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Acacia 01 - Macht und Verrat

Acacia 01 - Macht und Verrat

Titel: Acacia 01 - Macht und Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Anthony Durham
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lächelte und Fröhlichkeit sein Gesicht verwandelte.
    »Prinzessin«, sagte der Mann und fiel auf die Knie, »ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben … Sagt mir, dass Ihr es seid und dass ich mich nicht getäuscht habe.«
    »Wie heißt du?«, fragte sie etwas ruhiger als zuvor. In seinen Augen spiegelte sich das Licht der Sterne. Sie sah, wie sich etwas daran veränderte, und begriff, dass sie sich mit Tränen gefüllt hatten.
    »Ich heiße Melio«, sagte er.

38

    Einst hatte Rialus Neptos geglaubt, das Gouverneursamt im Mein sei der schlimmste Fluch seines Lebens. Er hatte das Eis und die Kälte gehasst und die groben Menschen, die es dorthin verschlagen hatte. Die Herablassung, mit der die Akaran ihn behandelten, hatte ihn vor Wut schäumen lassen, so sehr, dass er bereit gewesen war, alles zu tun, um seine Lage zu verbessern. Daher hatte er niedere Elemente aus seinem Bekanntenkreis in Alecia – Opportunisten jeglicher Art – dazu bewogen, sich zu erheben und Verwirrung zu stiften, zeitgleich mit Hanish Meins Angriff. Voller Genugtuung hatte er mit angesehen, wie die Stadt im Chaos versank. Ein paar Tage lang war er geradezu euphorisch gewesen, während die alte Ordnung hinweggefegt wurde und er auf Hanish Meins neue Herrschaft wartete, denn er war davon ausgegangen, dass er sich eine wichtige Position verdient hatte.
    Was für ein absoluter Verrat also, dass Hanish Rialus – für den neuen Herrscher wohl der beste Witz aller Zeiten – zum Botschafter bei Calrach ernannt hatte, dem Anführer der gewaltigen Numrekhorde. Oft wachte Rialus schreiend aus einem Albtraum auf, in dem er von neuem den Moment durchlebte, als der Häuptling ihn von der Ernennung in Kenntnis gesetzt hatte. Hanish hatte erklärt, Rialus sei einer der ersten Acacier gewesen, denen die Numrek begegnet seien. Die Numrek hätten den Empfang, den man ihnen in Cathgergen bereitet habe, in guter Erinnerung behalten. Rialus habe damit seine Seelenstärke unter Beweis gestellt, seine Fähigkeit, mit den ungehobelten Numrek zusammenzuarbeiten.
    »Rialus, Ihr seid genau der richtige Mann dafür«, hatte er gesagt. »Ihr habt es Euch mehr als verdient.«
    Nervös hatte sich Rialus bemüht abzulehnen. Er wisse doch gar nichts über die Numrek! Für das kalte Klima, das in dem von ihnen besetzten Land herrsche, sei er nicht geschaffen. Er würde einen Posten im Herzen des Reiches vorziehen, in Alecia oder an der Küste von Manil. Vielleicht könnte er Hanish ja als oberster Magistrat von Bocoum dienen? Oder in einer ähnlichen Position. Aber Verbindungsmann der Numrek? Er spreche nicht einmal deren Sprache. Er wolle nicht undankbar erscheinen, hatte Rialus beteuert, aber vielleicht könne Hanish seine Entscheidung noch einmal überdenken. Diese Ungeheuer verzehrten schließlich Menschenfleisch! Das war wohl kaum die rechte Gesellschaft für einen geschätzten Verbündeten.
    Anschließend bereute er es, überhaupt widersprochen zu haben. Maeander war ebenfalls zugegen gewesen und schien seine Freude an seinem Flehen gehabt zu haben. Die Ernennung blieb gültig, und so begann für Rialus eine neue Zeit des Elends.
    Eine gewisse Genugtuung bereitete ihm der Umstand, dass die Numrek Hanishs Dekrete nach Belieben missachteten. Sie blieben nicht im Mein und auch nicht in Aushenia, wie es mit ihnen vereinbart worden war, sondern breiteten sich nach Süden aus. Calrach richtete sich in einer beschlagnahmten Villa an der talayischen Küste ein. Hier fand Rialus zumindest das warme Klima, nach dem es ihn so sehr verlangt hatte. Doch der Sonnenschein war eine unzureichende Entschädigung für die anderen Beschwernisse, denen er tagtäglich ausgesetzt war.
    Womit vertrieben sich die Numrek die Zeit? Wie sah ihre Kultur aus, und auf welche Weise erfreuten sie sich der reichen Beute, die ihnen ihr Beitrag zu Hanishs Krieg eingebracht hatte? Nun, sie brieten gern in der Sonne, als wäre dies allein schon eine Beschäftigung, die eines vernunftbegabten Wesens würdig sei. An schönen Tagen lagen sie nackt am Strand und bewegten sich nur, um sich von einer Seite auf die andere zu wälzen und die Getränke zu schlürfen, die ihnen die acacischen Bediensteten brachten. Die jungen Numrek waren stets unter den Erwachsenen zu finden. Sie wurden eben noch gehätschelt, im nächsten Moment geschlagen und standen immer in der ersten Reihe, wenn irgendwo Blut floss.
    Wenn sie sich nicht sonnten, erhoben sie sich lange genug, um mit gebogenen Holzstöcken aufeinander

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