war gewaltig, als er William nachblickte, doch der Hass, den er empfand, als er sah, wer den Rotröcken zur Hilfe eilte, um William auf die Ladefläche des Wagens zu hieven, übertönte im Augenblick seine Trauer.
         Es war Adam, der sich dabei bereitwillig anbot und der bewaffnet mit einem Dolch neben William sitzen blieb, um ihn zu bewachen.
         „Das wirst du noch büßen, du Teufel“, zischte Robert hasserfüllt neben ihm und augenblicklich wandten sich seine Männer erwartungsvoll Marcus zu.
         Sie würden sich zurückhalten, wenn er es verbot, doch der Durst nach Rache stand überdeutlich in ihren verhärmten Gesichtern geschrieben und dieses Mal würde Marcus sie nicht enttäuschen. Dieses Mal gab es kein Erbarmen!
         „Aye, du und die deinen werden noch bereuen, das getan zu haben“, bestätigte er kalt, ballte die Fäuste und das blutrünstige Funkeln ihrer Augen geleitete die Mackendricks und die Rotröcke vom Hof.
        
         „Oh Gott, Marcus, bitte vergib uns!“ Gawain und seine Frau knieten vor ihrem Clansoberhaupt, die Häupter gesenkt, die Mienen zu Tode betrübt. „Wir haben versucht zu entkommen, um euch zu warnen, doch sie haben uns so streng bewacht ... es ging einfach nicht“, versicherte der Pächter und Marcus legte ihm sanft die Hand auf die Schulter.
         „Ich weiß, Gawain. Es war nicht eure Schuld und nun steht auf, wir haben zu tun.“
         Dankbar erhoben sich die Eheleute von den Knien und blickten ihr Clansoberhaupt erwartungsvoll an.
         „Was können wir tun?“
         „Zunächst lasst umgehend unsere Pferde bereit machen, Alec und Ian werden euch helfen“, sagte Marcus an Gawain gewandt, dann wandte er sich an dessen Frau. „Wir benötigen auch Proviant. Ich weiß, ihr habt nicht viel und ich werde es euch ersetzen, doch nun gebt uns, was ihr erübrigen könnt.“ Die Pächterin nickte bereitwillig und machte sich bereits mit einer Magd davon, um schnellstmöglich Marcus’ Bitte nachzukommen.
         Anschließend wandte dieser sich an Angus.
         „Angus, ich weiß, ich verlange viel von dir und ich würde es gern selbst tun, doch ...“ Marcus unterbrach sich und atmete tief durch, doch eh er weiter sprechen konnte, hatte Angus bereits das Wort ergriffen.
         „Ist schon gut, Marcus. Ich weiß,

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