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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Ton,
    ich danke der Dame mit der Puderquaste, und, und, und...
    In erster Linie aber danke ich Herrn Brommel, der auf die Idee kam, einen Fall, der eigentlich gar keiner war, zu verfilmen!

    Danke schön!

Das
    vierbeinige
    Vermögen

    Ich lag auf meinem Sofa und erholte mich.
    Ich erholte mich von den strapaziösen Filmaufnahmen, bei denen ich pausenlos marschieren mußte.
    Ich erholte mich von dem ständigen Anblick meines Ebenbildes und natürlich von den Nachwehen des Festessens bei „Annabell“. Das „Seehundeuter in warmen Strümpfen“ stieß mir immer wieder auf. Ich hatte dummerweise die Portionen des Aufnahmeleiters, der Maske und des Tontechnikers mitgegessen.
    Also kam mir ein Recht auf Erholung zu! Ja, jawoll und ist doch klar!
    Doch just in dem Augenblick, wo ich mich nach langem Geräkel endlich in der richtigen Lage befand, klingelte es an der Tür.
    Man gönnte mir, dem Menschenfreund, Filmstar und Meisterdetektiv, einfach keine Ruhe.
    Pinsel hob den Kopf von meinem Bauch und blinzelte mir zu. „Wir sind nicht zu Hause!“ verriet dieser Blick. Ich nickte. „Recht hast du, Löwe! Wer will uns das Gegenteil beweisen.“
    Jetzt klopfte es.
    Beim eisernen Schneidezahn, warum klopfte man an die Tür, wenn ich eine Klingel besaß? Vielleicht aus Rücksichtnahme? Es sei zugegeben, daß es ein höfliches, bescheidenes Klopfen war.
    Vorsichtig riskierte ich einen Blick auf Balduin Pfiff den Ersten, der mir rügend aus seinem silbernen Bilderrahmen entgegensah.
    „Für einen Meisterdetektiv gibt es keine Ruhepausen!“ schien er mir sagen zu wollen.
    Was blieb mir weiter übrig, als mich nun aus meiner himmlischen Lage hochzustemmen. Sehr zum Unwillen von Pinsel, der mich mit zwei gequälten Augenaufschlägen bedachte. Nicht übermäßig eilig schwang ich meine schon halb schlafenden Füße auf den Teppich und machte mich gemächlichen Schrittes auf den Weg zur Tür.
    Diesmal klingelte es wieder...
    Leichter Unmut stieg mir vom Nabel an aufwärts.
    Klingeln — gut! Klopfen — auch noch gut! Aber klingeln, klopfen und noch mal klingeln, das war...
    Ich öffnete mit Schwung und rausgedrückter Brust.
    Ach Gott, war sie niedlich... und so ängstlich und kummervoll, wie sie dreinblickte, so erschrocken und trotzdem sooo hoffnungsvoll.
    „Ich bin Frau Hackemann!“ flüsterte sie mit einem Stimmchen, nicht größer als eine Streichholzschachtel.
    Auch sonst war sie klein und zierlich.
    Und mit leicht geneigtem Kopf fragte sie: „Sind Sie Herr Pfiff?“
    Nun frage ich: Kann man so was Zierliches und Zerbrechliches anschnauzen? Nein, man kann nicht! Trotz Klingeln-Klopfen-Klingeln! Ich ließ die Sonne auf meinem Gesicht scheinen, nickte freundlich und staunte gleichzeitig, wie Pinsel zu einem ungeheuren Schnüffelfestival ansetzte.
    „Der bin ich wohl! Pinsel!!!!!!!“ schnauzte ich nach unten. Wenn ich nicht eingriff, blieb es nicht beim Beschnuppern, dann fraß er sie.

    „Lassen Sie nur, Herr Pfiff, er riecht meinen Hund! Dürfte ich Sie mal sprechen?“
    „Aber Schniffiputz und rundes Täubchen“, rief ich aufmunternd, „Sie sind doch schon mitten dabei.“
    Sie lächelte, und so, wie sie es tat, ließ darauf schließen, daß sie unendlich erleichtert war.
    „Treten Sie ein, Frau Hackemann, legen Sie einen kleinen Zwischenspurt ein, geradeaus und dann auf keinen Fall links!“ Ei der Daus, wie sich Pinsel freute. Er überholte sie, bellte sein Lied vom „Grüß Gott, tritt ein, bring Glück herein!“ und erwartete sie dann stummelschwanzwippend in der Mitte der guten Stube.
    Ich folgte gemessen und neugierig.
    Was würde das kleine Frauchen wohl auf dem Herzen haben? Fünfzig würde sie sein... oder? Also das Täschchen in ihrer Hand war mindestens schon fünfzig. Das Krokodil, aus dem es gemacht war, mußte zu Beginn dieses Jahrhunderts gelebt haben.
    Mit einer einladenden Geste übersprang ich meinen eigenen Schatten und bot Frau Hackemann meine Lieblingssofaecke an.
    „Bitte, nehmen Sie Platz!“
    „Danke!“ hauchte sie und genoß die Weichheit des besten Sofas der Stadt. Und dann fragte sie mit großen fragenden Augen:
    „Warum sagten Sie eben ,auf keinen Fall links’? Links war doch gar keine Tür.“
    Ich klärte sie auf:
    „Eben deshalb. Ich hatte mal einen Kunden, der ist dreißig Jahre lang in seinem Büro geradeaus und dann links gegangen. Dummerweise hat er das auch bei mir probiert.“
    Frau Hackemann legte sich erschrocken die Rechte über den Mund und rief durch die Finger:

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