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Abschied nehmen

Abschied nehmen

Titel: Abschied nehmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Miskull
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beherrschte Kate nicht nur darin verwickelt war, sondern auch noch eindeutig diejenige war, die den Angriff führte, machte sie sprachlos.
         Tom und Duncan erholten sich als Erste von dem Schock und kamen dem ein wenig überforderten Angus zur Hilfe, der sich zwar immer wieder zwischen die beiden Frauen drängte, es jedoch nicht schaffte, sie auf Dauer zu trennen. Erst als Duncan und Tom Marsaili ergriffen und sie fortzerrten, umfasste er Kate und trug sie atemlos in die entgegengesetzte Richtung davon.
         Als genügend Abstand zwischen den beiden Frauen lag, stellte er Kate zurück auf den Boden, versperrte ihr jedoch weiterhin den Weg und ließ sie auch nicht los. Sie hatte ihn schon einmal überrascht und das würde er nicht noch einmal zulassen. Doch Kate versuchte gar nicht erst zu entkommen, stattdessen blieb sie bei Angus stehen, klammerte sich förmlich an ihn, während sich eine gespannte Stille über den Hof legte.
           „Bist du jetzt zufrieden mit dir, Marsaili?“, durchbrach Kate schließlich das Schweigen. Sie schrie nicht mehr, dafür war ihr Ton schneidend, ihre Verzweiflung, trotz ihrer Bemühungen sie zu unterdrücken, herauszuhören. „War dein verdammter Stolz so groß, dass du dich unseren Feinden zuwendest und uns verrätst?“, setzte sie noch nach und ein heftiges Getuschel erhob sich um sie herum.
         Leise flüsterte, spekulierte und diskutierte man mit seinem Nebenmann, tauschte sich in kleinen Gruppen aus und nicht nur einmal fanden die Mackendricks darin Erwähnung. Kate hatte ihre Feinde erwähnt, deshalb musste es um Colls Sippe gehen, doch wen oder was hat Marsaili an sie verraten?
         Es war Lilidh, die schließlich eine Klärung herbeiführte.
         Sie war bis eben noch in ihrer Kammer beschäftigt gewesen und trat erst jetzt in den Hof hinaus. Sie drängte sich durch die Menge, und als sie Kate ansah, schnellte ihr beunruhigter Blick zwischen ihrer Tochter und Angus hin und her.
         „Was ist passiert?“, fragte sie und die Leute verstummten.
         Angus und Kate wechselten einen Blick, unsicher, ob sie vor allen hier offen sprechen sollten, doch schnell waren sie sich einig, dass Williams Geheimnis keines mehr war. Es gab nichts mehr zu verbergen, so nickte Kate Angus zu und er wandte sich sowohl an Lilidh als auch an die Burgbewohner und erzählte ihnen von dem wahren William und dem, was geschehen war.  
         Als er geendet hatte, herrschte betretenes Schweigen im Hof und Angus vermochte nicht zu sagen, was seine Zuhörer so sehr erschüttert hatte, Williams wahre Identität oder die tragischen Ereignisse dieses Tages. Er blickte in Kates tieftraurige Augen und sowohl sie als auch Lilidh schienen diesbezüglich ebenso ratlos wie er. Sie wussten die Gesichtsausdrücke der Burgbewohner nicht zu deuten, bis Hamish schließlich vortrat.  
         Er kam auf die Drei zu und blieb einen Schritt vor ihnen stehen.
         „Angus, was können wir tun, um William zu helfen?“, fragte der junge Mann mit einem angespannten Blick und brach damit das allgemeine Schweigen.
         Plötzlich ertönten zustimmende Rufe aus der Menge und Kate biss sich auf die Lippe. Zu sehen, dass alle, auch nachdem sie wussten, dass William ihnen nie die Wahrheit über sich erzählt hatte, zu ihm standen, rührte sie und ihr Herz verkrampfte sich, als sie daran dachte, wie viel es William bedeuten würde.
         „Es ist nett von euch, dass ihr helfen wollt“, sagte Angus, nachdem er mit erhobener Hand für Ruhe gesorgt hatte, „doch ich fürchte, hier könnt ihr nicht mehr tun, als für ihn beten und dafür zu sorgen, dass Marsaili sicher verwahrt wird, bis Marcus zurückkehrt.“
         Sofort traten Tom und Duncan wieder näher an das Mädchen heran und umfassten ihre Arme. Angus nickte ihnen dankbar zu.
         „Ich für meinen Teil werde so bald wie möglich wieder aufbrechen und William folgen“, fügte er noch hinzu, und als ein „Ich ebenfalls!“ an seiner Seite erklang, wandte er sich mit einem gutmütigen Lächeln zu Kate herum.  
         Sie muss scherzen, dachte er, das kann sie unmöglich ernst meinen. Doch ihr Blick war eindeutig, sie meinte es ernst!
         „Kate, das ist unmöglich! Ich kann dich nicht mitnehmen!“, rief er den Kopf schüttelnd und trat mit einer abwehrenden Geste einen Schritt zurück.
         „Das verlange ich auch nicht. Ich weiß, dass mein Vater dich so schnell wie möglich

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