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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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lebenslänglich einsperren. Ihre Gefühle offenbarten sich im Aufblitzen ihrer großen grünen Augen, als sie Acorna bohrende Blicke zuwarf, während diese der Agrartechnikerin pflichtbewusst die mündliche Botschaft von Liriili ausrichtete, und im schnippischen Ton ihrer Stimme, als sie Acorna nach vollbrachtem Auftrag wieder fortzuschicken versuchte.
    So jedoch gedachte sich Acorna nicht abspeisen zu lassen.
    »Habe ich irgendetwas getan, was dich gekränkt hat?«, fragte sie daher schließlich.
    »Ist das nicht offensichtlich? Zuerst schleppst du uns einen solchen Ärger an, dass mein Vater ins All hinausgeschickt wird, um die Sache zu klären…«
    »Warte, warte mal. Was für Ärger? Und wer ist dein Vater?«
    »Aagroni Iirtye. Er hat dir bloß die Meinung gesagt, und schon hast du deinen Einfluss spielen lassen und durchgesetzt, dass man ihn fortschickt.«

    »Meinen Einfluss?«, entfuhr es Acorna. »Du kannst gerne in meinen Gedanken nachforschen. Ich habe hier keinerlei Einfluss. Wenn überhaupt, dann habe ich das genaue Gegenteil von Einfluss. Und ich habe nicht das Mindeste mit den Problemen zu tun, derentwegen man deinen Vater auf einen fremden Planeten geschickt hat.«
    Falls die Frau Acornas Angebot wahrnahm, so tat sie dies nur sehr kurz, blickte danach verwirrt einen Augenblick lang zu Boden, fasste sich jedoch rasch wieder und hob den Blick abermals. »Und außerdem… außerdem ist da noch Thariinye.
    Warum gibst du ihn nicht frei?«, verlangte sie zu erfahren.
    »Ihn freigeben?«, wiederholte Acorna völlig perplex.
    »Dir liegt doch gar nichts an ihm, du magst ihn ja noch nicht einmal, das sehe ich dir an. Warum willst du ihn dann zu deinem Lebensgefährten machen? Er bedeutet dir doch nicht das Geringste, m-mir aber be-bedeutet er alles!«
    »Damit bist du bei mir aber an der völlig falschen Adresse!«, erwiderte Acorna. »Ihm solltest du das sagen, wenn du so für ihn empfindest! Ich erhebe nicht die allergeringsten Ansprüche auf ihn. Er war der erste männliche Liinyar, dem ich je begegnet bin, und ist ein alter Schiffskamerad, mit dem ich die Erinnerung an ein paar gemeinsam durchgestandene Abenteuer teile. Aber es ist ganz und gar seine Idee, dass wir Lebensgefährten sein sollten, nicht meine!«
    Das Mädchen sah sie verstört an und wischte sich die Tränen der Wut und des Schmerzes fort, die ihr die Wangen hinunterrannen. »Ich kann spüren, dass du die Wahrheit sagst, aber ich dachte…«
    »Weißt du, was ich denke?«, fiel ihr Acorna mit einer plötzlichen Eingebung ins Wort. »Ich denke, dass Thariinye nicht mehr an mir interessiert ist, als du zu glauben scheinst, dass er es an dir wäre. Ich glaube, dass er die Aufmerksamkeit genießt, die ihm all die jungen Frauen entgegenbringen, aber dass er sich noch nicht auf eine Einzige festlegen möchte. Ich glaube, dass er – indem er vorgibt, mich erwählen zu wollen, wo er doch genau wissen muss, dass ich ihm keinerlei Gefühle dieser Art entgegenbringe – sich einfach nur etwas Zeit verschaffen will, um in aller Ruhe eine andere, für ihn sehr viel geeignetere Wahl zu treffen, als ich es wäre. Im Grunde ist er nämlich nicht herzlos, und ich bezweifle, dass er überhaupt eine Ahnung davon hat, dass er dir solche Pein bereitet.«
    »Es stimmt, er… er weiß nicht, was ich für ihn empfinde. Ich habe gedacht, er wäre dir versprochen. Deshalb habe ich meine wahren Gedanken vor ihm verschleiert, habe immer krampfhaft ans Pflügen und Pflanzen gedacht, wenn er in der Nähe war, und« – sie errötete – »ich vermute, dass er meine Metapher nur wortwörtlich genommen hat.« Sie seufzte. »Er ist so ein aufregender Bursche, es war sehr hart, ich meine schwer, ich meine…«
    Acorna konnte nur mühsam ein Grinsen unterdrücken und meinte belustigt: »Ich denke, dass Thariinye ganz eindeutig derjenige ist, mit dem du reden solltest. Viel Glück.«
    Ihre gute Laune schwand jedoch alsbald wieder, als sie ihre weiteren Botengänge erledigte. Es stimmte zwar, dass Thariinye für sie nicht als Lebensgefährte in Frage kam. Doch auf einem ganzen Planeten voller Wesen, die alle von der gleichen Art waren wie sie selbst und von denen viele Männer im passenden Alter waren, hatte sie trotzdem bislang noch keinen Einzigen kennen gelernt, der auch in ihren eigenen Augen für sie in Frage kam.
    Tatsächlich wurde es ihr sogar bei Pal Kendoro, der nicht einmal derselben Spezies angehörte wie sie, wärmer ums Herz als bei fast jedem anderen, dem sie

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