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Absolut WILD 3

Absolut WILD 3

Titel: Absolut WILD 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Courtenay
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gehalten, meine Haare mit heißen Eisen misshandelt, mich in diesen Fummel gesteckt und mich dann auch noch an den Kamin gesetzt und mir irgendwas zum Nähen in die Hand gedrückt. Zum Nähen! Und niemand hat mir zugehört, als ich gesagt habe, dass ich nur hergekommen bin, um meinen Freund zu suchen!«
    »A… a… aber …«, stammelte Florence verdattert.
    Ich war außer mir. »Das war meine große Chance, und du hast sie mir weggenommen! Du willst doch gar nicht Schauspielerin werden! Dir gefällt ja nicht mal das Kleid! « Was für mich ehrlich gesagt das Ärgerlichste an der ganzen Katastrophe war.
    »A-aber …«, versuchte es Florence noch einmal.
    Die Leute im Raum waren inzwischen auf uns aufmerksam geworden und zeigten erstaunt auf uns, und manche lachten auch.
    »Ich habe doch versucht, mich zu wehren!«, brüllte Tori mich an. Es sah ziemlich komisch aus, wie ihre Locken dabei auf und ab federten. »Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Niemand hat mich beachtet, als ich erklärt habe, dass ich es nicht machen will. Ich weiß nicht, wo der arme Joe ist, und ich hasse dieses Kleid und diese blöde Frisur, wegen der ich sterben könnte vor Scham, und ich bin gerade so wütend, dass ich explodieren könnte!«
    »Ihr seid Zwillinge«, stellte Florence fest.
    Wir drehten uns erbost zu ihr um. »Na und?«, knurrten wir beide gleichzeitig.
    Der Mohairpullover von Florence begann zu zittern. »Bist du diejenige, die eigentlich die Rolle übernehmen sollte?«, fragte sie mich hilflos.
    »Ja!«, rief ich.
    Tori kniff die Augen zusammen. »Du wusstest davon? Wieso habe ich es dann nicht gewusst?«
    »Weil ich es dir nicht gesagt habe, okay? Ich habe es vergessen«, fuhr ich sie an. »Also, eigentlich habe ich es nicht vergessen«, verbesserte ich mich dann. »Ich wusste, du würdest dich über mich lustig machen, und deshalb habe ich es dir lieber verschwiegen.«
    Tori kam einen Schritt auf mich zu. »Meine Haare hüpfen ! Hast du eine Ahnung, wie sich das anfühlt?«
    »Okay, ich verstehe, was hier passiert ist«, sagte Florence in einem Ton, der wahrscheinlich besänftigend klingen sollte. »Es tut mir schrecklich leid, aber wir bauen jetzt ab und drehen nicht noch einmal neu – wir haben, was wir brauchen. Jetzt müssen wir dich nur noch aus diesem Kleid herausholen, junge Dame, dann kannst du gehen. Danke fürs Mitmachen und …«
    Ich schnaubte wie ein Büffel mit Asthma. Es war so unfair!
    »ICH HASSE DICH UND ICH WÜNSCHTE, DU WÄRST NICHT MEINE SCHWESTER!«, kreischte ich.
    »ICH HASSE DICH AUCH!«, kreischte Tori zurück.
    In diesem Moment kam Papa in das Haus gestürmt. »Tori! Taya! Da seid ihr ja! Wisst ihr vielleicht, wo Joe ist? Mr Valkyrie will jetzt nach Fernleigh zu Wild World, und er hat nicht viel Zeit, und sein Fahrer wartet schon …«
    Er hielt mitten im Satz inne. Tori und ich keiften uns an wie zwei Brüllaffen und rissen uns praktisch gegenseitig die Haare aus. Florence versuchte, uns zu trennen und dabei unseren fliegenden Fäusten auszuweichen, während die Garderobiere stöhnend die Hände rang und so hilfreiche Sachen rief wie: »Nicht das Oberteil zerreißen! Achtung, der Spitzenbesatz an den Ärmeln!«
    Papa war mit ein paar langen Schritten bei mir, packte mich an der Taille und trug mich nach draußen. Tori rannte aus dem Raum, dicht gefolgt von der Garderobiere, die aussah, als würde sie Zustände kriegen.
    »Lass mich runter, Papa!«, schluchzte ich strampelnd. »Tori ist so eine blöde Kuh!«
    Papa marschierte mit mir aus dem Haus und warf mich vor der Tür in einen großen Haufen Kunstschnee, der genauso kalt und nass war wie echter.
    »Du bist eine Schande!«, herrschte Papa mich an, während ich mich schniefend aufrappelte. »Ich will dich nie wieder so in der Öffentlichkeit herumkrakeelen sehen. Das ist das letzte Mal, dass ich dich an ein Filmset mitgenommen habe! Das allerletzte Mal!«
    Ich brach in Tränen aus, als Papa wieder ins Haus ging. »Ich hoffe, du wirfst Tori auch in den Schnee! Sie hat nämlich damit angefangen!«, rief ich ihm nach.
    Plötzlich kam Mr Valkyrie auf mich zu und hielt mir eine Hand hin. Ich starrte mit verschwommenem Blick seine Finger an und blinzelte ein paar Mal, bis mir klar wurde, dass er mich aus dem Schnee ziehen wollte.
    »Und ich dachte immer, Engländer haben kein Feuer«, sagte er amüsiert, als ich mir von ihm aufhelfen ließ.
    »Meine Mutter ist Portugiesin«, erwiderte ich, und Mr Valkyrie nickte, als würde das einiges

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