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Absolute Beginners

Absolute Beginners

Titel: Absolute Beginners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin MacInnes
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mit den fünf Pfund, und bezüglich Leihen und Verleihen, womit ich beiderseits umfassende Erfahrung habe, könnte ich dir einige goldene Regeln nennen. Die erste ist, komme direkt und elegant zum Punkt: sich taktvoll zum Abschuss anzuschleichen, ist fatal, denn der Kandidat kann deine finstere Absicht von Weitem riechen und hat Zeit, Barrikaden zu errichten. Also sagte ich: »Ich brauche einen Fünfer, Zesty.«
    Erleichtert sah ich, dass Zesty-Boy seinerseits die erste goldene Regel des Verleihens beachtete, nämlich unverzüglich ja oder nein zu sagen – tust du das nicht, hassen sie dich, wenn du ablehnst, und wenn du einwilligst, sie sind nie dankbar. Er zog den Schein raus, sagte: »Jederzeit« und wechselte das Thema. Genau genommen wussten wir in diesem Fall beide, dass es sich eigentlich um ein Geschenk handelte, denn in seinen Aschenputtel-Tagen habe ich Zesty-Boy oft genug das obligatorische Kleingeld für den Zigarettenautomaten gegeben, und da ein Schilling für ihn damals so viel wert war wie jetzt ein Pfund, war dies hier im Grunde nur eine Rückzahlung. Und ich könnte hinzufügen – da wir schon beim Thema sind – dass, solltest du dich je in der Position des Verleihers befinden, du dich besonders vor zwei Arten von Leuten hüten solltest, und zwar nicht, wie man meinen könnte, vor den lieben alten Freunden aus Kindertagen in der Paradiesgasse, sondern vor jeglichen Neuankömmlingen (denn Leiher werden von frischen Gesichtern angezogen) und allen, denen du vor Kurzem einen Gefallen getan hast (denn Leiher denken, wo der Mais wächst, gibt es auch Zuckerrohr).
    »Was für’n Ding?«, sagte ich zu Zesty-B., denn wegen dieser Betrachtungen hatte ich nicht sonderlich aufmerksam verfolgt, welche Richtung die Unterhaltung genommen hatte.
    »Ich sagte, Dido will heute Blut sehen. Sie hat schon Vendice am Haken, weil er keinen Platz mehr in ihrem Fish-and-Chips-Organ kauft und sie ihren Anteil an den ganzseitigen Anzeigen verliert.«
    »Schlecht«, sagte ich und warf einen Blick auf die Nummer, über die er sprach, und es war der Typ, den ich vorher draußen vor der Tür getroffen hatte, und er stand unter dem Bogengang, der die Terrasse umschloss und mit versteckten Neonlampen beleuchtet war, sodass man lediglich eine Rückstrahlung bekam und dort kein Buch hätte lesen können, wenn man das denn gewollt hätte.
    »Was macht er denn, dieser Vendice?«, fragte ich Zesty-Boy. »Und ist das sein Taufname?«
    Zesty sagte ja, das sei er, und dass Vendice Partners ganz hoch oben im Gerüst einer dieser Werbeagenturen wirkte, die Mayfair übernommen und es in einen ziemlich teuren Slum verwandelt haben.
    »Und warum hat sich Partners Zuhälter-Laden aus dem Geschäft mit Didos Klopapier-Tageszeitung zurückgezogen?«, fragte ich Zesty-Boy.
    »Vielleicht weil es mit Dido bergab geht, oder weil es mit der Zeitung bergab geht, oder weil heutzutage einfach alles den Jingle-Königen in ihre fetten Schöße fällt.«
    »Ich frage mich, warum Dido nicht mal eben umdisponiert und in der Fernseh-Kasbah notwassert.«
    »Na ja – könnte sie das? Ich meine, kann ein Journalist eigentlich irgendetwas anderes ?«
    »Ich verstehe, was du meinst.«
    Es war jetzt Zeit, dem jungen Mozart in ihm ein wenig zu schmeicheln. »Ich habe gestern Abend eine deiner Arien im Rundfunk gehört«, erzählte ich ihm. »Separate Separates, wenn ich mich recht erinnere. Sehr nett.«
    »Welcher der Sklavenjungen war’s denn, der es gesungen hat? Strides Candal? Limply Leslie? Rape Hunger?«
    »Nein, nein … Soft-Sox Granite, glaube ich, war es …«
    »Ach der. Ein Kiddie aus Dagenham. Er ist ganz neu.«
    »So hörte er sich an. Aber den Text fand ich toll, und die lustige Melodie mochte ich auch sehr.«
    Zesty-Boy warf mir einen Peckham-erprobten Blick zu. »Ja?«, sagte er.
    »Ich sag’s doch, Mann. Ich schleim nicht.«
    »Kompliment angenommen.« Ich merkte, dass der Schleicher sich freute. »Hast du gehört, dass sie mir meine erste Goldene verliehen haben?«, fragte er vorsichtig.
    »Junge, ich war begeistert. Für ›When I’m Dead, I’m Gone‹, nicht wahr? Eine Million Schallplatten, Mann – stell dir das mal vor!« Wie könnte das Swift-Kid da nicht begeistert sein? »Wie lange wird das alles noch anhalten, meinst du?«, sagte ich zu ihm.
    »Wer weiß, Kamerad? Ich hab dem Ganzen nur ein Jahr gegeben, das war vor zwei Jahren. Und sie kommen immer noch – Interpreten und, noch wichtiger, barzahlende Kunden.«
    »Immer noch nur

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