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Absolute Beginners

Absolute Beginners

Titel: Absolute Beginners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin MacInnes
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sagte: »Ich bin ein sehr beschäftigter Mann. Warum sollte ich irgendetwas für dich tun?«
    Ich stand auf. »Dafür gibt es nur einen einzigen möglichen Grund«, sagte ich und sah ihm so kühl, wie ich nur konnte, in die Augen, »nämlich, weil Sie es wollen.«
    »Das ist ein sehr guter«, sagte er. »Ich mach’s.«
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Sie sind ein netter Schleicher«, sagte ich.
    »Da, fürchte ich«, sagte er zu mir, »irrst du dich wirklich gewaltig. Sollen wir was trinken?«
    Langsam ging er zu einer Spiegelkommode. »Ein Tonic für mich«, sagte ich, »und vielen Dank.«
    V. Partners’ Einladung zum Essen lehnte ich ab, weil ich immer wieder festgestellt habe, dass es, wann immer dir jemand einen unerwarteten Gefallen getan hat (ich meine, so unerwartet für ihn wie für dich selbst), am besten ist, wenn du ihm eine kleine Weile lang aus dem Weg gehst, damit sich sein Versprechen ein wenig in seinem Gewissen festbeißen kann, andernfalls neigen die Leute dazu, die Sache einfach schleunigst totzureden. Also verabschiedete ich mich für den Moment und machte mich auf den Weg heraus aus dieser verlassenen Mayfair-Gegend, denn ich wollte noch in einem Jazzclub vorbeischauen, und der Grund war folgender.
    Du hast natürlich schon kapiert, dass das Dubious , über das ich vorhin berichtete, kein Jazzclub ist. Es ist ein Trinkclub, in dem manche aus der Jazzgemeinde zusammenkommen, aber ein Jazzclub ist ein viel größerer Laden, wo Fans zum Tanzen und Zuhören hingehen und überhaupt nicht zum Trinken, abgesehen von Erfrischungsgetränken und Kaffee. Der, in dem ich Halt machte, heißt Dickie Hodfodder Club , besteht aus einem gewaltigen Kellergeschoss, in das eine Betontreppe hinunterführt, einem Dienstmann, der nichts tut, einem Ticketverkäufer, der Tickets verkauft, den schon erwähnten Theken für Erfrischungsgetränke und Kaffee, mehreren Hundert Fans beiderlei Geschlechts und natürlich dem Dickie Hodfodder Ork, angeführt von Richard H. persönlich, das fröhlich eine Art nicht sonderlich rauschenden Mainstream vor sich hin spielt und sich an manchen Abenden mit einer Gruppe namens Cuthberto Watkyns and Haitian Obeah abwechselt, doch je weniger man von der spricht (und hört), desto besser. Das Ziel meines Besuchs dort war von daher nicht künstlerischer Art, sondern weil ich dachte, ich träfe womöglich einen Typen namens Ron Todd.
    Dieser Ron Todd ist ein Marxist und hat enge Verbindungen zur Ballad-and-Blues-Bewegung, die zu beweisen versucht, dass jedwede Volksmusik Protestkunst ist, schön und gut, und dass diese Kunst außerdem – jedenfalls unterstellt das Ron Todd – irgendwie mit den Errungenschaften der UdSSR verklinkt ist, d. h., Mississippi-Gefängnislieder dienen dem Lob der Sputniks. Ron hat ein paar einflussreiche Kontakte im Baugewerbe, und ich wollte ihn fragen, ob er es irgendwie arrangieren könnte, die Ex-Deb und den Hoplite und meine Wenigkeit samt Kamera ganz nach oben auf einen dieser Mammut-Kräne entlang der Southbank zu befördern, um von der Szene ein paar Schnappschüsse zu machen. Die Hoffnung, ihn im Hodfodder-Laden zu finden, rührte daher, dass er, soweit ich wusste, den männlichen Vokalisten im Cuthberto Watkyns Ensemble verehrte, der ein paar Lieder in französischer Mundart über die Widerstandsbewegung gegen Napoleon, glaube ich zumindest, vom letzten Zombiekönig im Repertoire hatte, und Ron wollte ihn damit auf einem Ballad-and-Blues-Festival auftreten lassen, das er in der Eislaufhalle oben am Denmark Hill präsentierte.
    Tatsächlich aber war die erste Person, die mich anquatschte, als ich runter in den Untergrund kam, nicht Ron, sondern jemand, den ich am wenigsten erwartete, nämlich Big Jill. Sie trug ihre wildlederhaften Jeans und eine Wollmütze mit einem langen, herunterhängenden Bommel und saß an einem Tisch mit ein paar leeren Pepsis und sah jämmerlich aus. Aber als sie zu mir rüberrief, klang ihre Stimme laut und klar über die Hodfodder-Combo hinweg.
    »Allein, Jill?«, sagte ich. »Sind die ganzen jungen Starlets zu beschäftigt, um dir ein Weilchen Gesellschaft zu leisten?«
    »Setz dich, Hengst«, sagte sie, »und weide deine Augen an einem Traumbild.«
    »Wo?«, fragte ich und dachte, sie könnte wohl kaum das Personal der R. Hodfodder Band meinen, auch wenn sie weiter unverwandt in deren Richtung starrte. »Nur noch einen Moment«, sagte sie.
    Also starrte ich auch, über die hundert Köpfe der Kids hinweg, die es auf der kleinen

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