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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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bis jetzt hier begegnet war, mit Ausnahme von Großmama und Maati.
    Wenn also einen Gefährten für sie zu finden zumindest einen Teil der Gründe ausgemacht hatte, die sie bewogen hatten, überhaupt hierher zu kommen, dann lief es ganz und gar nicht nach Wunsch. Viel lieber hätte sie ihr Glück dort draußen versucht, sich mit ihrer Tante und dem Rest ihrer Kameraden von der
    Balakiire,
    oder auch mit jeder anderen
    Schiffsmannschaft, einem ungewissen Schicksal gestellt, als hier unten festzusitzen, ohne irgendein richtiges Ziel und ohne jegliche Möglichkeit, auf die Leute oder Ereignisse hier Einfluss zu nehmen.
    Was, wenn die Khleevi zurückgekehrt waren? Was, wenn die Funkstille daher kam, dass die Schiffe, die Besatzungen, ja selbst die anderen Planeten allesamt vernichtet oder erobert worden waren?
    Acorna schüttelte energisch den Kopf und verbannte diese düsteren Gedanken aus ihrem Verstand. Es brachte nichts, sich wegen solcher Dinge Sorgen zu machen. Zum ersten Mal in ihrem noch kurzen Leben nützte es überhaupt nichts, sehr viel mehr zu unternehmen als abzuwarten, die Augen offen zu halten und auf das Beste zu hoffen. Sie glaubte nicht, dass sie sonderlich gut darin sein würde.

    »Was meinen Sie mit ›in Gewahrsam zu nehmen‹?«, verlangte Melireenya von dem Regierungsvertreter auf dem Komschirm zu erfahren. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass sie dieses Gespräch tatsächlich führte, dass dies nicht alles nur ein böser Traum war. Die Niriianer waren die Letzten, von denen sie je erwartet hätte, dass sie sich gegenüber den Botschaftern oder Handelsvertretern der Linyaari auch nur eine bloße Taktlosigkeit herausnehmen würden. Niriianer waren, ganz wie die Linyaari selbst, ein höfliches und ethisch hoch stehendes Volk; sie waren fast schon übertrieben pedantisch auf Umgangsformen und moralisches Verhalten bedacht.

    »Wir bitten aufrichtig um Verzeihung, Gheraalye, aber die Umstände entzogen sich gänzlich unserer Kontrolle, wie wir schon Visedhaanye Neeva erläutert haben. Wahrscheinlich wird Ihr Schiff nur so lange beschlagnahmt bleiben, wie es dauert, um Ihre ursprünglichen Botschaftsvertreter aufzunehmen, und Ihnen dann wieder zurückgegeben werden.
    Aber bis dahin sind unsere Befehle ganz klar.«
    »Mir nicht«, widersprach Melireenya. »Dabei verstehe ich mich recht gut aufs Gedankenlesen. Also klären Sie mich bitte auf. Was genau besagen Ihre Befehle?«
    »Alle Linyaari, die sich in unseren Einflussbereich begeben, sind aus diplomatischen Gründen in Gewahrsam zu nehmen.
    Ich fürchte, dass ich nicht in die Überlegungen eingeweiht bin, die der Grund für diese von unserer Regierung erlassene Anweisung sind. Es tut mir schrecklich Leid, der Überbringer solch betrüblicher Kunde zu sein, Gheraalye. Sie waren uns seit vielen Jahren eine gute Freundin.«
    Melireenya beruhigte sich ein wenig. Die Stimme des jungen Amtsträgers verriet aufrichtige Betroffenheit, und seine Hörner schienen vor Scham schlaff herabzuhängen. »Wie auch Sie es mir stets waren, Snoraa. Ich nehme an, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als unseren alten Freunden ein weiteres Mal zu vertrauen?«
    »Keine, fürchte ich. Aber ich werde es als eine Angelegenheit meiner persönlichen Ehre ansehen, dafür Sorge zu tragen, dass weder Ihnen noch Ihrer Mannschaft ein Leid geschieht.«
    »Ich weiß diese Zusicherung zu schätzen, Snoraa. Haben Sie meinem Lebensgefährten die gleiche Liebenswürdigkeit erwiesen?«
    Seinem Schweigen entnahm Melireenya, dass Snoraa dies getan hatte – oder sich zumindest um das Schicksal von Hrronye und seinen Studenten gekümmert hatte.

    »Kann ich mit der Visedhaanye sprechen, bitte?«, fragte sie höflich. Neeva war mit der Landefähre auf die Oberfläche des Planeten hinuntergeflogen. Sie hatte es für eine kluge Vorsichtsmaßnahme gehalten, zunächst allein vorzugehen, bis sie in Erfahrung gebracht hatte, was aus den vermissten Linyaari geworden war und warum sie ein Notsignal nach Hause geschickt hatten.
    »Die Visedhaanye wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen und darf zurzeit keinerlei Verbindung zur Außenwelt aufnehmen, Gheraalye. Bitte bringen Sie Ihr Schiff auf Landeplatz Eins Eins Vier zu Boden und stellen Sie sich mit Ihrer Mannschaft dann den Wächtern, die Sie dort empfangen werden. Ich werde tun, was in meiner Macht steht, um Ihnen zu helfen. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es meine Pflicht, darauf zu bestehen, dass Sie sich den mir auferlegten Befehlen fügen.

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