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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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von der Zentralarena getrennt. Genau in der Mitte dieser Kampfbühne, mit zwei langen, an ihrem Hals und einem Fuß angebrachten Ketten an eine dicke Säule gefesselt, stand Nadhari Kando, jene geschmeidige, gefährlich aussehende Frau, die Ganoosh das letzte Mal in Ikwaskwans Gesellschaft gesehen hatte. Sie war mit Dolchen und Peitschen bewaffnet. Ein kurzes Stück entfernt trieben ein paar mit Laser-Treibstangen bewaffnete Söldner ein hoch gewachsenes, recht hübsches junges Mädchen in die Reichweite von Nadharis Waffen. Das Mädchen war in etwas gekleidet, das offenbar Ikwaskwans Vorstellung von einer auf das absolut Nötigste reduzierten römischen Toga entsprach. Bewaffnet war es nur mit einem Dolch und einem Netz.
    Ein qualvoller Schrei erhob sich von irgendwoher aus dem Hintergrund: »‘Ziana! Nein!«
    »Ist das ihr Name?«, fragte Ganoosh.

    »Ja, Graf. Das ist Andreziana Sternenkind, die Kapitänin jener Sternenfahrerkinder, von denen ich gesprochen habe.
    Wie rührend. Sie versucht mit Nadhari zu reden, den Drogenschleier zu durchdringen und ihr Innerstes zu erreichen, sehen Sie? Aber Nadhari wird ihr natürlich ebenso wenig zuhören, wie die Löwen einst auf die Christen gehört haben.«
    »Und die männliche Stimme, die gerade zu hören war und die ihren Namen auf so zärtliche Weise gerufen hat?«
    »Das dürfte Pal Kendoro gewesen sein, Graf Edacki. Genau wie Nadhari selbst ein ehemaliger Lakai von Delszaki Linyaari. Sogar ein Freund von Nadhari. Von der alten Nadhari natürlich, nicht von diesem neuen, verbesserten Modell.«
    »Es ist höchst unsportlich und ungalant von Ihnen, Admiral, dieses süße Kind da so ganz auf sich gestellt in die Arena rauszuschicken, um gegen eine kampferprobte Irre anzutreten.
    Darf ich Ihnen einen Verbesserungsvorschlag machen?«
    »Aber natürlich, Graf, gerne.«
    »Ketten Sie die beiden Liebenden aneinander und schicken Sie sie zusammen raus. Zwei verliebte Schmeißfliegen mit einem Kriegerweib schlagen, die eine an der Klatsche hat.« Er fing an zu glucksen. »Oh, das ist ganz nach meinem Geschmack! Das ist es wirklich! Ich werde auf der Stelle zu Ihnen rauskommen müssen, um diese einzigartige Darbietung mit eigenen Augen miterleben zu können. Sparen Sie dieses Schauspiel für mich auf, ja?«
    »Nicht nötig, Graf. Ganz gleich, wie schlimm Nadhari sie verwundet oder, wenn sie Glück haben, einer von ihnen sie verletzt – die Linyaari werden zweifelsohne bereit sein, diese unschuldigen Geschöpfe wieder vollständig zu heilen. Wir können Nadhari und die Kinder also bis in alle Ewigkeit immer wieder einsetzen, wenn die Heilkräfte dieser Einhörner tatsächlich so gut funktionieren, wie man uns glauben gemacht hat.«
    »Vortrefflich, Admiral, vortrefflich! Wie ich diese kleinen Vergnügungen vermisst habe – jene Art Spiele, die die Didis ersonnen hatten, um mein Interesse zu wecken, damals, in den alten Zeiten, bevor das Einhornmädchen aufgetaucht ist. Wie außerordentlich passend, dass ausgerechnet ihre eigene Spezies derartige Vergnügen wieder möglich und erschwinglich machen wird.«

    Neunzehn

Maati wollte wissen, wo ihr Bruder war und warum er nicht mit den anderen zusammen herausgekommen war. »Er wurde verletzt, Maati«, erklärte Liriili ihr, als das Kind sich weigerte zu gehen. »Die fremde Spezies, vor der wir geflohen sind, als deine Eltern auf diesen Planeten kamen, haben ihm sehr wehgetan. Er möchte nicht, dass du ihn siehst, bevor es uns gelungen ist, ihn zu heilen.«
    Alle Erwachsenen versuchten wie verrückt, sie mit besänftigenden und beruhigenden Gedankenimpulsen einzudecken. Doch als Regierungsbotin hatte Maati durchaus das eine oder andere gelernt und ließ sich daher nicht einlullen.
    »Ihr wolltet nicht, dass er kommt!«, begehrte sie auf. »Ihr hattet Angst vor ihm. Aber mir würde er doch nie wehtun. Er ist der einzige Angehörige, den ich habe, und ich bin die einzige Angehörige, die er hat. Ich will ihn sehen!«
    Acorna versuchte, sie zu beruhigen: »Das wirst du auch, Maati. Du wirst ihn sehen. Aber die Art, wie die Leute ihn ansehen, tut ihm weh, und er möchte nicht bemitleidet werden.
    Er möchte, dass du zu ihm aufschauen kannst, nicht, dass er dir Leid tut. Also werden wir jetzt als Erstes die Ärzte holen und sie geradewegs hierher zurückbringen, damit sie ihn heilen können.«
    »Ich möchte dabei sein«, forderte Maati beharrlich. »Wir sind eine Familie, und ich möchte ihm helfen. Wenn ich verletzt wäre und er das

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