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Absolute Beginners

Absolute Beginners

Titel: Absolute Beginners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin MacInnes
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sind, mit ihrem Arsch fünfzehn Zentimeter über dem Asphalt – dass ich elegant um den Wagen herumging, um diesem
Stirling Moss
41 einen Anschiss zu verpassen, und da sah ich, dass es dieser Werbe-Monarch war, Vendice Partners.
    »Oh, huhu Passatwind«, sagte ich zu ihm. »Woher kommen Sie denn angeweht?«
    »Kommst du mit auf einen Drink?«, fragte mich die Partners-Person und öffnete ihre geräuschlose, quietschfreie Tür.
    Ich legte meine Hand darauf. »Sie haben sich noch nicht dafür entschuldigt«, sagte ich, »dass Sie versucht haben, mir das Leben zu nehmen.«
    »Spring rein. Es tut uns sehr leid.«
    »Komm schon, die Ampel springt um«, sagte der Schleicher, der neben ihm saß.
    Ich dachte kurz, ach ja, meine Vespa wird sich schon um sich selbst kümmern, und vielleicht kann mir dieser V. Partners bezüglich meiner Foto-Ausstellung von Nutzen sein, also kletterte ich auf die Rückbank und hatte einen schönen Blick auf ihre steifen weißen Krägen und türkisch gebadeten Nacken und un-hippen Frisuren aus der Jermyn Street, und Vendice wandte sich halb um und sagte: »Dies ist Amberley Drove.«
    »Drehen Sie sich nicht so um , Vendice«, rief ich. »Wie geht es Ihnen, Mr. Drove.«
    »Bist du nervös?«, sagte die Partners-Nummer.
    »Immer, wenn ich nicht selbst fahre.«
    »Dann musst du ziemlich häufig nervös sein«, sagte mein Mitfahrer-Kamerad in einer lauten, donnernden »freundlichen« Stimme und schenkte mir ein hündisches Grinsen. »Der Londoner Verkehr«, fuhr er fort, »wird zu einer echten Bedrohung.«
    »Eines Tages wird er schlicht zum Erliegen kommen«, erzählte ich ihm. »Es wird einfach verstopft sein, und alle müssen nach Hause laufen.«
    »Ich seh schon, du bist ein Optimist«, sagte er.
    »Darauf können Sie wetten«, sagte ich zum ihm.
    Wie man merkt, waren dieses Amberley-Drove-Geschöpf und ich einander nicht besonders sympathisch. Ich merkte, dass er vom Schicksal dazu verdonnert war, eins dieser englischen Produkte zu sein, von denen man fünf Meilen Abstand hält, nicht weil es irgendwie gefährlich ist, sondern eigentlich weil diese saftigen Rugby-Kerle so verdammt übermütig sindund unter ihren dicken Köpfen und dünnen Häuten solche Tyrannen, die sich schätzungsweise nach den glücklichen Tagen in der Vergangenheit sehnen, als sie in ihrer Akademie die Köpfe von Jüngeren einschlagen konnten, oder solchen in der Zukunft, wo sie hoffen, die von irgendwem in irgendeiner Kolonie einzuschlagen, vorausgesetzt, dass er zu klein und machtlos ist, um zurückzuschlagen.
    »Amberley«, sagte Mr. P., »beschäftigt sich sehr mit aktuellen Fragen. Er ist ein Leitartikler.«
    »Ist das so«, sagte ich. »Ich hab mich schon immer gefragt, wie die aussehen. Macht es Ihnen nichts aus«, fragte ich den Drove-igen, »dass niemand je Ihr Zeug liest?«
    »Ah, aber es wird doch gelesen.«
    »Von wem?«
    »Von Abgeordneten … ausländischen Zeitungen … Leuten aus der City.«
    »Aber irgendjemand Reales .«
    Vendice lachte. »Weißt du was, Amberley«, sagte er, »ich glaube, der junge Mann ist da auf etwas gestoßen.«
    Der Drove ließ ein Lachen los, das einem das Mark in den Knochen gefrieren lässt, und sagte: »Die Leitartikel sind für die intelligenteren Teile der Bevölkerung gedacht – wie wenige sie auch sein mögen.«
    »Sie meinen, ich bin ein Depp«, sagte ich.
    »Ich meine, dass du wie einer redest.«
    Wir hatten vor einem dieser Gebäude an der Pall Mall gehalten, die aussehen wie verlassene Wohnheime der Heilsarmee, und Amberley Drove stieg aus und führte noch eine ziemlich lange Unterhaltung mit Vendice durch das Autofenster, die offensichtlich viel zu hoch für mich war, und sagte dann zu mir: »Ich erzittere bei dem Gedanken, junger Mann, dass die Zukunft unseres Landes in Händen wie deinen liegt«, wartete nicht auf eine Antwort (es hätte sowieso keine gegeben) und sprang die Stufen hoch, drei oder mehr auf einmal, und verschwand in seinem Clubmitglieder-Emporium.
    Ich kletterte über die Lehne und setzte mich neben Vendice. »Er ist zu jung, um sich so zu benehmen«, sagte ich. »Er sollte warten, bis er ein bisschen seniler ist.«
    Vendice lächelte, stellte einiges extravagantes Zeug im Verkehr an und sagte zu mir: »Ich dachte, du würdest ihn mögen.«
    Ich wollte dieses fotografische Thema anschneiden, aber die Sache war die, dass ich V. Partners als ziemlich lähmend empfand. Er war so cool und höflich und sarkastisch und machte so sehr den Eindruck, dass er

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