Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
behandeln, und wir hören auf, uns wie solche zu benehmen.
Und wenn wir dann das Eine wollen, dann am liebsten von der Einen, die weiß, dass nur das Eine nicht genug für ein ganzes Leben ist.«
Ach, ach … ja, es ist so: Wir verlieben uns auch immer in die Verliebtheit des anderen. Wir empfinden Lust an der Lust des anderen. Wir bewundern den anderen für seine Bewunderung, die er uns entgegenbringt. Wenn die Ansteckungsgefahr von Gefühlen so groß ist, was läge da näher, als dass man auch das Misstrauen des anderen übernimmt? Vielleicht ein Gedanke, den wir weiterspinnen sollten.
Die Verführung des eigenen Mannes
In Sex für Könner habe ich Männern geraten: »Wenn Sie weiterhin die scharfe Braut haben wollen, die Ihre Frau am Anfang Ihrer Beziehung für Sie war – dann behandeln Sie sie auch weiterhin als scharfe Braut.«
Ich bin überzeugt, das gilt ebenso für den Gegenpart: Wenn Sie Ihren langjährigen Partner auch künftig als den scharfen Hengst wahrnehmen wollen, auf den Sie zu Beginn so verrückt waren, für den Sie sich die tollsten Sachen ausgedacht haben – dann behandeln Sie ihn auch wie einen. Und nicht wie einen Jungen, nicht wie einen Bruder oder einen Sohn, dem das Hausmuttchen die Pantoffeln nachträgt, die ihn zusammenfaltet, weil er die Spülmaschine falsch einräumt, die ihm zu Weihnachten Hemden und Krawatten schenkt, weil er sich selber so unmöglich anzieht, und die ihn zu allem Überfluss auch noch Bärchen, Purzel oder Pupsihase nennt. Werden Hengste auf diese Weise gezähmt, kann man das auch als Kastration bezeichnen.
Aber fangen wir noch mal mitten im Leben an. Sex ist nicht zu trennen von der Art, wie Sie beide miteinander leben, umgehen, wie Sie Ihren Alltag gestalten und wie viele Jahre Sie hinter sich haben. In diesen Jahren wurden Sie im schönsten Liebesfall zu einem Team, Vertrauten, Freunden, der Großteil Ihres Lebens wurde durch die Anwesenheit und Gemeinsamkeit mit dem Partner geprägt. Sie haben viele Verhandlungen geführt, immer wieder, sind älter geworden, jeder hat sich entwickelt, Sie hatten Krisen allein und zusammen. Ihr Sex ist sicher nicht mehr der wie in den ersten Wochen, aber auch nicht derselbe wie nach fünf Jahren oder vor dem Kind, nach dem Enkelkind, vor dem Betrug (falls da einer war), und es gab allerlei Phasen von Lust und Unlust.
Und jetzt … stellen Sie fest, Sie hätten mal wieder Lust auf – ja, auf was genau? Geht es konkret um sexuelle Wünsche, die Sie ganz neu haben, die Sie seit Jahren aufschieben? Oder geht es darum, »mal wieder als Frau« wahrgenommen zu werden? Begehrt zu werden? Mal wieder beim Sex zu schwitzen und nicht nur beim Radfahren? Fehlt Ihnen was, oder sind Sie »nur« neugierig?
Wenn Ihnen etwas fehlt, versuchen Sie es ganz genau zu bestimmen, ob es durch Sex zu bekommen ist. Oder ob es sich nicht vielmehr um Aufmerksamkeiten handelt, die sich weniger im Schlafzimmer abspielen: Interesse, Freundlichkeit, Zeit miteinander verbringen, sich als Frau wertgeschätzt fühlen und nicht nur als Kumpel oder Mutter. Benutzen Sie Sex oder Verführung nicht, um etwas zu bekommen, was nichts mit Sex zu tun hat. Benutzen Sie dafür Ihren Mund, Ihr Herz und Ihren Verstand. Reden Sie. Fahren Sie mit ihm weg.
Oder fehlt Ihnen »nur« etwas beim Sex, was bisher durch sein Unwissen ausblieb oder durch Ihrer beider gemeinsames, bequemes Leben? Dann – nur zu. Ob Sie darüber reden oder gleich in Aktion treten, wenn Sie sich bewegen, bewegt sich was.
Einige Vorschläge, um sich wieder daran zu erinnern, dass Sie nicht nur Liebende und Partner sind, sondern ein Mann und eine Frau mit jeder Menge Gelegenheiten, Sex zu haben:
Fassen Sie ihn an. Sowohl zärtlich und nichtsexuell (lange Umarmungen, Kopfkraulen, in die Innenseite seiner Hand küssen …) als auch bewusst sexuell: zwischen den Beinen, am Hintern, diskret in der Öffentlichkeit, offensiv unter vier Augen. Berührungen sind Nahrung für die Zuneigung und den Hormonspiegel. Wer berührt wird, bekommt Lust auf mehr Berührungen, ohne Kontakt schläft das Interesse daran ein, und die Seele verkümmert langsam vor sich hin.
Küssen Sie ihn, so oft es geht. Nicht nur mit dem Mund und der Zunge, sondern mit Ihrem ganzen Körper, den Sie an ihn pressen. Grund: siehe vorangehenden Punkt. Anfassen und küssen sind die beiden ersten Dinge, die Frauen lassen, wenn sie länger mit einem Mann zusammen sind; als ob die rigide Beschränkung das Interesse an ihr wachhalten
Weitere Kostenlose Bücher