Absolutes Vertrauen - Die Kraft, das Leben glücklich zu gestalten

mit Zahlen und Sprache. Trotzdem gibt es dem Thema gegenüber noch viele Vorurteile, die auf Ignoranz beruhen, die durch einige Mythen gefestigt wird.
    Man kann keine größere Herrschaft besitzen
als die über sich selbst.
    Leonardo da Vinci
    Mythen der emotionalen Intelligenz
    Einer der meistverbreiteten Mythen besagt, dass emotionale Intelligenz bedeutet, immer nett zu sein, und dass man bei der Arbeit doch Menschen braucht, die auch mal hart durchgreifen können. Tatsächlich geht es bei der emotionalen Intelligenz nicht um Freundlichkeit oder darum, anderen gefallen zu wollen, sondern um den angemessenen Umgang mit Konflikten, der Motivation, seine Ziele zu erreichen, und der Fähigkeit zu erkennen, was die Firma oder Institution braucht. Ebenso wird fälschlicherweise oft angenommen, dass emotionale Intelligenz dazu anhält, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Ganz im Gegenteil: Es geht dabei darum, über eine gesunde emotionale Selbstkontrolle zu verfügen. Die Essenz der emotionalen Intelligenz liegt darin, seine Gefühle zu seinem Nutzen und nicht zu seinem Schaden zu gebrauchen und sie zu regulieren, um sie angemessen zum Ausdruck zu bringen.
    Außerdem wird häufig auch angenommen, dass Frauen emotional kompetenter sind. Hier muss man dazusagen, dass man Frauen in westlichen Kulturen eher erlaubt, ihre Gefühle zu zeigen, was aber nicht heißen muss, dass sie über größere emotionale Intelligenz verfügen als Männer, denn zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass diese im Durchschnitt über mehr Selbstvertrauen und Optimismus verfügen. Frauen fällt es hingegen leichter, Mitgefühl zu zeigen und soziale Kontakte zu pflegen. Dennoch können statistische Erhebungen, bei denen alle Faktoren der emotionalen Intelligenz mit einbezogen werden, nicht belegen, dass der EQ in der einen oder anderen Gruppe größer ist. Vielleicht gibt es aufgrund des Mythos, dass es sich hierbei um eine weitestgehend weibliche Domäne handelt, gewisse Vorurteile gegenüber Männern, die an ihrer emotionalen Intelligenz arbeiten. Dies ändert sich aber, wenn die Männer begreifen, dass sie durch ihre Weiterentwicklung in diesem Bereich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Erfolg zu haben und ein ausgeglicheneres Leben zu führen. Beeindruckt sind die meisten Männer auch von der Tatsache, dass die Unterschiede zwischen herausragenden Führungspersönlichkeiten und normalen Vorgesetzten zu 85 bis 90 Prozent von ihrer emotionalen Intelligenz abhängen.
    Ein weiterer häufiger Fehler besteht darin anzunehmen, dass emotionale Intelligenz angeboren oder das Privileg der Menschen ist, die das Glück hatten, in einer Familie oder Kultur aufzuwachsen, in der man Gefühle zum Ausdruck bringt, und dass diejenigen, bei denen das nicht der Fall war, keine Chance mehr haben, emotionale Intelligenz zu entwickeln. In Wirklichkeit kann emotionale Intelligenz nicht nur ein Leben lang weiterentwickelt werden, es ist sogar bewiesen, dass sie im Laufe der Zeit zunimmt. Daher handelt es sich nicht um eine angeborene, sondern um eine weitestgehend erlernte Fähigkeit.
    Lernen, seine emotionale Intelligenz zu entwickeln
    Peter Salovey erklärt, dass uns die emotionale Intelligenz ermöglicht, Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, unsere Gedanken durch Emotionen zu lenken, Informationen zu verstehen, die uns solche Empfindungen vermitteln, und zu lernen, sie zu regulieren, um Entwicklung und Verständnis zu fördern. In den 1990er-Jahren schlug das Konzept der emotionalen Intelligenz weltweit wie eine Bombe ein und wurde vor allem im Bereich des Managements mit offenen Armen angenommen, weil man feststellte, dass es sich um den Schlüssel zu einem gelungenen Führungsstil handelte.
    Werfen wir einmal einen Blick auf das Modell von Daniel Goleman, das sich bei der Entwicklung der emotionalen Intelligenz als äußerst praktisch erweist. Es besteht aus zwei großen Dimensionen: der persönlichen und der sozialen. In der persönlichen Dimension gibt es zwei Bereiche: das, was wir auf emotionaler Ebene bei uns selbst beobachten, und das, was wir auf emotionaler Ebene mit diesen Gefühlen anfangen. Die sogenannte »Selbsterkenntnis« ist das, was wir im persönlichen Bereich bei uns selbst beobachten. Dies steht in Verbindung mit dem Bewusstsein und der Bewertung von uns selbst, mit dem Vertrauen in uns selbst. Es ist das Tor zur Entfaltung der emotionalen Intelligenz: Ohne Selbsterkenntnis gibt es keine persönliche Entwicklung.
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