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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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nun, machen Sie sich auf einiges gefasst. Diese Khleevi haben ihn ganz schön übel zugerichtet. Ihm fehlt das Horn, das ist der augenfälligste Schaden. Aber dem Aussehen von euch anderen nach sind da auch noch etliche andere Sachen, die ebenfalls nicht richtig ausgeheilt sind. So wie er es mir erklärt hat, war er ziemlich fertig, als er auf dem Friedhof zusammengebrochen ist und die geballte Kraft all dieser alten Hörner ihn geheilt hat. Aber die Khleevi haben irgendwas mit ihm angestellt, das den Heilungsprozess stark beeinträchtigt hat. Ohne jemanden, der wusste, was zu tun war und die Heilung in die richtigen Bahnen lenken konnte, sind seine Knochen einfach wieder da zusammengewachsen, wo ein gebrochenes Ende an das andere gestoßen ist, so schief, wie sie eben gerade lagen. Ich schätze, dass ihn erst jetzt, wo er beinahe wieder daheim und endgültig in Sicherheit ist und er nicht mehr ständig auf der Hut sein muss, der Schock über all das, was er durchgemacht hat, wirklich einzuholen beginnt. Ich habe ihn gerade ganz zusammengekrümmt in einer Ecke liegend vorgefunden, wie er sich die Augen ausgeweint hat. Ich dachte, wenn Sie vielleicht allein mit mir zu ihm gehen und mit ihm reden würden, ihm sagen würden, dass alles gut wird und dass seine Leute sich darauf freuen, ihn zurückzubekommen, dass es ihm dann besser gehen würde.«
    »Ich werde tun, was ich kann«, versprach Acorna dem Mann, dankbar für sein Einfühlungsvermögen dem ehemaligen Gefangenen der Khleevi gegenüber.
    Ihre Schritte klapperten auf den metallenen, offenen Gitterstegen, die sie auf ihrem Weg zu den Räumlichkeiten überquerten, die auf einem regulären Schiff wohl als Frachträume und Mannschaftsquartiere bezeichnet worden wären. Als sie Becker ins Innere eines dieser Frachträume folgte, vernahm sie das Klappern von Knochen auf Knochen.
    Dann tauchte ein Monster vor ihr auf.
    Sogar als entstellte und verkrüppelte Missgestalt war Aari um etliches größer als Becker und überragte selbst Acorna. Doch seine Gelenke bildeten völlig widersinnige Winkel, und auf seinem Rücken erhob sich ein riesiger Buckel. Seine Beine beugten sich beim Bewegen falsch, und sein Kopf stand auf bizarre Weise schief – und der Anblick dieser eingebeulten, klaffend vernarbten Stirn drehte ihr beinahe den Magen um.
    Sie versuchte, seinen Anblick auf einer rein physischen, optischen Ebene in sich aufzunehmen und nicht darüber nachzudenken, keinerlei Reaktion darauf zu zeigen. Der verwundete Ausdruck in seinen von furchtbaren Qualen gepeinigten Augen jedoch verriet ihr, dass er sie bereits durchschaut hatte, noch ehe sie einen einzigen Gedanken gesendet oder er ihn aufgefangen hatte.
    Sie streckte ihm die Hand entgegen – eine Hornberührung wäre in diesem Fall nicht angebracht, da ihr Gegenüber doch kein Horn besaß, um diesen Linyaari-Gruß erwidern zu können. »Ich werde Khornya genannt. Ich wurde im Weltraum geboren, nach der Evakuierung, und bin selbst gerade erst hier angekommen. Aber trotzdem: Willkommen zu Hause.«
    Er nickte ihr knapp zu, und obwohl er gefasst zu klingen versuchte, bebte seine Stimme doch, als er antwortete: »Ich war Aari. Ich danke dir.«
    Und dann hörte sie hinter sich das Getrappel von hart besohlten Füßen auf metallenen Gitterrosten näher kommen.
    Die drei Linyaari-Männer traten hinter ihnen in den Frachtraum und schnappten hörbar nach Luft.
    (Was ist das?)
    (Ich glaube, mir wird schlecht!)
    (Die haben dich wirklich übel zugerichtet, wie?), von Thariinye.

    Acorna trat rasch auf ihn zu, ehe Aari sich noch tiefer in den Frachtraum zurückziehen konnte. Sie nahm seine Hände in die ihren, und dieses Mal legte sie ihr Horn an seine Wange, um zu heilen, zu besänftigen. (Sie sind jung und töricht und haben nicht die geringste Ahnung von der Welt da draußen), entschuldigte sie die anderen Linyaari. (Ich bin sicher, dass die Ärzte hier dich im Handumdrehen wieder gesund machen können.)
    Thariinye, der zwar unbedacht, jedoch gewiss nicht vorsätzlich unfreundlich war, begriff seine Taktlosigkeit sofort.
    Er trat ebenfalls zu ihnen hinüber und berührte, mit nur leichtem Unbehagen, den Neuankömmling seinerseits mit seinem Horn. (Khornya hat Recht. Ich war unhöflich und grausam. Wir werden unverzüglich nach den Ärzten schicken.)
    »Vielleicht möchtet ihr Leute Aari ja zuerst in ein Krankenhaus oder eine Klinik oder so was in der Art bringen, bevor wir mit dem Ausladen der Gebeine eurer Vorfahren beginnen?«,

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