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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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bestätigte Thariinye. »In einem so gemächlichen Tempo, dass eine Großinvasion uns längst alle ausgelöscht hätte, bevor wir auch nur in die Nähe des Raumhafens gekommen sind.«
    Mit einem angedeuteten Nicken pflichtete Liriili seiner scherzhaften Bemerkung bei – aber auch nur, weil sie von Thariinye kam, dachte Acorna – und neigte dann huldvoll den Kopf, um ihre Zustimmung zu Großmamas Vorschlag zu bekunden. Daraufhin brachen sie gemeinsam auf: die Viizaar, Großmama, Thariinye, Maati, Acorna und zwei junge Burschen, die den von Liriili erwähnten Begleitschutz stellten.
    Als sie das Raumschiff niedergehen sah, entspannte sich Acorna. Das Heck sah nach einem herkömmlichen Föderationsraumer aus, doch was da ein Stück weit aus der Rumpfunterseite herausragte, war ganz eindeutig ein mytheranischer Giftmüll-Auswurfschacht, und die Schiffshülle selbst bestand aus einem eigentümlichen Flickwerk verschiedenster Metallplatten, ganz zu schweigen von der recht exzentrischen Bauweise des Bugs. Wo die Zugangsschleuse hätte sein müssen, befand sich etwas, das wie eine Art flacher Vorbau aussah. Als das Schiff ausgesprochen hart aufsetzte, ließ es den Boden erzittern. Das Triebwerk klang, als würde es sich jeden Moment in seine Bestandteile auflösen. (Das ist kein Kampfschiff, Liriili), beruhigte sie die Viizaar lächelnd in der Gedankensprache. Sie wurde zum Glück immer besser in dieser Art der Verständigung, denn gesprochene Worte wären in dem Gebrüll, das der landende Raumer veranstaltete, völlig untergegangen. (Es ist überhaupt kein Schiff irgendeiner bestimmten Art. Für mich sieht es aus wie ein zusammengeflicktes Schrotthändlerschiff.) (Der Fremde an Bord behauptet, dass es keinen Treibstoff mehr hat), erwiderte Liriili. (Er verlangt, dass wir es wieder auftanken.)
    (Ich würde ihm glauben), meinte Acorna. (Dieses Ungetüm da sieht aus, als könnte es jede Hilfe gebrauchen, die es kriegen kann.)
    (Es könnte ein Trick sein), warnte Thariinye, (um uns in trügerischer Sicherheit zu wiegen.)
    (Bei mir funktioniert er jedenfalls), kommentierte Großmama. (Und… spürt es denn niemand außer mir? Ich nehme die unverkennbare Ausstrahlung eines Liinyar an Bord wahr.)
    (Das habe ich auch sofort gespürt), bestätigte Liriili. (Aber irgendetwas an seiner Aura ist nicht in Ordnung. Irgendetwas ist schrecklich falsch.)
    Der Landetriebwerkslärm verstummte und wurde von einer Abfolge anderer Geräusche ersetzt, zuerst einem Krachen, dann einem Zischen und dann dem bedächtigen Summen einer hydraulischen Plattform, die sich langsam aus dem mytheranischen Giftmüll-Auswurfschacht herabsenkte.
    Plötzlich klatschte Maati in die Hände und deutete nach vorne. »Da, seht!«, rief sie laut. »Schaut euch den pelzigen kleinen Fremden an! Er muss von so weit hergekommen sein, mit diesem großen alten Schiff! Ich wette, er hat auch Hunger und braucht nicht nur Treibstoff.« Sie rannte zu einem Flecken leidlich gesund aussehenden Grases hinüber und rupfte ein paar Büschel davon aus, zusammen mit ein paar purpurnen Blumen, von denen Acorna wusste, dass sie sehr schmackhaft waren.
    Großmama traten Tränen in die Augen, und ihre Stimme klang ein wenig erstickt, als sie sagte: »Der kleine Fremde erinnert mich an einen Pahaantiyir. « Acorna fing das Gedankenbild eines pelzigen, katzenähnlichen Geschöpfes auf.
    »Das tut er wirklich, nicht?«, bestätigte Liriili und schien selbst den Tränen nahe zu sein. »Ich hatte einen süßen kleinen Pahaantiyir, als wir noch daheim lebten, aber er ist mir kurz vor der Evakuierung weggelaufen und ich konnte ihn nicht mehr rechtzeitig wieder finden.«
    Maati streckte ihren Arm aus und versuchte, den ›Fremden‹
    mit ihrem Büschel saftiger Gräser und Blumen zu sich zu locken. »Die werden dir bestimmt köstlich munden, fremdes Wesen«, versprach sie höflich.

    »Das bezweifle ich«, wandte Acorna ein. »Das hier sieht mir sehr nach einer Makahomanischen Tempelkatze aus. Die sind Fleischfresser, glaube ich.«
    Die Katze warf ihr einen entrüsteten Blick zu, machte einen zierlichen Schritt nach vorne, um an den Blumen zu schnüffeln, und begann dann eine davon zu essen. Nur eine.
    Sämtliche Linyaari sahen ihr voller Ehrfurcht zu. Dann setzte sich das Geschöpf auf die Hinterbacken, musterte sein Publikum selbstzufrieden und begann sich sauber zu lecken.
    Acorna griff Maati über die Schulter, hob die Katze hoch, nahm sie in die Arme und reichte sie dann an Maati weiter.

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