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Ackerbau und Unzucht

Ackerbau und Unzucht

Titel: Ackerbau und Unzucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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kehrten nun mit einem echten Mord zurück. Das gab einen
schönen Wirbel im Präsidium.
    Gegen drei Uhr am Nachmittag
war ich völlig erschöpft und hatte nur den einen Wunsch, meine Stimmbänder für
zwei Monate in Urlaub zu schicken. Sie fragten, und ich redete, redete und
redete. Zuerst glaubten sie, ich wollte keß werden,
doch dann kamen sie zu der Überzeugung, daß ich ein Fall für die Klappsmühle war. Wahrscheinlich hatten sie recht, ich wußte
es selbst nicht mehr so genau.
    Ein Leutnant Greer wurde in den
Fall eingeschaltet. Er sah aus wie ein richtig lieber Mensch, wie ein Freund in
der Not, ein Kumpel, wie Pete gesagt hätte. Wenn man aber genauer hinsah,
bemerkte man die kalten intelligenten Augen und erkannte die Maske des guten
Kameraden, die straff über sein Gesicht gezogen war.
    Endlich hörte Greer mit der
endlosen Fragerei auf und ging. Tigh nahm er mit.
Karnak setzte das Verhör noch eine Stunde lang fort, doch als er nichts Neues
mehr erfuhr, verlor auch er das Interesse. Er bestellte Kaffee, und ich durfte
mir eine Schachtel Zigaretten bringen lassen. Als der Polizist mir das
Wechselgeld zurückgab, hätte ich ihm beinahe ein Trinkgeld gegeben, so
geschafft war ich.
    Gegen sechs Uhr kam Greer
allein zurück, und Karnak zog beglückt ab. Greer setzte sich mir gegenüber und
schob den Hut ins Genick.
    »Also, Boyd«, begann er. »Ich
erzähle Ihnen, was ich herausgefunden habe, und Sie lassen sich noch ein paar
neue Antworten einfallen.«
    »Sehr nett von Ihnen«,
antwortete ich müde. »Was wollen Sie eigentlich erreichen? Tod durch
Erschöpfung oder so?«
    Er hörte gar nicht hin und
hatte auch nicht die Spur Mitleid mit mir. »Der Tote in Ihrem Kofferraum ist
Philip Hazelton«, begann er. »Der Familienanwalt, ein Mr. Houston, hat ihn
identifiziert, auch der Vater ist heute mittag eingetroffen. Todesursache ist ein Stich in die linke Lunge, wie der
Gerichtsmediziner feststellte, und die Leiche lag bereits einige Tage in der
Erde vergraben. Da haben Sie immerhin die Wahrheit gesagt.«
    »Freut mich zu hören.«
    »Der Tod ist wahrscheinlich
zwischen Sonntag nacht und Montag
vormittag eingetreten, soweit es der Arzt bei dem Zustand der Leiche
feststellen kann.«
    »Während dieser Zeit war ich in
New York«, warf ich ein.
    »Können Sie das beweisen?«
    »Sonntag abend habe ich mit
Freunden Poker gespielt«, erinnerte ich mich. »Es wurde reichlich spät, so
zwischen drei und vier Uhr nachts brachen wir auf, dann ging ich in meine
Wohnung und schlief. Am Montag kam ich kurz nach neun in mein Büro, meine
Sekretärin kann das bezeugen. Besucher waren keine da, aber ich hatte einige
Anrufe, die sind notiert, und Sie können das leicht nachprüfen.«
    »Würden Sie mir die Namen und
Adressen der Pokerspieler nennen?«
    »Aber gern.« Ich schrieb sie
ihm auf.
    »Ich werde das überprüfen
lassen. Wenn es stimmt, sind Sie aus dem Schneider, wenigstens was den Mord
angeht. Die Zeit ist zu kurz, Sie konnten unmöglich nach hier fahren, den Mord
begehen und um neun Uhr wieder im Büro sein.«
    »Da bin ich aber froh, daß Sie
wenigstens das einsehen«, sagte ich aufrichtig.
    »Freuen Sie sich nicht zu früh,
wir sind noch lange nicht fertig mit Ihnen«, dämpfte er meine Erleichterung.
»Das Blut und die Stoffetzen an Ihrer vorderen Stoßstange
stammen eindeutig von Tolvar.«
    »Was haben Sie noch zu bieten?«
    »Der Augenzeuge. Er heißt Peter Rinkman .«
    »Ist das etwa Pete, das
Muskelpaket?«
    »Genau. Das Faktotum von der High
Tor- Farm. Er war auf dem Heimweg zur Farm. Gegen drei Uhr dreißig beobachtete
er in etwa hundert Meter Entfernung ein Auto, das am Straßenrand parkte; der
Fahrer stieg aus, öffnete die Motorhaube, offensichtlich versuchte er eine
Panne zu beheben. Dann sah der Zeuge, wie ein anderer Wagen mit hoher
Geschwindigkeit aus der gleichen Richtung kam. Der Mann mit der Panne stellte
sich mitten auf die Straße und winkte, er wollte wohl um Hilfe bitten. Doch der
Wagen raste mit unvermindert hoher Geschwindigkeit auf den Mann zu, der im
hellen Mondlicht deutlich zu erkennen war. Rinkman hörte einen Aufprall und sah Tolvar im hohen Bogen durch die Luft fliegen. Es
gelang ihm, die Wagennummer aufzuschreiben, als der Wagen an ihm vorbeischoß .«
    Mir war klar, daß diese Idee
nicht auf Petes Mist gewachsen war, aber das konnte ich Greer ja nicht
erklären.
    »Ein heller Bursche, dieser
Pete«, sagte ich statt dessen. »Wie hoch schätzte er die Geschwindigkeit

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