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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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von individualistischer und unabhängiger Intelligenz, Neugier und Güte aus. »Meine Pflegeväter haben mir den Namen Acorna gegeben«, antwortete sie. »Auf Linyaari – unserer Sprache –
    nennt man mich Khornya.«
    »Bingo!«, rief er aus. »Ich meine: im Ernst? Jetzt habe ich schon so viel über Sie gehört, Dame Acorna, nichts als gute Dinge, und dann sind Sie doch glatt die erste Person, der ich bei meiner Ankunft hier begegne. Freut mich, Sie kennen zu lernen, gnädige Frau, und das meine ich ganz ehrlich. Ich war früher mal Landarbeitssklave auf Kezdet, als ich noch ein Knirps war, und was Sie für diese Kinder dort getan haben, war einfach großartig, wie man mir erzählt hat. Ihre Papas kenne ich übrigens auch. Anständige Kerle, das.«
    Thariinye räusperte sich auf irgendwie bärbeißige, männliche Art. »Uns ist gesagt worden, dass man Ihnen zu landen erlaubt hat, weil Sie behauptet haben, dass ein Liinyar an Bord sei?«

    Beckers Auftreten veränderte sich unmerklich, um ebenso bärbeißig wie Thariinye, jedoch doppelt so drohend zu klingen: »Ich habe das nicht behauptet. Das hat Aari selbst getan.«
    Acorna legte Becker sanft eine Hand auf den Arm. »Mein Volk ist an Besucher von außerhalb nicht gewöhnt. Die Linyaari haben ein paar schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht, besonders in letzter Zeit. Bitte seien Sie daher nicht gekränkt. Darf ich Ihnen Botschafter Thariinye vorstellen, der zu jenen Linyaari gehört hat, die nach Maganos gekommen sind, um mich nach Narhii-Vhiliinyar zurückzubringen? Und diese beiden hier sind« – sie las rasch in ihren Gedanken –
    »Iiryn und Yiirl.«
    Becker nickte, eine knappe, wachsame und nicht annähernd so freundliche Geste, wie er sie ihr bezeugt hatte. »Jungs«, nahm er sie zur Kenntnis. »Nun ja, Aari ist plötzlich ein bisschen scheu geworfen, als er Sie hat kommen sehen, und hat sich in die Frachträume verdrückt, um die Gebeine für den Abtransport vorzusortieren. Ich schätze, wenn wir jeder ein paar Arme voll Knochen mit runternehmen, haben wir sie in null Komma nichts ausgeladen.«
    Die Erwähnung der Knochen ließ Thariinye und die beiden anderen Männer sichtlich blasser werden. Becker musterte sie gründlich von Kopf bis Fuß und Acorna auch. Dann sagte er:
    »Fühlen Sie sich wie zu Hause. Ich werde mal kurz nachsehen, was KEN SO treibt und wo Aari bleibt. Er arbeitet da hinten wahrscheinlich so hart, dass er gar nicht mitbekommen hat, wie Sie an Bord gekommen sind.«
    (Das ist ein sehr sonderbares Verhalten für jemanden, der so lange Zeit von uns getrennt war), wunderte sich Iiryn.
    (Na ja, er ist eben ziemlich alt, stammt noch aus der Zeit vor der Evakuierung), erwiderte Yiirl. (Vielleicht ist er ja vergesslich.)

    (Du warst diesem Becker gegenüber ja wirklich sehr freundlich), beschwerte sich Thariinye.
    (Er ist ein anständiger Mann), entgegnete Acorna. (Konntest du das nicht spüren?)
    (Hmpf. Nein. Mir hat er nicht die gleiche Energie entgegengebracht wie dir. Er ist sehr feindselig und misstrauisch und kann, würde ich sagen, ziemlich gewalttätig werden.)
    (Wir sollten kein Urteil über ihn fällen, ohne ihn zuvor näher kennen gelernt zu haben), rügte Acorna ihn.
    (Darauf besteht glücklicherweise wenig Aussicht), murrte Thariinye. (Dir ist natürlich klar, nehme ich an, dass er und sein Schiff unverzüglich wieder von hier verschwinden müssen, sobald er seine Treibstoffvorräte ergänzt hat? Ihre Gegenwart befleckt uns und bringt uns alle in Gefahr.) (Ich sehe nicht, wie), dachte Acorna gerade zurück, als Becker mit äußerst besorgter Miene wieder auftauchte und sie mit gekrümmtem Finger zu sich winkte. Thariinye wollte schon vorpreschen, als Becker ihn zurückhielt: »Nichts da, Kumpel. Vorerst nur die Dame Acorna, bitte.« Dann begann er eine Leiter emporzuklettern, die zu den anderen Decks führte.
    »Na schön«, gab Thariinye nach. »Aber versuchen Sie bloß keine komischen Sachen mit ihr, oder ich werde Sie das bitter bereuen lassen.«
    (Na, na, Thariinye), tadelte Acorna ihn im Vorübergehen, (das klang aber ziemlich feindselig und aggressiv, und vielleicht sogar gewalttätig.)
    Sie kletterte zum Oberdeck hinauf, wo Becker auf sie wartete.
    »Aari ist ziemlich schlimm dran, um Ihnen die Wahrheit zu sagen, Dame Acorna«, begann Becker. »Als ich ihn kennen gelernt habe, war ich schwerer verletzt, als er es ist, und hatte damals noch nie normale Leute seiner Art gesehen. Aber wenn ich mir jetzt Sie so anschaue…

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